NET 04/2025
32 www.net-im-web.de 04/25 WiFi-Trends sphäre in WLANs verbessern. Der erste Arbeitsgruppen-Ballot zu Entwurf D1.0 wurde mit 89% Zustimmung abgeschlossen, und die Gruppe arbeitet an der Bearbeitung der Kommentare für einen erneuten Ballot zuD2.0 nach der Sitzung im Juli 2025. • eEEE 802.11bn (Ultra High Relia- bility, auch bekannt als Wi-Fi 8): Diese Arbeitsgruppe zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit von WLANs zu erhöhen. Im Januar 2025 wurde der Entwurf D0.1 genehmigt. Hier wird bereits an die nächsteWiFi-Generation entwickelt. • IEEE 802.11bk (320 MHz Positio- ning): Diese Technik hat das Ziel, die Genauigkeit der Positionsbestimmung in WLANs auf etwa 0,1 Meter zu er- höhen, basierend auf der 320-MHz- Kanalisation und den Wellenformen von P802.11be. • IEEE 802.11me (802.11 Accumulated Maintenance Changes): Diese Spezi- fikation ist eine geplante Revision des gesamten IEEE 802.11-Standards, um verschiedene Wartungsänderungen und Korrekturen vorzunehmen. LiFi (Light Fidelity) ist eine drahtlose Kommunikationstechnologie, die Licht anstelle von Funkwellen zur Datenüber- tragung nutzt. Sie verwendet den nahen Infrarotbereich von 800-1.000 nm. Dabei werden Datenraten zwischen 10 Mbit/s und 9,6 Gbit/s erreicht, abhängig von den spezifischen Implementierungen und Bedingungen. Der Standard wurde erarbeitet, um die nahtlose Zusammen- arbeit zwischen LiFi- und WiFi-Geräten zu ermöglichen. Das „WLAN Sensing“ kann für neue Anwendungsfelder eingesetzt werden. So lässt sich beispielsweise eine Bewegungserkennung ohne Kameras damit in Smart Homes umsetzen (siehe Abbildung 2). Für das Gesundheitswesen lässt sich eine Sturzerkennung von Senio- ren damit realisieren. Vorstellbar ist aber auch, dass Geräte per Gestensteuerung bedient werden können. Vorteilhaft dabei ist, dass dieseTechnik auch ohne Licht und durchWände funktioniert. Ebenfalls ist sie datenschutzfreundlich, da keine visuellen Daten gesammelt werden. Hinzu kommt, dass keine weitere Hardware angeschafft werden muss, da dieses Merkmal mit der vorhandenen WLAN-Infrastruktur genutzt werden kann, wenn man sie auf dem neusten Stand hält. Der WiFi7-Standard 802.11be tritt mit seiner Leistungsfähigkeit in Kon- kurrenz zum5G-Mobilfunkstandard, der es ebenfalls ermöglicht, eigene Campusnetze aufzusetzen. Bei erforderlicher Echtzeitfä- higkeit der Anwendungen kann man daher zwischen den beiden Mobilfunkvarianten wählen. Typische Echtzeitanwendungen beinhalten Gaming, Augmented / Vir- tual Reality (AR/VR), Industrie 4.0 und Edge Artificial Intelligence (AI). Dabei ist die AR/VR-Anwendung eine hoch- aktuelle Herausforderung im Hinblick auf hohe Datenraten, geringe Latenz und hohe Zuverlässigkeit. Durch die neuen IEEE-Standards 802.11ax und 802.11be und die Entwicklungen im Bereich Edge- Computing, Quality-of-Service (QoS) und Multi-Link-Operationen können solche modernen Anwendungen aber umgesetzt werden. Fazit DieWiFi-Standards werden immer weiter- entwickelt und bieten eine Reihe neuer Anwendungen. So lassen sie sich inzwi- schen auch gut bei Internet-of-Things (IoT) Komponenten durch die Kombination von TargetWakeTime (TWT) und Low Power Operation verwenden. Denn TWT sorgt dafür, dass Endgeräte länger im Standby- Modus bleiben und gleichzeitig weniger Daten senden und empfangen, wodurch der Energieverbrauch reduziert wird. Durch die hohen Datenraten bleiben aktuelle WiFi- Technologien auch ein adäquater Ersatz für LAN-Techniken wie Ethernet. Durch eine aktuelleWPA3-Absicherung ist zudem ein besserer Schutz vor Brute-Force- und Man-in-the-Middle-Angriffen gegeben. Die Nutzung des 6-GHz-Bands ist zwar regional unterschiedlich, aber der Trend geht welt- weit zur Freigabe. Inzwischen wird bereits an der WiFi8-Generation gearbeitet, die weitere Anwendungsmöglichkeiten nach sich ziehen wird. Abbildung 2: Das „WLAN Sensing“ kann für neue Anwendungsfelder eingesetzt werden. So lässt sich beispielsweise eine Bewegungserkennung ohne Kameras damit in Smart Homes umsetzen (Grafik: Detken)
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