NET 05/2021
20 www.net-im-web.de 05/21 Hybride Netzinfrastrukturen intelligent managen Modelle. Diese Daten und Visualisierungen helfen Anbietern, einen Netzausbauplan zu erstellen. Dafür benötigen sie zudem präzise Last- und Kapazitätsinformationen, um den Bedarf genau einzuschätzen und die Infra- struktur präventiv ausbauen zu können. Ein digitaler Zwilling kann diese Daten liefern. Er kann die verfügbaren Ressourcen analysieren und dann die entsprechenden Anpassungen planen, um die Bereitstellung von Diensten unterbrechungsfrei aufrechtzuerhalten. Er hilft auch dabei, ungenutzte Kapazitäten zu identifizieren – dank einer genauen In- ventarisierung der Netzwerkressourcen, der Verfolgung aller Änderungen und deren Auswirkungen auf die Kapazitäten. Service und Orchestrierung Die Ausführung und End-to-End-Orches- trierung von Diensten über eine hybride Netzinfrastruktur ist für Service Provider sehr komplex und herausfordernd, da hier- bei physische und logische Ressourcen in Kombination mit dem virtualisiertenTeil des Netzes optimal zusammenspielen müssen. Auch dies erleichtert ein digitaler Zwilling: Er integriert alle relevanten physischen, lo- gischen und virtuellen Ressourcen über die gesamte hybride Netzinfrastruktur in einem digitalen Abbild der Realität. Zum Schutz vor Vendor-Lockins ist der digitale Zwilling eine hersteller-, technik- und domänenüber- greifende Plattform, die alle Ressourcendaten auf Basis eines integrierten Datenmodells an jede Fulfillment- und Orchestrierungsplatt- form liefert. Fazit Es gibt eine Reihe von Tools, die Service Providern beim Management ihrer Netz- infrastruktur helfen, wie z. B. Netzplanungs- systeme, AssetManagement und ERP-Tools. Das Problem ist, dass sie nicht selten isoliert eingesetzt werden, so dass eine ganzheit- liche, aktuelle, durchgängige Sicht auf das Netz mit seinen physischen, logischen und virtuellen Ressourcen, den darauf laufenden Diensten und der Historie von Änderungen fehlt. Hier kommt die Stärke des digitalen Zwillings zumTragen: Sein enormer Vorteil ist, dass bei jeder Änderungs-, Transfor- mations- oder Rollout-Planung die ent- sprechende Konzeption und Planung auf Basis der Ist-Replikation des Netzes durch- geführt wird – egal ob es um den Aufbau und die Anbindung neuer Standorte, die Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten in Fronthaul, Midhaul und Backhaul oder das Hinzufügen von Ressourcen in Edge- oder Core-Rechenzentren geht. Sind alle Daten in einem übergreifenden digitalen Modell integriert, ist der digitale Zwilling ein echtes Datenabbild der Realität, das die Komplexität leichter beherrschbar macht. www.fntsoftware.com Bei der OTDR-Fehlerlokalisierung werden die Messdaten mit Daten des digitalen Zwillings verbunden. Per Signalverfolgung der Netzverbindungen wird die Bruchstelle exakt lokalisiert und der Ort auf einer Karte angezeigt Die Einsatzmöglichkeiten und der Nutzen eines digitalen Zwillings für das Management hybrider Netzinfrastrukturen ist vielfältig. Jede Planung wird auf Basis der Ist-Replikation des Netzes durchgeführt (Bilder: FNT)
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