NET 3/2024
www.net-im-web.de 33 03/24 IoT-Trends für letzteren Anwendungsfall eine gute Reaktion auf steigende Pegelstände. So lassen sich Hochwasserschäden reduzieren und erhebliche Kosten einsparen.“ Ziel der IoT-Anwendungen muss es sein, eine ländliche Lebensweise beizubehalten und gleichzeitig Technologie und Innovation zu integrieren. Ländliche Kommunen unter- scheiden sich nicht nur hinsichtlich der Anwendungsfälle von urbanen Räumen. In der Regel sind mehrere Gemeinden und damit Behörden involviert – der Abstim- mungsbedarf steigt. Zudem identifizieren sich die Menschen auf dem Land häufig stark mit ihrer Kommune. Die Antwort sind IoT-Anwen- dungen auf Basis der Funktechnologie LoRaWAN. Der Vorteil dieserTechnologie für die Übertragung der erfassten Daten liegt in den minimalistischen Datenmen- gen. Sie sorgen für einen geringen Leis- tungsverbrauch und bieten gleichzeitig einen ausreichenden Datenschutz, weil nur die zwingend benötigten Daten ver- wendet werden. LoRaWAN hat zudem eine enorme Reichweite – in ländlichen Gebieten können das bis zu 10 km sein. „Durch eine erhöhte Positionierung der Gateways erreichen die Gemeinden eine ausgezeichnete Abdeckung. Außerdem müssen nicht erst Straßen aufgerissen wer- den für die Kabelverlegung, um das Netz in Betrieb zu nehmen. Gefragt ist eine skalierbare, lizenzfreie IoT-Technologie mit einem breiten Anwendungsspektrum wie LoRaWAN und Open-Source-Software“, betont Jan Bose. ML-Integration in industrielles IoT Industrielle Betriebe in Deutschland ste- hen unter dem Druck, die Effizienz zu steigern und in Zeiten des Fachkräfte- mangels qualifiziertes Personal zu finden. „Maschinelles Lernen ist hier natürlich kein Allheilmittel. Die Technologie kann jedoch die Beschäftigten entlasten, in- dem sie spezifische Aufgaben übernimmt. Nebenbei spart das Unternehmen so Res- sourcen und damit Geld“, erklärt Jan Bose. ML-basierte LoRaWAN-Sensoren nehmen Umgebungsinformationen auf, analysieren diese und geben dem Personal Hinweise, wann und wo Handlungsbedarf besteht. Dazu gehört beispielsweise die Wartung großer Maschinenanlagen. Die Sensoren können die ausgesendeten Vibrations- muster lernen und anhand dieser Vibra- tionssignatur erkennen, ob eine Wartung ansteht. „Statt entweder zu oft eineWartung durchzuführen und damit Arbeitszeit nicht effizient zu nutzen, wird nur eineWartung durchgeführt, wenn dies notwendig ist. Gleichzeitig wird die Ausfallwahrschein- lichkeit der Anlagen deutlich reduziert, weil vor möglichen Störungen anhand einer abweichenden Vibrationssignatur gewarnt wird“, weiß Jan Bose. IoT-Technologien mit einem of- fenen Ökosystem wie LoRaWAN bieten den Vorteil, dass sie dort eingesetzt werden können, wo sie gebraucht werden. Zu- dem finden Unternehmen eine Vielzahl an Sensorik und Anwendungen auf dem Markt. Dies macht sie unabhängig, denn sie müssen sich nicht an einen Anbieter Die Digitalisierung ländlicher Gemeinden erfordert passende Lösungen. Sei es die smarte Ortsbeleuchtung, die Temperatur- messung auf dem Berg oder das Monitoring von Pegelständen und Wasserqualität (Bild: Alpha-Omega Technology)
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