NET 4/2024

16 www.net-im-web.de 04/24 Alarmierung per Smartphone -App vice angestoßen. Der Alarmierungsservice übernimmt in dieser Ausbaustufe die auto- matische, ergänzende Alarmauslösung, bis die Soll-Vorgabe erreicht wird. Es wird aber auch eine klare Ab- grenzung des Funktionsumfanges zum „klassischen“ Einsatzleitsystem vorgenom- men: Der Dispositionsservice übernimmt keine „Nachalarmierung“ zum Beispiel im Sinne „nachbarschaftliche Löschhil- fe“ oder „Anforderungen vom Einsatz- leiter“. Denn das sind originäre Aufgaben des Einsatzleitsystems. Weiterhin wird die Zuständigkeit, welche Organisation für einen Einsatz verantwortlich ist, nicht im Dispositionsservice, sondern vom Einsatz- leitsystem ermittelt. Das Einsatzleitsystem kannAlarme anmehrerenAlarmservices mit oder ohne vorgeschaltetem Dispositions- service gleichzeitig auslösen. Schnittstellen zum Service Im Kapitel 3.7 wird auf mögliche Schnitt- stellen zum Alarmierungsservice einge- gangen. Es beginnt mit einer einfachen Schnittstelle zum Auslösen eines Alarmes, zumBeispiel per REST-Schnittstelle. Emp- fehlenswert ist die Verwendung der herstel- lerunabhängigen UCRI-Schnittstelle, die derzeit vomGremium3 „Leitstelle toMobi- leDevices“ des Expertenforums „Universelle Leitstellenschnittstelle“ (EFUL ) um genau diesen Zweck erweitert wird. Weiterhin sollten Schnittstellen für die Verarbeitung vonMassendaten bereitgestellt werden – zur Beschleunigung der Datenversorgung, aber auch für statistische Auswertungen.Wichtig ist eine Schnittstelle zur Anbindung von externen Monitoring-Systemen. Hierüber können der Systemzustand überwacht und im Störungsfall von zentraler Stelle Maß- nahmen ergriffen werden. Zusatzfunktionen Schließlich behandelt das Kapitel 4 mög- liche Zusatzfunktionen des Alarmierungs- services. Es sollte beispielsweise möglich sein, detailliertere Alarminformationen über einen Alarmmonitor bereitzustellen – zum Beispiel in einem Feuerwehrge- rätehaus. Nicht nur Alarmmeldungen, sondern auch Informationen wie Ter- mine, Wetterwarnungen usw. sollten datenschutzkonform austauschbar sein. Insbesondere für die Alarmierung im ehrenamtlichen Bereich ist die auto- matische Information des Arbeitgebers über die Alarmierung seines Mitarbeiters zu einem Feuerwehreinsatz interessant. Wichtig und fast selbstverständlich für die Einsatzkraft ist auf jeden Fall auch eine Navigation zumEinsatzort. Diese kann als App-integrierte oder mit Google-Maps/ Apple-Karte gekoppelter Navigation aus- gestaltet sein. Resümee Gegenwärtig ist eine Alarmierung nur dann sicher, wenn die Alarmierungs- endgeräte unter zentraler Kontrolle sind. Ein Beispiel hierfür liefern die weit ver- breiteten Pocsag- und Tetra-Pager, die über zentrale Programmierstationen konfiguriert werden. Auch die verein- zelt verwendeten GSM-Pager werden über zentrale Systeme mit Daten- und Softwareupdates versorgt. Eine einheit- liche Verwendung von Smartphones als Alarmierungsendgerät ist nur mit einem zentralen Mobile-Device-Management sichergestellt, um etwaige Fehlkonfigu- rationen durch die Nutzer zu vermeiden. Die Zukunft gehört aber der App-basierten Alarmierung als „den“ Stand der Technik. Die Anfänge sind bereits vorhanden, wenn man aktuel- le Endgeräte aus dem Bereich Mission Critical (MCx) betrachtet, in denen die verschiedenenKommunikationsmöglich- keiten bereits „verschmolzen“ wurden. www.pmev.de Anbindung einer Leitstelle an mehrere Alarmservices. Es sollten Schnittstellen für die Verarbeitung von Massendaten zur Beschleunigung der Datenversorgung, aber auch für statistische Auswertungen, bereitgestellt werden (Bilder: PMeV) Das Sicherheitsniveau einer Meldung, beispielsweise zur Einhaltung des Datenschutzes, orientiert sich an den Inhalten der Meldung und wird in drei Schutzstufen eingeteilt

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