NET 4/2024
15 www.net-im-web.de 04/24 Alarmierung per Smartphone -App von der Auslösung, über die Benachrich- tigung auf dem Smartphone bis hin zur Rückmeldung der Verfügbarkeit betrachtet. Es geht hierbei nicht um die sogenannte Bevölkerungswarnung, für die ebenfalls bereits entsprechende Apps (zum Beispiel Nina, Katwarn usw.) oder andere Systeme (zumBeispiel Sirenen, Cell Broadcast usw.) existieren. UAG App-Alarmierung In der UAG App-Alarmierung des PMeV arbeiten 21 Mitglieder zusammen. Sie ver- treten Anwenderorganisationen, Industrie, Forschung und Fachplaner. Die Mitarbeit in diesem Gremium steht weiteren Teil- nehmern offen. Die Zielsetzung der UAG ist: Erstellung eines White Papers zur Be- trachtung der Anforderungen an die Alar- mierung vonEinsatzkräften per Smartphone – Alarmierungskette von der Alarmauslö- sung über Alarm auf dem Endgerät bis zu Rückmeldungen von den Einsatzkräften. Betriebsszenarien und Sicherheit Werfen wir nun einen Blick auf einige wichtige Kapitel des 30-seitigen Doku- ments. Kapitel 3.1 beschreibt die mög- lichen technischen Betriebsszenarien. Wie bei anderen Softwaresystemen ist für den sicheren Betrieb von Alarmierungssyste- men eine Bereitstellung als Software as a Service, als On-Premise und auch in Mischformen möglich. Wichtige Aspekte sind dabei die Themen Verfügbarkeit und Sicherheitskriterien. Grundsätzlich müs- sen die Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und relevante Normen eingehalten und nachgewiesen werden. Im Kapitel 3.2 wird auf das The- ma Sicherheit – hierbei insbesondere den Datenschutz – eingegangen und das Si- cherheitsniveau auf Basis des Inhalts der Alarmmeldung definiert. Dabei wird das Sicherheitsniveau in drei Schutzstufen eingeteilt: So sollten beispielsweise bei der höchsten Schutzstufe, bei der perso- nenbezogene Daten übermittelt werden, Maßnahmen zur automatischen Löschung und zum Verhindern der Verbreitung der Meldung getroffen werden. Weiterhin gilt es, rechtliche Vereinbarungen – zum Bei- spiel zwischen Leitstelle als Alarmauslöser und Einsatzkraft als Alarmempfänger – zu treffen und zu dokumentieren. Funktionen Kapitel 3.5 geht auf die Funktionen eines Alarmierungssystems ein. Ein Alarmie- rungssystem wird aufgrund der möglichen Komplexität in Ausbaustufen unterteilt. Anhand der einfachsten Ausbaustufe, bei der lediglich eine technische Rückmeldung erfolgt, lassen sich bereits grundsätzliche Begriffe definieren: • Alarmierungssystem umfasst die ge- samte Kette „von der Alarmauslösung bis zum Endgerät“; • Alarmierungsservice ist die zentrale Systemtechnik zur Alarmierung; • Alarmierungsendgerät ist das Endgerät, auf demder Alarm ausgelöst wird, zum Beispiel ein Smartphone; • Alarmauslöser sind zum Beispiel Leit- stellen oder Sicherheitszentralen; • Alarmempfänger sind zum Beispiel BOS Einsatzkräfte oder Sicherheits- personal. Die umfangreichste Ausbaustufe ist die Alarmauslösung mit vorgeschaltetemDis- positionsservice. Hierbei erfolgt die Alarm- auslösung mittels Einsatzstichwort, zum Beispiel „Feuer2“, direkt vom Alarmaus- löser oder indirekt über ein vorgeschaltetes System, zumBeispiel ein Einsatzleitsystem. Die Ermittlung der Soll-Vorgabe erfolgt vomDispositionsservice gemäß der hinterlegten Datenversorgung, zum Bei- spiel HLF, DLK, ELW mit erforderlicher Besatzung, zum Beispiel 1 x ZF, 3 x GF, 6 x AGTs. Mit der Soll-Vorgabe wird die Alarmauslösung beim Alarmierungsser- Beispiel für die einfachste Alarmierungsausbaustufe, bei der lediglich eine technische Rückmeldung erfolgt. Alarmauslöser sind zum Beispiel Leitstellen oder Sicherheitszentralen Alarmierung nach Alarmausrückeordnung (AAO): Mit der Soll-Vorgabe wird die Alarmauslösung beim Alarmierungsservice angestoßen, der hier die automatische, ergänzende Alarmauslösung übernimmt, bis die Soll-Vorgabe erreicht wird
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