NET 4/2024
30 www.net-im-web.de 04/24 Unter der Spitze des „Kommunikations-Eisbergs“ immer wieder verändern und durch neue ergänzt werden. Relevant für die industrielle Kommunikation sind unter anderem: • IEC62443; • NIS2; • Cyber Resilience Act; • die neue EU-Maschinenverordnung. Ein wesentliches Ziel aller Richtlinien be- steht darin, Sicherheit zu gewährleisten. Gemeint ist damit beides: Safety, also die funktionelle Sicherheit, ebenso wie Security, also der Schutz vor Cyberangriffen. Und die Forderung nach Sicherheit betrifft längst nicht mehr nur die klassischen Kritis-Be- reiche (kritische Infrastrukturen), sondern immer mehr Branchen. In der neuen Fassung der Maschi- nenverordnung werden beispielsweise zum ersten Mal explizit die Sicherheitsanforde- rungen für sogenannte mobile Maschinen festgelegt: Unter anderem ist eine Möglich- keit gefordert, diese über eine „Supervisor- Funktion“ von außen sicher abzuschalten und wieder zu starten. Es wird also eine kabellose Not-Halt-Kommunikation be- nötigt. Solche veränderten gesetzlichen For- derungen stellen Entwickler vor immense Herausforderungen. Natürlich kann man auch diesen beträchtlichen Aufwand In- house erledigen. Einfacher undmittelfristig kostengünstiger ist es aber, diese Aufgabe an erfahrene Dienstleister und Hersteller von Safety-Lösungen auszulagern, die für die Implementierung sicherer drahtloser Netzstruktur verschiedene Protokolle und Hardwareansätze kennen. Sie wissen auch, welche technischen Anforderungen je nach Zielmarkt erfüllt sein müssen. Angst vor Kontrollverlust Dennoch gibt es viele, gerade auch deut- sche mittelständische Unternehmen, die trotz der Komplexität der Aufgabe nach wie vor die passenden Kommunikations- lösungen selbst entwickeln. Getrieben ist das unter anderem von einem Un- abhängigkeitsstreben. Man will wissen, wie die eingesetzte Lösung funktioniert und nicht abhängig von einem externen Zulieferer sein. Beide Argumente greifen heute jedoch nicht mehr.Mit zunehmender Komplexität, bedingt durch verschärf- te rechtliche Vorgaben und technische Weiterentwicklungen in immer kürzeren Zeiträumen, muss man sehr vertraut sein mit der Materie, um Kommunikations- lösungen verstehen und sicher und zu- verlässig entwickeln zu können. Abhängig hingegen bleibt man bei Eigen- entwicklungen von Komponentenliefe- ranten. Was das bedeutet, haben viele in den letzten Jahren unangenehm erfahren. Abgekündigte Bauteile werden die Bran- che auch künftig beschäftigen. Dann braucht es schnell Redesigns mit alter- nativen Komponenten. Ein Aufwand, den man neben demAlltagsgeschäft eigentlich nicht leisten kann. Auch dieses Risiko lässt sich bei einer Zukaufentscheidung der HMS folgt den Vorgaben aus der IEC 62443 im gesamten Entwicklungsprozess und bietet damit „Security by Design“. So entstehen zukunftssicher Produkte, die jeweils zum aktuellen Stand der Technik weiterentwickelt werden Die Embedded-Kommunikationsschnittstellen Anybus CompactCom gibt es in verschiedenen Formfaktoren für alle gängigen industriellen Netze
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