NET 05/2021

33 www.net-im-web.de 05/21 ANGA COM SP E C I A L Der Daten-Highway endet im Keller Inhouse -Netze drohen zum Flaschenhals im Breitbandausbau zu werden Marc Hankmann ist freier Journalist in Sendenhorst Marc Hankmann Spätestens seit 2015, als die Bun- desregierung die Fördertöpfe für den Breitbandausbau öffnete, wird die zentrale Rolle leistungsfähiger Infrastrukturen für die Digitalisie - rung betont. Seitdem steht kaum ein Bagger aus der Tiefbaubranche still. Deutschland wird umgepflügt. Leider schließt das bislang die Modernisierung von Gebäudenet- zen aus. Selbst als sich die Bundes- regierung 2018 dazu ent- schloss, die Förderung auf Glasfaser zu konzentrieren, blieben gebäu- deinterne Infrastrukturen, die sogenannten Inhouse-Netze, außen vor. Fördergelder gab es nur für Glasfaser bis ans (FTTB – Fiber to the Building), aber nicht bis ins Gebäude (FTTH – Fiber to the Home). Würden nicht die Kabelnetzbetreiber ihre Hybrid-Coax-Fiber-Netze (HFC) mit dem Übertragungsstandard Docsis 3.1 (Data over Cable Service Interface Specification) ertüchtigen, sähe es um die Gigabit-Ver- fügbarkeit in deutschen Haushalten nicht gut aus. So hinkt Deutschland im inter- nationalenVergleich hinterher. „In Ländern mit Vorgaben für Breitbandinfrastrukturen im Inhouse-Bereich, die seit vielen Jahren bestehen, sind zahlreiche Gebäude bereits vorgerüstet (in Spanien beispielsweise meh- rere hunderttausend Gebäude)“, heißt es in der Studie „Zugang zu gebäudeinterner Infrastruktur und adäquate Bepreisung“ des Wissenschaftlichen Instituts für Infra- struktur und Kommunikationsdienste (WIK) aus dem Jahr 2018. Allerdings haben die Spanier auch keinen Infrastrukturwettbewerb, wie er hierzulande zwischen DSL-, HFC- und Glasfasernetzen herrscht. Dennoch: Die WIK-Autoren stellen fest, dass der Koordi- Die Verpflichtung für VHC-Inhouse-Netze gilt nur für Neubauten und bei aufwendigen Sanierungen. Von 2017 bis 2019 betrifft die Vorschrift nur 2 % des Immobilien- bestands (Foto: Pixabay)

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