NET 05/2021

21 05/21 www.net-im-web.de Beginn einer neuen Ära Mobilfunklösungen im Kritis-Umfeld Markus Sigmund Der Markt für professionellen Mobilfunk ist in Bewegung ge - raten. Immer häufiger setzen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Behörden und Unternehmen im sicherheitskritischen Umfeld auf Breitbandlösungen. Naht das Ende von klassischen Funkverbindun- gen? Markus Sigmund ist freier Autor und Berater in Potsdam Es begann mit einem wahren Ungetüm: Das erste Autotelefon, das im Jahr 1952 in Bremen in ein Taxi eingebaut wurde, wog stattliche 16 kg. Massenmarkttauglich war ein solches Gerät nicht. Doch es setzte eine weitreichende Entwicklung in Gang. Aus der Zusammenlegung regionaler Hafen-, Zug- und Stadtfunknetze entstand im Jahr 1958 zunächst das A-Netz. Es ermöglichte erstmals die deutschlandweite mobile Kommunika- tion. Es folgte im Jahr 1972 das B-Netz. Von nun an konnte der Nutzer ohne Vermittlung selbst wählen. Außerdemwaren erstmalsTele- fonate ins Ausland möglich. Weitergehende technische Neuerungen brachte das im Jahr 1985 eingeführte C-Netz: Alle Gesprächs- teilnehmer waren erstmals unter einer ein- heitlichen Vorwahlnummer erreichbar. Die vollständige Telefonnummer war zudem nicht mehr mit dem Gerät, sondern mit einer Berechtigungskarte verbunden – dem Vorläufer der heutigen SIM-Karte. Multimediale Möglichkeiten Der entscheidende Wandel vollzog sich in den 1990-er Jahren: Das D-Netz war im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht mehr analog, sondern digital, und die Hauptziel- gruppe waren nicht mehr die Nutzer von Auto-, sondern von Mobiltelefonen. Neben der Sprache konnten auch Daten und Schrift per SMS (Short Message Service) übertragen werden. Der Kurznachrichtendienst wurde schnell populär und schuf angesichts der zu- nehmenden Verbreitung des Internet weitere Begehrlichkeiten. Dafür musste jedoch zu- nächst dieDatenübertragungsgeschwindigkeit verbessert werden. Dies geschah dannmit den Breitbandstandards GSM (Global System for Mobile Communications), UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und LTE (Long Term Evolution). Fortan war es möglich, auch größere Datenmengen, wie sie zumBeispiel beimVersenden von Bildern und Videos entstehen, zu übertragen. Die multimedialenMöglichkeiten schufen völlig neue Anwendungsgebiete für mobile Endgeräte. Transport- und Logistik- unternehmen wurden zum Beispiel in die Lage versetzt, Smartphones und Tablets zu nutzen, um Aufträge an Fahrer zu über- mitteln, Lkw zum Zielort zu navigieren, die Zustellung von Waren quittieren zu lassen Der Markt für professionellen Mobilfunk ist in Bewegung. Immer häufiger setzen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Behörden und Unternehmen im sicherheitskritischen Umfeld auf Breitbandlösungen (Bild: Yerson Retamal, pixabay) KR I T I SCHE KOMMUN I K AT I ON

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