NET 4/2024
17 KOMMUN I K AT I ONSMANAGEMENT Ohne Kompromisse Ausfallsichere und einsatzunterstützende Leitstellen-Kommunikation Tobias Stepan Die Einsätze von Blaulichtorgani- sationen und Sicherheitsbehörden verlangen eine zu jeder Zeit zuverlässige und schnelle Kom- munikation zwischen der Leitstelle und den Einsatzkräften. Profes- sionelle Leitstellensysteme und der Digitalfunk bieten hier bereits wirkungsvolle Kommunikations- tools. Doch in Zeiten zunehmender Cyberattacken und Bedrohungen durch Ransomware können Not- falldienste weder den Ausfall noch die Einschränkung der Einsatz- kommunikation riskieren. Um auf Nummer sicher zu gehen, benöti- gen Leitstellen und Einsatzkräfte einen sekundären ausfallsicheren Kommunikationsweg, der auch in der alltäglichen Arbeit einen Mehr- wert liefert. Tobias Stepan ist Gründer und Geschäftsführer der Team- wire GmbH Notfalldienste und Si- cherheitsbehörden sind unerlässlich, um die Be- völkerung zu schützen. Sie müssen in der Lage sein, rund um die Uhr zu reagieren, und das in einer Vielzahl vonNot- undGefahrensitua- tionen – vonUnfällen über Naturkatastrophen bis hin zuTerroranschlägen. Dabei stehen sie selbst unter erheblichen Herausforderungen. Laut „Rettungsdienststudie 2023“ der opta data Zukunftsstiftung befürchten 56 % der befragten Einsatzkräfte eine steigende Ein- satzdichte und 44 % mehr Bagatelleinsätze – bei zugleich zunehmendemPersonalmangel. Folglich wird die zeitliche, körperliche und psychische Arbeitsbelastung immer größer. Hinzu kommt, dass auch die Komplexität der Einsätze zunimmt, wodurch die Anfor- derungen an die Einsatzkräfte steigen. Dass hier die Digitalisierung Abhilfe schaffenmuss, thematisiert die Rettungsdienststudie eben- falls: So wünschen sich 67 % der befragten Akteure im Rettungswesen einen verstärkten Datenaustausch und zentralisierte Patienten- informationen, um die Handlungssicherheit, die Versorgung der Betroffenen und die Arbeit der Einsatzkräfte zu verbessern. Auch bei Sicherheitsbehörden gelten Personalmangel und bürokratischer Verwaltungsaufwand zu den belastendsten Faktoren im Berufsalltag, so die Polizeistudie aus dem April 2023. Bedrohung Cyberkriminalität Neue Technologien können dabei helfen, die Kollaboration und Prozesse zu optimieren, damit der Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte auch langfristig gewährleistet ist. Die Digitalisierung samt der Nutzung inno- vativer Technologien hat aber durchaus auch Schattenseiten. Schließlich machen Hacker nicht vor Blaulichtorganisationen halt. Erst im November 2023 wurde die Website der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern gehackt. „Die Bedrohung im Cyberraum 2023 ist so hoch wie nie zuvor“, bestätigt auch der aktuelle Lagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik Neue Technologien können dabei helfen, die Kollaboration und Prozesse zu optimieren, damit der Schutz der Bevölke- rung und der Einsatzkräfte auch langfristig gewährleistet ist (Foto: Nico Franz, pixabay)
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