NET 04/2021

9 www.net-im-web.de Die voranschreitende Containerisierung steht nicht in Konkurrenz mit der Virtualisierung. „Wir beobachten bei Netapp denTrend, dass die beidenWelten ein Stück weit verschmelzen: Zum einen versuchen Unternehmen, Container in die Virtualisierung von Servern einzubinden. Zum anderen lassen sich mit Kubernetes, dem Standard-Tool für das Orchestrieren von Container-Umgebungen, auch VM steuern", soMarc Kleff, Director Solutions Engineering bei Netapp. Hardware effizient nutzen So wirkt das VM-Prinzip weiter, bei dem eine Software von der Hardware abstrahiert wird, über ein eigenes Betriebssystem ver- fügt und die eigene Anwendung mit Res- sourcen versorgt. DieVirtualisierung erlaubt eine effizientere Ausnutzung der Hardware. Virtuelle Maschinen erlauben den Betrieb verschiedener Kubernetes-Cluster auf einer Hardware und die unabhängige Zuteilung notwendiger Ressourcen. Neue Anwendungsarchitekturen benötigen mehrere Container und keine kompletteMaschine. Diese bilden software- technisch eine Laufzeitumgebung für eine App. Das ist ideal für Softwareentwickler, weil sie so ihre Anwendung inMikroservices zerlegen und mit ihnen schrittweise den Quellcode für eine Anwendung kompi- lieren können. Im weiteren Vergleich zur Servervirtualisierung machen Container frei von Betriebssystemen, Frameworks, Java-Versionen und anderen. Beide Techniken lösen unter- schiedliche Probleme, weshalb sie sich ergänzen, zusammen oder nacheinander zum Einsatz kommen. Eine gängige Kom- 04/21 KOMMUN I K AT I ONSMANAGEMENT bination ist, auf einem Bare-Metal-Server mehrere VMzu betreiben, während in einer von diesen ein Container läuft. Die Containerisierung setzt sich rasant fort. Laut IDCwerden 2023 weltweit die Hälfte aller Unternehmensapplikatio- nen in containerbasierten Hybrid- oder Multiclouds bereitgestellt. Besonders zu- standsorientierte Anwendungen, die Daten erheben, generieren, verarbeiten oder darauf zugreifen müssen, kommen stärker in der Container-Welt an. DieseTechnik wird mit der Virtualisierung verschmelzen. Die Frage ist, ob Container in den Bereich der VM vordringen oder die Virtualisierung von Servern stärker auf Container-Plattformen übergreift. Zu erwarten ist daneben eine steigende Nachfrage nach flexiblen Be- triebsoptionen für Container-Umgebungen. Diese verlangen nach flexibler Skalierung und Agilität über die Infrastrukturgrenzen hinweg, da sich datenintensive Anwendun- gen von Cloud zu Cloud bewegen und skalieren lassen müssen. ww.netapp.com/de/ Virtuelle Maschinen und Container Zwei Welten verschmelzen Bernhard Reimann Beim Verschieben von Workloads in die Cloud setzten jeweils 28 Prozent der Unternehmen auf Techniken zur Virtualisierung oder Migrations-Tools, hat IDC in seiner Cloud-Studie 2020 für die DACH-Region ermittelt. Die cloud- nativen Container (23 %) sowie ergänzende Werkzeuge (22 %) folgen dahinter, um den Schritt in die Cloud zu vollziehen. Aus dieser Bestandsaufnahme lesen die IDC- Analysten heraus, dass die Con- tainer-Adaption weiterhin schnell vorangeht. Ein weiteres Drittel verwendet die Technik ergänzend in bereits virtualisierter Infra- struktur auf bestehenden Hyper- visoren. Dort, wo der Hypervisor dann seine Funktion für virtuelle Maschinen (VM) nicht mehr erfüllt, rechnet IDC mit dem Wechsel auf eine containernative Umgebung. Bernhard Reimann ist Objektleiter der NET Marc Kleff Die IT-Abteilungen müssen sich jetzt darauf vorbe- reiten, den Schritt zu Container-Umgebungen in den nächsten Jahren zu vollziehen. Unternehmen stehen deshalb vor einer steilen Lernkurve.

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