NET 04/2025

42 www.net-im-web.de 04/25 In fünf Schritten zum effizienten Glasfaserausbau spätereWartbarkeit erschweren. Dazu zählen beispielsweise Infrastrukturen wie Schienen und Straßen, bauliche und rechtliche Gegebenheiten, aber auch physische Einflussfaktoren wie Gewässer und Bewuchs. • Ausreichende Skalierbarkeit: Das Netz muss in der Lage sein, einen künfti- gen Anstieg der Datennachfrage zu bewältigen. • Stromversorgung: Eine unterbre- chungsfreie Stromversorgung, ein- schließlich Backup-Lösungen, ist entscheidend für eine stabile Netz- funktionalität – insbesondere bei Stromausfällen. • Fehlende Geoinformationen: Das Feh- len von Geodaten kann die Ermittlung optimaler Standorte für die Netzinfra- struktur behindern, da geografische und physische Hindernisse nicht richtig ein- geschätzt und in dieGesamtbetrachtung einbezogen werden können. • Ungenaue Kostenkalkulation: Eine unpräzise Schätzung der Projektkosten gefährdet den gesamten Ausbau. Die richtige Software zur Automatisierung kostenoptimierter Glasfasernetze ist hier ein entscheidender Vorteil. • Kein mobiler Zugriff auf Bestands- daten: Ein fehlender mobiler Zugriff auf Bestandsdaten behindert die Kom- munikation, Datenerfassung und Auf- gabenverwaltung vor Ort. Dies führt zu ineffizienten Prozessen und treibt die Kosten unnötig in die Höhe. • Mangelnde Dokumentation: Wer- den Änderungen nicht zeitnah und korrekt im digitalen Netz-Zwilling dokumentiert, können Diskrepanzen zwischen der Dokumentation und dem tatsächlichen Zustand des Netzes auftreten. Hierbei entstehen enorme Reibungsverluste, was den effizienten Netzausbau beeinträchtigt und eben- falls hohe Kosten nach sich zieht. • Schlechte Datenqualität: Ungenaue Schätzungen desNetzkapazitätsbedarfs, eine falsche Ressourcenzuweisung und unzureichende Informationen über die bestehende Netzinfrastruktur be- einträchtigen die Leistung. Um diese Fallstricke sicher zu umgehen, sollten Netzanbieter den Ausbau der Glas- faserinfrastrukturen sorgfältig planen und bei der Umsetzung die richtigen Automa- tisierungswerkzeuge nutzen. Zudem ist ein konsequentes Vorgehen in fünf Schritten zu empfehlen – nämlich Analyse, Planung, Konstruktion, Dokumentation und Betrieb. Schritt 1: Analyse Am Anfang steht im Rahmen der Analyse die Ermittlung des Zielgebiets, die Bewer- tung der Marktnachfrage sowie die präzise Identifikation potenzieller Kunden auf der Agenda. Geodaten und GIS-Tools spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestim- mung optimaler Standorte für die Netz- infrastruktur. Eine zuverlässige Schätzung der Projektkosten – inklusive Berechnung des Kapitalwerts – ist ebenfalls erforderlich. Schritt 2: Planung Das primäre Ziel der Planungsphase be- steht in der Entwicklung erster Entwür- fe zur Optimierung der Netzarchitektur. Wichtig ist dabei insbesondere die Planung der Routenführung sowie die Auswahl von Hardware-Lösungen und spezifizier- ten Dienstleistungen. Der Einsatz auto- matisierter Design-Tools kann dabei die Planungszeit entscheidend verkürzen. Zu empfehlen ist zudem die Integration mit GIS-Daten, um geografische Faktoren zu berücksichtigen. Schritt 3: Konstruktion Die Bauarbeiten werden in der Regel von Subunternehmern durchgeführt, wobei ein Überblick über den Baufortschritt von ent- scheidender Bedeutung ist. Alle Änderun- gen müssen zeitnah dokumentiert werden. Eine integrierte Arbeitsauftragsverwaltung und der mobile Zugriff auf Bestandsdaten verbessern die Koordination und Effizienz bei der Realisierung des Bauprojekts. Schritt 4: Dokumentation Nach der Bauabnahme ist es unerlässlich, den neuen Dienst im digitalen Zwilling lückenlos zu dokumentieren. Hierbei muss sichergestellt werden, dass das Inventar den Ist-Zustand der installierten Geräte eins zu eins widerspiegelt. Da sich die Daten im Laufe der Zeit kontinuierlich ändern, muss die Dokumentation dynamisch aktu- alisiert werden. Dabei leistet eine Network Inventory Solution inklusive Integrations- funktionen wertvolle Unterstützung. Schritt 5: Betrieb Auch beimBetrieb undweiteren Ausbau des Glasfasernetzes hilft ein digitaler Zwilling, wenn es um die Planung von Erweite- rungen und die effiziente Verwaltung von Ressourcen geht. Tritt eine Störung auf, müssen die Fehler schnell behoben und die Netzwerkdienste wiederhergestellt werden. Von zentraler Bedeutung sind dabei die automatisierte Orchestrierung von Service- aufträgen sowie standardisierte Verfahren für das Störungsmanagement. Fazit Für einen effizientenGlasfaserausbau sollten Netzanbieter unbedingt nach den empfoh- lenen fünf Schritten vorgehen. Dadurch lassen sich Risiken wie Kostenexplosionen, technische Probleme, ineffiziente Prozesse sowie daraus resultierende Verzögerungen beimGlasfaserausbau auf einMinimum re- duzieren. Wichtig ist zudem die Investition in fortschrittliche Automatisierungswerk- zeuge sowie die nahtlose Integration mit anderen Systemen und Datenquellen. Bei den Prozessen rund um Planung, Design, Überwachung und Verwaltung von Glas- fasernetzen spielt der digitale Zwilling eine entscheidende Rolle.

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