NET 04/2025
28 www.net-im-web.de 04/25 BRE I T BANDAUSBAU KI-Wettrennen Deutschland muss aufholen Bernhard Reimann ist Chefredakteur der NET Bernhard Reimann 2025 wird ein weiteres ent- scheidendes Jahr für künstliche Intelligenz (KI). Entsprechende Investitionsbemühungen der Unternehmen werden jedoch nur erfolgreich sein, wenn die Ver- antwortlichen die zunehmenden Herausforderungen hinsichtlich Datenkomplexität, -sicherheit und -nachhaltigkeit bewältigen können. Eine intelligente Dateninfrastruktur mit einheitlicher Datenspeicherung ist dabei der Schlüssel zur tatsäch- lichen Entfaltung des KI-Potenzials. Wenn es um die Imple- mentierung von KI geht, ist Deutschland im globa- lenVergleich noch abgeschlagen. Zu diesem Schluss kommt derDataComplexityReport vonNetApp: Nur 47 Prozent aller deutschen Unternehmen sehen ihre Geschäftsdaten für den Einsatz von KI optimiert. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es 74 Prozent und in den USA 64 Prozent. Auch im kontinental-europäischen Vergleich (Spanien 55 Prozent, Frankreich 65 Pro- zent) bildet Deutschland das Schlusslicht. Der aktuelle „Artificial Intelligence Index Report“ der Stanford University zeichnet ein ähnlich düsteres Bild: So stammen mehr als 60 Prozent der KI-Patente aus den Jahren zwischen 2010 und 2022 aus China. Die Europäische Union (EU) ins- gesamt kommt dabei im selben Zeitraum nur auf 2 Prozent, während die Vereinigten Staaten sich mit knapp 21 Prozent deutlich von den Europäern absetzen. EinHoffnungsschimmer zeigt sich jedoch imBereichMachine Learning: Hier steht Deutschland international gesehenmit fünf bekannten Modellen immerhin auf einem respektablen vierten Platz, während die USAmit 61Modellen gegenüber China (15) den ersten Platz souverän behaupten. Bei den Investments ziehen die Vereinigten Staaten der restlichen Welt davon: So gab es in den USA 2023 privates Kapital in Höhe von rund 67 Milliarden Euro, das in KI-Technologie gesteckt wurde. Diese Summe ist fast neun Mal so hoch wie die entsprechenden Investitionen auf chine- sischer Seite. Während in den Vereinigten Staaten die Investitionen stetig steigen, sehen wir in der Europäischen Union einen negativenTrend. Hier verringerten sich die privaten Investitionen seit 2022 um 44,2 Prozent. Lebensader moderner Unternehmen Deutschland und die EU stehen nun ge- meinsam in der Pflicht, die Lücke zur internationalen Konkurrenz zu schließen. Ansonsten drohen massive Wettbewerbs- nachteile. Denn KI ist mittlerweile für Unternehmen überlebenswichtig, wie die Stanford-Studie weiterhin zeigt: So macht KI-Technologie die Angestellten nicht nur produktiver, sondern erhöht gleichzeitig die Qualität ihrer Arbeitsergebnisse. KI ist gerade deshalb nützlich, um den Skills Gap zwischen niedrigqualifizierten und höher- qualifizierten Mitarbeitern zu schließen und damit auch den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Schnellere und effizientereProzesse durch KI führen nicht zuletzt zu niedrigeren Kosten und lassen die Gewinne steigen. 42 Prozent der befragten Unternehmen einer McKinsey Studie von 2024 berichteten von Kostensenkungen durch KI, während 59 Begoña Jara KI-Spitzenreiter verfügen über einheitliche und gut katalogisierte Daten, robuste Sicherheits- und Com- pliance-Maßnahmen für sensible Informationen so- wie ein klares Verständnis, wie sich Daten entwickeln
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