NET 3/2024

26 www.net-im-web.de 03/24 FT TH Trends Den Fachkräftemangel bewältigen In Europa wird die Bevölkerung im erwerbs- fähigen Alter voraussichtlich von 265Millio- nen im Jahr 2022 auf 258Millionen im Jahr 2030 schrumpfen. Entsprechend wird sich der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften weiter verschärfen. Die Zahl der unbesetzten Stellen erreichte im September 2023 einen historischen Höchststand von 3 %. Viele Länder passen ihre Einwan- derungspolitik an, um qualifizierte Arbeits- kräfte anzuziehen, und einige Unternehmen strukturieren ihre Ausbildungsprogramme und Installationsmethoden um, umweniger abhängig von der Verfügbarkeit von Fach- kräften zu sein. Netzbetreiber sind von dieser Herausforderung nicht ausgenommen: Das deutsche Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat gemeinsam mit anderen Akteuren sogar eine Initiative gestartet, um neue Fachkräfte für den Breitbandausbau zu finden und auszubilden. Für den FTTH-Ausbau benöti- gen Betreiber also einfache und schnelle Lösungen, um Projekte im Rahmen des Budgets zu halten und den Fachkräfte- mangel zu bewältigen. Die optimale Lö- sung für Geschwindigkeit, sowohl aus der Perspektive der Homes Passed (Glasfaser bis an die Grundstücksgrenze) als auch der Homes Connected (aktiv an das Glasfaser- netz angeschlossen), ist die Verwendung von speziell geschützten Steckverbindern und vorkonfektionierten Terminals. Diese Glasfaser-Verteilerterminals können ohne Spezialkenntnisse eingesetzt werden, und die Spleißarbeiten konzentrieren sich auf einige wenige Stellen, wodurch die verfüg- baren Fachkräfte optimal eingesetzt werden können. Einige der größten FTTH-Installa- tionen weltweit haben diese Konfiguration verwendet. Unsere Branche entwickelt sich weiter, und Innovation, ein kohärenter An- satz, Geschäftssinn und eine langfristige Vision gehören zu deren Triebkräften. Die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Branche, einschließlich Regierungen, Dienstleistern und Technologieanbietern, spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Herausforderungen und dem Ziel, Glasfaser für alle zu ermög- lichen. Diese Zusammenarbeit muss fort- gesetzt werden, um das volle Potenzial der Glasfaser auszuschöpfen und die Art und Weise, wie wir Konnektivität erleben und uns vernetzen, neu zu gestalten. www.corning.com In einer zunehmend vernetzten Welt ist FTTH nicht mehr nur eine Möglichkeit von vielen, sondern vielmehr eine Not- wendigkeit, und die Akteure der Branche suchen nach dem effizientesten Weg, um sie bereitzustellen. Ohne zu teilen geht es nicht Die Diskussion über den "open access", ein Konzept, das es mehreren Anbietern ermög- licht, dasselbe physische Netz gemeinsam zu nutzen, ist in der Branche eine ständige Priorität. Einerseits äußern Betreiber Be- denken in Bezug auf die Regulierung und den Wettbewerb, andererseits bietet die ge- meinsame Nutzung von Infrastrukturen eine große Chance, Kosten zu senken und den Ausbau voranzutreiben. Idealerweise werden die wirtschaft- lichen Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Infrastrukturen maximiert, ohne einen sinnvollenWettbewerb zu behindern.Wenn Innovationen und bewährte Lösungen al- len zur Verfügung stehen, lassen sie sich besser skalieren und können sich sogar zu neuen Geschäftsmodellen entwickeln. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktu- ren bringt zahlreiche Vorteile mit sich, z. B. einen schnelleren Netzausbau und eine schnellere Aufrüstung, schlankere Geneh- migungsverfahren, einen geringeren Ver- waltungsaufwand, Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten und einen optimierten Personalbedarf. Für Länder wie Deutschland, die beimGlasfaserausbau hinterherhinken, kann dies ein effektiver Weg zur Beschleunigung des Ausbaus sein. Ein offener Zugang kann die doppelte und dreifache Verlegung von Glasfasernetzen in eng besiedelten Gebie- ten vermeiden und die Kapazitäten gleich- mäßiger verteilen. Außerdem ermöglicht die gemeinsame Nutzung der Netze durch mehrere Anbieter den Kunden eine faire und selbstbestimmte Wahl ihres Anbieters und beschleunigt gleichzeitig den landesweiten Ausbau. In einer zunehmend vernetzten Welt, in der sich die Konnektivität auf fast alles auswirkt, was wir tun, ist das Recht auf eine stabile Hochgeschwindigkeitsverbindung Bestandteil der Grundversorgung (Foto: Corning)

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