NET 04/2025

Netzebene 5 besser nutzen proportional mit der Frequenz und der Ent- fernung zur Strahlungsquelle. Beim Einsatz von WLANs in Ge- bäuden spielen für die Versorgungsreichweite neben der Freiraumdämpfung zusätzlich auch die Wände und Decken eine wichtige Rolle, weil diese eine von Art und Dimensionierung des Materials, aber auch von der Frequenz abhängige Dämpfung für das hochfrequente Signal bewirken. So weist beispielsweise Holz eine relativ geringe Dämpfung auf, während es sich bei Beton um signifikant höhereWerte handelt. Diese Situation wird durch Stahl- armierungen noch verstärkt, was bei Decken fast immer der Fall ist. Versorgungsplanung Der Idealfall für die NE 5 ist eine flächende- ckende Versorgung aller zugehörigen Räume und Flächen. Um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen, bedarf es sorgfältiger Planung. Die Versorgung einzelner Räume ist in der Regel mit einem WLAN-Router problem- los möglich, wenn seine Positionierung die Wellenausbreitung nicht behindert. DaWoh- nungen und Häuser stets mehrere Räume aufweisen und der Heimbereich auch Frei- flächen umfassen kann, sind Lösungsmöglich- keiten erforderlich, wie eine flächendeckende WLAN-Versorgung erreicht werden kann. Grundsätzlich ist das durch den Einsatz von Repeater (=Wiederholer) möglich. Dabei wir- ken diese Funktionseinheiten als denWLAN- Router ergänzende Access Points (AP). Die Anbindung von Repeatern an WLAN-Router kann leitungsgebunden per LAN oder funkgestützt erfolgen. Werden WLAN-Repeater funkbasiert eingesetzt, dann empfängt jeder das vom Router ausgesende- te Signal, setzt es auf einen anderen Kanal um und strahlt den unveränderten Inhalt in einer festgelegten Richtung wieder ab. Diese Verkopplung zwischen dem WLAN-Router und denWLAN-Repeatern bewirkt im Prin- zip voneinander unabhängige WLANs, die sternförmig mit demRouter verbunden sind. Wegen des portablen Betriebs ist allerdings bei Positionsänderungen der mobilen End- geräte ein nahtloser [seamless] Betrieb nicht gewährleistet, wenn es den Übergang von einem AP-Bereich zu einem anderen betrifft, weil die Access Points jedes Repeaters system- bedingt unterschiedliche Netzkennungen [service set identifier (SSID)] aufweisen. Jedes mobile Endgerät bleibt nämlich in demdurch die jeweilige SSID definierten Netz, bis die Verbindung wegen unzureichender Feldstärke abbricht. Erst dann kann es sich in ein Netz mit einer anderen SSID einloggen. WLANs mit einem Router und mehreren Repeatern sind wegen der unter- schiedlichen SSID als ein aus unabhängigen WLANs bestehendes Sternnetz zu verstehen, das nun größere Flächen abdecken kann. Das gesamte WLAN besteht in diesem Fall aus einer definierten Zahl separater Teilnetze. Mesh-WLAN als Lösungsansatz Das Problem der aufgezeigten quasi singu- lären WLANs ist durch das Konzept des Mesh-WLAN lösbar. Bei diesem werden die räumlich verteiltenAPs mit ihrenVersorgungs- bereichen durch intelligente Verknüpfung zu einemWLANzusammengefasst. Das bedeutet den Übergang vom Sternnetz [star network] zumMaschennetz [mesh network] und führt zu einer Steigerung der Gesamtleistung des Heimnetzes. Mesh-WLANs sind somit Netze, die den im Versorgungsbereich befindlichen Endgeräten einen flächendeckenden und unterbrechungsfreien Empfangmit konstanter Datenrate ermöglichen. Bei jedem Mesh-WLAN gibt es einen vorrangigen Access Point (AP), der über dasModemmit demWÜP verbunden ist. Alle anderen APs weisen zu diesem funkgestützte oder leitungsgebundene Verbindungen auf. Dadurch passen sichMesh-WLANs mit ihren APs automatisch und dynamisch an die über- tragungstechnischen Bedingungen an. Dafür müssen allerdings alle im Netz eingesetzten Geräte für die Mesh-Technologie ausgelegt sein. Mesh-WLANs sind die konse- quente Weiterentwicklung der bisher in Sternstruktur konzipiertenWLANs, weisen gegenüber diesen eine höhere Leistungsfähig- keit auf, können als WLAN 2.0 verstanden werden und stellen deshalb eine Empfehlung für die Realisierung der NE 5 in Breitband- kabelnetzen dar. Fazit Während bei Breitbandkabelnetzen in den Anfangszeiten über die NE 5 nur der Emp- fang linearer Fernseh- und Hörfunkpro- gramme als Broadcast möglich war, können durch die Erweiterung der Netze auf das Internet die Nutzer nun zusätzlich auf sehr viele Broadband-Angebote zugreifen. Diese signifikante Verbesserung lässt sich vielfältig mit stationären undmobilen Endgeräten über LANund/oderWLAN auf der NE 5 nutzen. Bei jedem Mesh-WLAN gibt es einen vorrangigen Access Point (AP), der über das Modem mit dem WÜP verbunden ist. Alle anderen APs weisen zu diesem funkgestützte oder leitungsgebundene Verbindungen auf (Grafiken: Freyer) www.net-im-web.de 35 04/25

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