NET 4/2024
19 04/24 Ohne Kompromisse lung der Lage zu erhalten, braucht es eine verschlüsselte Informationsübermittlung und Datenaustausch in Echtzeit – etwa via einsatzspezifischer Gruppenchats. Die Möglichkeit, nebenText auch Bilder, Videos undDokumente zu teilen, bietet denTeams zusätzliche Kontextinformationen, die für das Verständnis und die Bewertung der Lage entscheidend sein können. Thomas Lachmann, Polizeioberrat bei der Abteilung Einsatz im PolizeipräsidiumMittelfranken und Promoter des Programms „Mobile Police“, bestätigt: „Fotos und Videos zu teilen, löst das Sender-Empfänger-Pro- blem. Nicht jeder hat bei einer mündlichen Beschreibung das gleiche Bild vor Augen.“ Gemeinsam stark dank Integration Die Koordination zwischen verschiedenen Teams und der Leitstelle sollte sich über das Teilen von Standorten und Points of Interest (POI) – idealerweise sogar mit Integration eines Geoinformationssystems (GIS) – realisieren lassen, so dass es möglich ist, auch in unübersichtlichen Gegenden und Gebäuden die Einsatzkräfte zu orten. Dadurch lassen sich beispielsweise bei der Standortübermittlung zusätzlich zur Geo- position noch Höhenangaben ergänzen, woraus ersichtlich wird, ob sich die Einsatz- kräfte in einemGebäude befinden. Mittels Kamera werden dann solche Daten auch in der realenUmgebung sichtbar. So erkennen Rettungskräfte oder Polizeibeamte nachts oder bei Großveranstaltungen im Freien ebenso wie in großen Gebäuden trotzdem genau, wo in der Menge oder hinter der Mauer sich andere Einsatzkräfte aufhalten. Ergänzende Alarmierungsfunktionen wie- derum sind wichtig, um rasch auf Einsatz- lagen reagieren und relevante Einsatzkräfte mobilisieren zu können. Für eine länderübergreifende Ge- fahrenabwehr und Strafverfolgung – wie etwa bundesweite Fahndungen, politische Großveranstaltungen, die 2024 anstehende Fußball-Europameisterschaft oder geheime Operationen –, wäre die Interoperabili- tät bzw. Föderation des Zweitkanals von Vorteil. Dann könnten sich einzelne Be- hörden und Organisationen miteinander vernetzen und sich zugleich nach außen ab- schotten, was maximale Datensouveränität und Sicherheit gegenüber Cyberangriffen garantiert. Mehrwert für Einsatzkräfte Damit ein Zweitkanal aber nicht nur im Notfall zum Einsatz kommt und dann vermutlich mit Hemmnissen und Fra- gestellungen in der Nutzung einhergeht, bedarf es eines alltäglichen Mehrwerts und einer intuitiven Bedienbarkeit mit nur minimalem Schulungsaufwand. Die Kommunikationslösung muss die hybriden Teams aus Leitstelle, Führungsebene und Verwaltung sowie Einsatzkräften vor Ort zusammenbringen. Dazu sollte sie sowohl auf Desktop-PCs als auch auf autorisierten Mobilgeräten funktionieren. Zudem sollte einWechseln zwischen den Geräten jeder- zeit möglich sein. Nur so ist gewährleistet, dass alle Mitarbeiter der Organisation orts- unabhängig und vor allem auch mobil alle wichtigen Informationen erhalten und unkompliziert imTeam zusammenarbeiten können. Auch die Möglichkeit, Verteiler- listen, Gruppenchats und Umfragen zu erstellen sowie Voice-over-IP-Calls und Videokonferenzen durchzuführen, sorgt dafür, dass die mobilen Mitarbeiter den Bediensteten im Büro gleichgestellt sind. Nutzerfreundlichkeit und entsprechende Schulungen erleichtern es, die Kommuni- kationslösung in den Alltag zu integrieren, was sie im Ernstfall dann leicht handhab- bar macht. Fazit Angesichts der steigenden Cyberbedrohun- gen sowie der wachsenden Komplexität der Arbeit in den Leitstellen und amEinsatzort ist es unerlässlich, in robuste, sichere und flexible Kommunikationslösungen zu in- Dank Augmented Reality (AR) lassen sich mithilfe einer Smartphone-Kamera die Positionen von Einsatzkräften in der realen Umgebung darstellen (Bilder: Teamwire) vestieren. Diese können die bewährten Leit- stellensysteme wirkungsvoll ergänzen. Der Fokus liegt dabei auf der Implementierung von Systemen, die ein ausfallsicheres und effizientes Einsatzmanagement garantieren, während sie gleichzeitig höchsten Daten- schutzstandards entsprechen. Natürlich sollten diese ergän- zenden Applikationen für die Kommu- nikation dennoch so gestaltet sein, dass sie die zunehmende Arbeitsbelastung der Einsatzkräfte durch intuitive Bedienung und Integration in den Arbeitsalltag redu- zieren. Für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bedeutet dies, sich aktiv mit neuenTechnologien auseinander- setzen und innovative Kommunikationswe- ge erschließen zu müssen, um sich resilient aufzustellen. https://teamwire.eu/
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