NET 4/2022
8 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN Zusammen gegen graue Flecken DieDeutscheTelekomundVodafone verbessern gemeinsamdieNetze auf demLand und entlang von Straßen. Vor einem Jahr vereinbarten beide TK-Netzbetreiber, deutlich mehr als 3.000 sog. graue Flecken zu erschließen – vor allem in ländlichen Regionen. Heute, heißt es aus den Unternehmenszentralen, läuft die Zusammenarbeit auf Hochtouren. Die Partner haben bereits mehr als 2.000 graue Flecken geschlossen. Möglich macht das ein neuer technischer Ansatz, der so weltweit erstmals eingesetzt wird – Network Sharing. Damit können an Mobilfunkstandorten, an denen bislang nur ein Anbieter seine Kunden mit schnellem LTE-Netz versorgt, nun auch Kunden des jeweils anderen Anbieters das Netz nutzen. Dazu öffnen Vodafone und Telekom jeweils eine gleiche Anzahl von Mobilfunkstationen auch für die Kunden des Kooperationspartners. Bis zum Sommer wollen Vodafone und die Telekom die vereinbarte Schließung der grauen Flecken vielerorts abschließen. Der eigenständige Netzausbau der Unternehmen ist von der Vereinbarung nicht betroffen. Beide Unternehmen in- vestieren weiterhin im Infrastrukturwettbewerb in ihre eigenen Mobilfunknetze. Auch in Zukunft wird Network Sharing daher auf ausgewählte ländliche Gebiete beschränkt bleiben, um kleinste Versorgungslücken zu schließen. www.telekom.de www.vodafone.de 5G-Standalone-Campusnetz für Hamburg in Betrieb Um die Digitalisierung des öffentlichen Sektors voranzutreiben, nimmt Dataport für sein neues 5G-Testlabor das erste private 5G-Standalone-Campusnetz (SA – Stand Alone) in Hamburg in Betrieb. Mit seiner Hilfe erprobt Dataport 5G als breitbandige, kabellose Vernetzungstechnik für große Datenmengen und erwartet dadurch einen Schub für Effizienz und Innovationen im Bereich der Vernetzung öffentlicher Verwaltungen und Smart Cities. Dataport stellt sein Labor interessierten Unternehmen und öffentlichen Ein- richtungen zur Verfügung, umdort mit 5GErfahrungen zu sammeln. Konzipiert und errichtet wurde das 5G-SA-Campusnetz von O2 Telefónica, Technologiepartner war Ericsson. Zusätzlich unterstützt O2 Telefónica Dataport durch intensives Engineering Consulting. Durch diese Art der Zusammenarbeit mit O2Telefónica wird es demUnternehmen möglich, sowohl eigene Anwendungen zu entwickeln als auch Know-how imHinblick auf Betrieb und Nutzung des 5G-Netzes aufzubauen. Das 5G-Labor von Dataport arbeitet im lizenzierten 5G-Fre- quenzband (100 MHz im 3,7-3,8-GHz-Spektrum) und bietet eine sichere, geschlossene Forschungs- und Entwicklungsumgebung, in der keine Daten das Gelände vonDataport oder das an das 5G-Campusnetz angeschlossene Verwaltungs-IT-Netz verlassen. Es verfügt über eine Netzabdeckung sowohl in den abgeschlossenen Laborräumlichkeiten als auch auf einer Freifläche. In einem erstenTest erprobt Dataport einen 5G-Anschluss mit hoher Datenrate an das Landesnetz (Arbeitstitel: virtueller Landesnetzanschluss - vLNA). Zudem ist das 5G-Labor für die Erweiterung auf andere Standorte aufgestellt. www.telefonica.de www.dataport.de 04/22 Neue TAL-Preise Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will die Grundlagen für die Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze langfristig stabilisieren. Dazu stellte sie kurz vor Redaktionsschluss einen neuen Vorschlag für die Preise der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) vor. Zum 1. Juli 2022 sollen die in den letzten Entscheidungs- perioden gestiegenen Entgelte für dieTAL amHauptverteiler (HVt- TAL) von 11,19 € auf 10,65 € sinken. Die Preise für die in Zukunft stärker nachgefragteTAL amKabelverzweiger (KVz-TAL), sollen von 7,05 € auf 6,92 € zurückgehen. Zudem sollen die Entgelte erstmals nicht mit einer Laufzeit von drei, sondern von zehn Jahren geneh- migt werden; nach fünf Jahren ist ein Anstieg der Preise um 4 % vorgesehen. Dies soll den Ausbau von Glasfasernetzen und den Wechsel auf diese Netze erleichtern. Der Entscheidungsentwurf ist unter www.bundesnetz- agentur.de/tal2022 zur Konsultation veröffentlicht. Für interessierte Parteien besteht Gelegenheit, bis zum 13. Mai 2022 schriftlich Stel- lung zu den Entgeltvorschlägen zu nehmen. Sofern die Europäische Kommission keine ernsthaften Bedenken gegen die Entscheidung äußert, kann sie ab dem 1. Juli 2022 endgültig in Kraft treten. www.bundesnetzagentur.de 700.000 Glasfaseranschlüsse für Rheinland-Pfalz Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser verstärkt seine Anstrengungen imGlasfaserausbau in Rheinland-Pfalz und plant bis Ende 2030 insgesamt 700.000 Haushalte in dem Bundesland ans Glasfasernetz anzubinden. Die Landesregierung in Mainz unterstützt dabei den vorrangig eigenwirtschaftlichen Ausbau und die Anwendung moderner Verlegeverfahren, wo es sinnvoll und zielführend ist. Darauf haben sich der rheinland-pfälzische Digitalminister Alexander Schweitzer undThorsten Dirks, CEO von Deutsche Glasfaser, in einer Absichtserklärung geeinigt. Bereits heute versorgt Deutsche Glasfaser in Rhein- land-Pfalz über 30.000 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen bis ins Gebäude. Bis Ende 2023 werden weitere 120.000 Haushalte hinzukommen. Bis zum Jahr 2030 sind in Summe insgesamt 700.000 Haushalte für den Ausbau geplant. www.deutsche-glasfaser.de
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