NET 3/2024

47 www.net-im-web.de 03/24 NE T ZE UND - NE T ZB E TRE I B ER 5 IT-Trends für 2024 Zwischen alten Risiken und neuen Chancen Nico Bäumer „IT doesn’t matter“ – so lautete die Überschrift eines Artikels des US-amerikanischen Wirtschafts- journalisten Nicholas Carr im Jahr 2003. Gemeint war: IT sei ein Standardprodukt, das zwar Kosteneinsparungen bringe, aber keine Investition in die Wettbe - werbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist. Aus heutiger Sicht eine Fehleinschätzung. Nico Bäumer, Chief Technology Offcer bei d.velop, nennt fünf Trends, die dieses Jahr (voraussichtlich) prägen werden. Nico Bäumer ist Chief Technology Offcer bei d.velop 1. KI wird zur Schlüssel- technologie 2023 stand im Zeichen der generativen künstlichen Intelligenz (KI), und die Fortschritte, die bei derTechnologie innerhalb kürzester Zeit gemacht wurden, sind beeindruckend. Neue Unterstützungs- ansätze durch künstliche Intelligenz werden den Arbeitsalltag künftig verändern. Denn generative KI, die beispielsweise Inhalte wie Texte, Bilder und Code erstellen kann, wird in immer mehr Branchen eingesetzt. Und imWissens- undDokumentenmanagement können Mitarbeiter dank KI schneller auf Informationen und Inhalte zugreifen. Die Effektivität der Arbeit steigt ebenso, und Angestellte gewinnen Zeit für kreative und strategische Tätigkeiten. Unternehmen werden deshalb in 2024 versuchen, KI und insbesondere generative KI in ihren Betrieb zu integrieren. 2. Prozessdigitalisierung wird erwachsen Nicht nur aufgrund des Potenzials, das KI bietet, werden Unternehmen bestehende digitale Verfahren auf den Prüfstand stel- len. Fortschrittlichere Analysetools helfen künftig dabei, Prozesse digital abzubilden und zu optimieren. Darüber hinaus dürften Unternehmen zunehmend auf Business Process Management Software setzen, um diesen komplexenTransformationsprozess einfacher zu gestalten. Mithilfe dieserTools lassen sich interne Abläufe visualisieren, analysieren und verbessern. 3. Nachhaltigkeit kommt in der Cloud an Die Cloud ist inzwischen in den meisten Unternehmen etabliert. Entsprechend steht dieses Jahr die Optimierung von Cloud- Umgebungen imVordergrund. So könnte sich bis 2030 der Energiebedarf von Re- chenzentren in Deutschland auf bis zu 34 Milliarden kWh/a erhöhen (2022 waren es 17,9 kWh/a). Daher arbeiten die großen Hyperscaler und die kleineren Cloud-An- bieter daran, ihre Rechenzentren nach- haltiger zu gestalten. Dies führt zu einem Wettbewerb, der grüne und nachhaltige Innovationen fördert. 4. Status quo digitaler Arbeitsplatz Auch wenn immer mehr Unternehmen ihre Angestellten ins Büro zurückholen, hat sich Home-Office in der Arbeitskultur etabliert. Daher suchen Unternehmen nach Kolla- borationstools, die ihren aktuellen Bedürf- nissen gerecht werden. Der Fokus liegt auf Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit und der Integrationmit vorhandenenTechnologien und Anwendungen. Ziel wird es sein, eine effiziente Arbeitsumgebung unabhängig vomStandort zu schaffen. Lösungen für das Dokumentenmanagement werden damit in diesem Jahr zum zentralen Zugriffsort von Unternehmen für Informationen und Wissen. Voraussetzung ist die Integration in bestehende Strukturen. 5. Sicherheitsmaßnahme Prävention Das Cyberrisiko für Unternehmen steigt weiter. Angreifer suchen für jede erfolgreiche Abwehrmaßnahme einen neuenWeg, diese zu umgehen. Kriminelle setzenCyberangrif- fe explizit alsWaffe ein, umUnternehmen in ihrer Existenz zu schädigen. Daher werden wohl noch mehr Unternehmen in diesem Jahr Ziel einer Cyberattacke werden. Aktuell sind es bereits drei von fünf Unternehmen (58 Prozent). Um sich zu schützen, werden Unternehmen verstärkt in Prävention in- vestieren und in Zukunft regelmäßig ihre Sicherheitssysteme aktualisieren, Sicher- heitsaudits und Penetrationstests durch- führen sowie Sicherheitstrainings für ihre Mitarbeiter realisieren. www.d-velop.de Nico Bäumer

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