NET 4/2024

35 www.net-im-web.de 04/24 vermutet werden, aber im privaten Netz des Kunden zu finden sind, sollten ent- sprechende kupfer- und glasfaserbasierte (bspw. via universellem SFP-Slot) Ether- net-Schnittstellen amMessequipment nicht fehlen. Auch eineWLAN-Schnittstelle kann dabei nützlich sein. Universal-Tester oder Alleskönner Erwartet man aber noch komplexere Fehler, die u. U. auf der Strecke liegen könnten, wie die eingangs erwähnten schlechten Spleiße oder Biegeradienverletzungen, führt kein Weg mehr am Einsatz eines OTDRs (Optical Time Domain Reflectometer) vorbei. Hier gibt es zwar viele Anbieter am Markt, die hochwertige OTDR-Lösungen anbieten, aber nur wenige vereinen dies auch mit den anderen wichtigen Funktionen der Einfach- und Feldtester oder verfügen noch über zusätzliche Funktionen wie z. B. hochperformante Speedtests direkt am PON-Zweig (bis zu 10 Gbit/s). Zudem sind sie oft auch so groß und schwer, dass sie im Feldeinsatz schwer handhabbar sind. Daher ist es wichtig, die richtigen Abstriche zu machen, denn die Möglichkeit zur selektiven Pegelmessung, zum Auslesen der PON-ID, zur Durch- führung einer ONT-Simulation für GPON und XGS-PONund Performance-Tests soll ja trotzdem noch gegeben sein. Bei der optischen Zeitbereichs- reflektometrie (OTDR) ist es daher vor allemwichtig, auf einerWellenlänge messen zu können, die den Live-Betrieb der oben beschriebenen Netzwerke nicht stört. Eine solche Wellenlänge ist 1650 nm, denn ein möglichst großer Abstand zur nächsten Live-Wellenlänge ist wichtig: In Europa ist das zur Zeit i. d. R. 1577 nm (z. B. XGS- PON), doch wird es mit Einführung von NG-PON2 mit 1625 nm noch enger nach oben werden. Will man die Unterschreitung von Biegeradien (sog. Macrobend) sicher erkennen können, ist eine zweite Wellen- länge zwingend nötig, denn es ist die Diffe- renz aus beiden Messungen, die zu geringe Biegeradien sichtbar werden lässt. Dazu bietet sich die Wellenlänge 1310 nm an: Damit hat man eine Wellenlänge, mit der sich eine Messung unter Live-Bedingungen simulieren lässt und die genau zwischen dem 2. optischen Fenster und dem Waterpeak liegt und damit sehr dämpfungsarm ist. Natürlich sollte eine manuelle Messung mit Darstellung eines vollwertigen und zoombaren OTDR-Graphen sowie eine einfach zu interpretierende Eventtable als Ergebnis eines Auto-OTDR-Tests nicht fehlen. Schließlich sollen alle Spleiße, Steck- verbinder, mögliche Brüche und natürlich das richtige Leitungsende mit Entfernung und Dämpfung richtig erkannt und pro- tokolliert werden. Nur ganz wenigeGeräte amMarkt bieten darüber hinaus wirklich alles, von vollwertigen Triple-Play-Tests mit VoIP und IPTV mit Bewegtbildanzeige, über eine WLAN-Spektrumanalyse bis hin zu umfangreichen Ethernet-Tests, die auch auf kupferbasierten Ethernet-Schnittstellen durchführbar sind. Fazit und Ausblick Wir schreiben das Jahr 2024 – und Europa wählt. Doch Europas Bürger wählen nicht nur den Weg in diese Highspeed-Zukunft und wann und wie die ehrgeizigen Breit- bandziele erreicht werden können und sollen. Europas Glasfaserunternehmen und Netzbetreiber wählen auch, wie wirtschaft- lich reizvoll, aber auch wie nachhaltig sie dorthin gelangen. Denn gerade Investitio- nen, die die Nachhaltigkeit im Blickfeld haben, werden am Ende auch am stärksten wirtschaftlich profitieren und langfristig auch im Sinne der europäischen Breitband- kunden getätigt. „Wer billig kauft, kauft zweimal“ – sagt der Volksmund. Dies bewahrheitet sich auch in Bezug auf die Messtechnik. Es gibt hochwertige Glasfasermesstechnik aus Europa. Messtechnik, die hier entwi- ckelt, produziert und auf die Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten und bedarfsorientiert und mit viel Expertise für „europäische Glasfaser-Probleme“ in Landessprache hier vertrieben wird. Ein solches Produkt-Portfolio bietet bspw. die deutsche „intec Gesell- schaft für Informationstechnik mbH“ mit ihrer F-Serie der Marke ARGUS® – das „F“ steht dabei für Fiber. Die Fibertester ARGUS® F300, ein All-in-one-Tester, und ARGUS® F240, ein Glasfasertester des mittleren Segments, werden jetzt durch den neuen ARGUS® F200, einen einfachen und günstigen Schnelltester, ergänzt. Guter Support vor Ort und Kundenorientierung, so garantieren die Glasfaserexperten aus Deutschland, haben dabei den gleichen Stellenwert wie Qualität und Zukunfts- sicherheit. Auch wenn der Ausbau von 10 Gbit/s-Anschlüssen, z. B. in Formder XGS- PON-Technologie, noch am Anfang steht und eine nennenswerte Verfügbarkeit in europäischen Städten und Gemeinden si- cher noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird, so ist eins doch sicher klar: Diese Technologie wird sich durchsetzen. In ei- nigen Regionen und Ländern früher, in anderen später. Selten war so offensichtlich, in welche Richtung sich die Glasfaserin- frastruktur in Zukunft entwickeln wird, daher ist der Moment für Investitionen in hochwertige Glasfasermesstechnik selten so günstig gewesen; die Lösungen sind da, und der Weg ist klar. www.argus.info Qualitativ hochwertige und moderne Messtechnik ist als Werkzeug unver- zichtbar

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=