NET 4/2022
24 www.net-im-web.de 04/22 ANGA COM SP E C I A L Ulrich Freyer Kabelnetze wurden in den acht- ziger Jahren von der damaligen Deutschen Bundespost als staat- lichem Monopolbetrieb für die Ver- sorgung der Nutzer mit Fernseh- und Radioprogrammen errichtet und betrieben. Die als BK-Netze (Breitbandkommunikationsnetze) bezeichnete Infrastruktur verteilte zunächst nur terrestrisch empfan- gene Programme und später auch Satellitenprogramme. Sie wiesen ein Kanalraster mit zuerst 7 MHz und dann 8 MHz breiten Kanälen auf, die jeweils Platz für ein (ana- loges) Fernsehprogramm boten. Ulrich Freyer ist freier Journalist in Köln Docsis entwickelt sich weiter Höhere Datenraten für Kabelnetze Wegen der zunehmenden Programmvielfalt erfolgte schrittweise die Anpassung an den jeweiligen Bedarf und zwar durch Anhebung der oberen Grenzfrequenz dieser Netze und der damit verbundenen Bereit- stellung zusätzlicher Übertragungskanäle. Es begann mit der oberen Grenzfrequenz von 300 MHz, dann waren es 446 MHz und 606 MHz, inzwischen liegt der Wert bei 862 MHz. Der Übergang in die digitaleWelt führte bei den Kabelnetzen zu signifikan- ten Veränderungen. Durch das digitale Kabelfernsehen DVB-C (Digital Video Broadcasting – Cable) konnten nämlich gleichzeitig und ohne gegenseitige Beein- flussung mehrere Programme, auch unter- schiedlicher Bildauflösung, in einemKanal untergebracht werden. Ausschlaggebend war jedoch die Erweiterung der Netze von der reinen Verteilfunktion zur Interaktivi- tät durch das Ergänzen von Rückkanälen. Dadurch konnte den Kabelkunden neben Fernsehen auch Internet undTelefonie an- geboten werden. Die Digitalisierung hat zu einer signifikanten Zunahme der Angebote in den jetzt primär durch das vom Internet geprägten Kabelnetzen geführt, was wiederum zu einem stetig steigenden Bedarf an Datenrate bei den Nutzern führt. Für die bidirektionale Datenkommunikation über Kabelnetze, Bild 1: Co-Channel-Interferenz entsteht, wenn ein Kabel- modem auf einem OFDM-Träger Upstream-Signale sen- det, während gleichzeitig ein anderes Kabelmodem auf demselben OFDM-Träger Downstream-Signale empfängt
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