NET 05/2021
41 05/21 www.net-im-web.de Blitzstromaufteilung messen und -vorrichtungen. Diese können wie folgt untergliedert werden: • äußerer Blitzschutz; • innerer Blitzschutz; • Erdung und Potenzialausgleich; • koordiniertes System von Blitz- und Überspannungsschutzgeräten (SPD – Surge Protective Device). Das äußere Blitzschutzsystem schützt die Anlage gegen direkte Blitzeinschläge. Dabei sollen vor allem gefährliche Funkenbildung vermieden sowie thermische, magnetische oder elektrische Wirkungen ausgeschlossen werden. Es besteht aus Fangeinrichtung(en) und Ableitung(en) sowie der Erdungsanlage. Das innere Blitzschutzsystem soll eine für Personen, Gebäude oder Technik gefährliche Funkenbildung innerhalb der Anlage verhindern. Dies geschieht durch Blitzschutz-Potenzialausgleich und durch die Einhaltung von Trennungsabständen. Die Erdungsanlage hat die Aufgabe, den zur Erde abgeleiteten Blitzstrom im Erdreich zu verteilen. Der Potenzialausgleich hingegen verbindet alle elektrisch leitfähigenTeile mit- einander, um große Spannungsunterschiede zu verhindern. Aktive Leiter werden dabei mittels SPDs in den Potenzialausgleich ein- gebunden. Unter einem koordinierten SPD- System versteht man ein mehrstufiges, auf- einander abgestimmtes System von Blitz- und Überspannungsschutzgeräten. Dabei wird der Gefährdungspegel am jeweiligen Anlagenteil auf ein für das dort installierte Equipment verträgliches Niveau reduziert. Die Einbauorte von SPDs innerhalb der Installation einer Funkanlage werden durch das sogenannte Blitzschutzzonenkonzept bestimmt, das sich an der Blitzschutz-Norm IEC 62305-4 orientiert. Dabei wird die Anlage in Blitz- schutzzonen (LPZ – Lightning Protection Zone) unterteilt, und zwar von außen nach innen mit abnehmendemGefährdungspegel (Tabelle). So können in den äußeren Zonen nur unempfindliche Betriebsmittel verwendet werden, in der inneren Zone hingegen auch empfindliches Equipment. Die einzelnen Zonen einer Mobilfunkanlage können dabei charakterisiert und benannt werden (Bild 1). Die Frage, ob alle Schutzmaßnahmen erfolg- reich und effektiv umgesetzt sind, lässt sich häufig nur schwer beantworten. Je nach Komplexität der Anlage müssen verschiedene Bereiche berücksichtigt werden. Dazu zählen z.B. die Stromversorgung sowieMess-, Steuer- Bild 1: Rechtzeitige Planung ist wichtig und schützt vor nachträglichen Investitionen. Schon während der Einteilung der Blitzschutzzonen werden die Installationsorte für den Blitz- und Überspannungsschutz festgelegt Bei der Planung und Errichtung von Blitzschutzmaßnahmen unterscheidet man zwischen dem Schutz für innen und außen: Die für eine Mobilfunkanlage relevanten Blitzschutzzonen haben unterschiedliche Eigenschaften
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