NET 4/2022

31 www.net-im-web.de 04/22 ANGA COM SP E C I A L Dennis Zoppke Mit XGS-PON ist da, wo schon Glasfaser drin ist, ein neues Geschwindigkeitslevel möglich. Zudem kann für XGS-PON die gleiche Glasfaser-Infrastruktur verwendet werden, die für GPON bereits in weiten Teilen ausgebaut wurde. Allerdings bringt dies neue Herausforderungen an die Mess- technik mit sich. Tests an gemischten Glasfaseranschlüssen Drei wichtige Schritte beim Messen in PONs: selektives Pegelmessen, ONT simulieren und Performance prüfen Dennis Zoppke ist Product Manager bei der Intec Gesellschaft für Informationstechnik mbH in Lüdenscheid Wie so oft imLeben, gilt auch in derTelekommu- nikationslandschaft: Die einen preschen vor, die anderenwarten ab. Oder anders gesagt: Die einen wollen so viel Bandbreite, wie sie kriegen können, den anderen reicht das schwacheWLAN am DSL-Anschluss des Nachbarn. Das Telekommunikationsnetz in Europa war noch nie so vielfältig und dadurch so komplex wie heute. Die meisten User gehen immer noch kupfergebunden via ADSL oder VDSL ins Netz, aber Glasfaserkunden holen auf und fordern immer mehr Tempo; nicht zuletzt durch die zunehmende Digitalisierung und mehr Homeoffice sowie einen neuenMitspieler imBereich der optischen Schnittstellen, nämlich XGS-PON. XGS-PON soll die gesamteTK- Infrastruktur, zumindest da, wo schon Glasfaser ausgebaut ist, auf ein neues Speed-Level bringen: 10 Gbit/s heißt das Ziel. Das Besondere daran: Es kann die gleiche Glasfaser-Infrastruktur dafür verwendet werden, die für GPON (Gi- gabit Passive Optical Network) bereits in weiten Teilen ausgebaut wurde. Aber genau das bringt neue messtechnische Herausforderungen mit sich, da XGS- PON andere optische Wellenlängen als GPON nutzt (Tabelle auf Seite 34). Das erlaubt nicht nur das Nutzen der gleichen Fasern, sondern auch das gleichzeitige Ausrollen von GPON und XGS-PON über ein und dieselbe Glasfaserleitung. Vermittlungsseite und Endgeräte (ONT – Optical Network Terminal) müssen diese natürlich unterstützen und somit gegebenenfalls erneuert werden. Kann das ein Messgerät mit einfachem inte- griertem OPM (Optical Power Meter) noch leisten? Und was sagt die Messung dann aus? Bild 1: Aufbau eines koexistierenden GPON- und XGS-PON- Netzes: XGS-PON kann die gleiche Glasfaser-Infrastruktur nutzen, die für GPON bereits in weiten Teilen ausgebaut wurde

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