NET 05/2021

23 www.net-im-web.de 05/21 Betriebsfunk für die Zukunft stärken Erste Wahl für sicherheitskritische Anwendungen Peter Damerau Der klassische Betriebsfunk ist das Kommunikationsmittel der Wahl für sicherheitskritische An- wendungen im Transportsektor, bei Ver- und Entsorgern sowie der Industrie. Er bietet maßgeschnei- derte Anwendungen in dedizierten Funksystemen außerhalb großer öffentlicher Netze. Peter Damerau ist Vorsitzender des Fachbereichs Frequen- zen des PMeV Betriebsfunkanwendun- gen basieren inDeutsch- land im Wesentlichen auf folgenden standardisiertenTechniken: • Analogfunk im 12,5/20/25-kHz-Ka- nalraster (lizenzfrei und lizenzpflichtig); • DMR im 12,5-kHz-Kanalraster im Zeitschlitzverfahren (erhöhte Anfor- derungen an die Nutzer/die Anwen- dungen); • Tetra im 25-kHz-Kanalraster im Zeit- schlitzverfahren (hohe Anforderungen an die Nutzer/die Anwendungen). Die Bundesnetzagentur (BNetzA) regu- liert die Anwendungen des Betriebsfunks – insbesondere durch die Verwaltungsvor- schriften für Frequenzzuteilungen imnicht- öffentlichenmobilen Landfunk (VVnömL). Die Entwicklung der Erstzuteilungen im allgemeinen analogen und digitalen Be- triebsfunk der letzten Jahre stellt sich laut (VVnömL Teil B, Juli 2020) Kapitel 1.2 (Analoger Betriebsfunk für allgemeine An- wendungen), 1.4 (Kleinsprechfunkanlagen), 1.23 (Digitaler Betriebsfunk für allgemeine Anwendungen), 1.24(Digitaler Betriebs- funk für Kleinsprechfunkanwendungen) entsprechend der Grafik auf Seite 24 dar. Sie verdeutlicht die sich kontinuierlich fort- setzende Substituierung analoger durch di- gitale Betriebsfunklösungen. Dabei fällt auf: Die Summe aus beiden Varianten steigt bis 2016 an, danach fällt sie ab. Die Anzahl der Frequenzzuteilungen für digitale Betriebs- funklösungen steigt hingegen kontinuierlich bis 2018. Die Gesamtzahl der Erstzutei- lungen im Jahr 2019 liegt auf dem Niveau der Zuteilungen im Jahr 2011. Insgesamt stagniert die Zahl der Erstzuteilungen im Betrachtungszeitraum. Seit geraumer Zeit geraten klassische Betriebsfunkanwendun- gen also zunehmend unter Druck. Somit kann vorhandenes Wachstumspotenzial nicht erschlossen werden. Der Druck, dem der Betriebsfunk ausgesetzt ist, hat haupt- sächlich vier Gründe: • Spektrum auf den Prüfstand – Um- widmung von Frequenzbändern; • Komplexität der Regulierung; • Hersteller, Lösungen, Händler • (potenzielle) Anwender. Der zukünftige Frequenzbedarf für den klassischen Be- triebsfunk muss quantifiziert und ein europäisch harmoni- siertes Spektrum für Betriebsfunkanwendungen geschaffen werden (Foto:PolizeiBayern) KR I T I SCHE KOMMUN I K AT I ON

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