NET 05/2021
42 www.net-im-web.de 05/21 NE T ZE Blitzstromaufteilung messen und Regelkreise, aber auch Bestandteile der Informationstechnik selbst und des Sende- und Empfangsequipments. Häufig hilft es, gedanklich einen Schutzkreis um das zu schützende Objekt zu ziehen und alle Stellen, an denen Leitungen diesen Kreis schneiden, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen zu beschalten. Ob eine Schutzmaßnahme erfolg- reich gewirkt hat, lässt sich häufig nicht be- urteilen. Lediglich das Ausmaß einer nicht funktionierenden oder unterdimensionierten Schutzmaßnahme wird bei einem entspre- chenden Ereignis deutlich. Schleichende Alterungsprozesse von Anlagenbauteilen und Komponenten verschlechtern ebenfalls die Verfügbarkeit der Gesamtanlage. Ziel muss es sein, durch geeignete messtechnische Ver- fahren Informationen von der Anlage zu erhalten, um diese sowie Anlagen desselben Typs optimieren und präventiv handeln zu können. Hier setzt ImpulseCheck von Phoenix Contact an. Messdaten erfassen und auswerten ImpulseCheck ist ein Assistenzsystem für Blitz- und Überspannungsschutzgeräte, das aus dem Impulsmessgerät, den Sensoren und der Applikation ImpulseAnalytics in der Proficloud von Phoenix Contact besteht. Es verfügt über eine Echtzeitmessung von Stoß- strömen und transienten Überspannungen. Je nach Positionierung der Sensoren liefert ImpulseCheck verschiedene Informationen über die Anlage. Zum einen besteht die Möglichkeit der Überwachung der SPDs. Dabei werden die Sensoren direkt auf die aktiven Leiter des SPD montiert. Das Beispiel der Installation einer Kundenanlage (Bild 2) zeigt, wie diese Me- thode es ermöglicht, eine Aussage über den Zustand (State of Health) eines jeden SPD zu treffen, um Vorschädigungen oder eine Alterung zu erkennen. Installiert man die Sensoren ohne einen direkten Bezug zu einem SPD, etwa an einem prädestinierten Poten- zialausgleichleiter, bietet ImpulseCheck eine umfassende Analyse der Anlagen-EMV. Die vorkonfektionierte Lösung (Bild 3) ermög- licht die einfache Installation in der Anlage. Im Fall eines Blitzereignisses lassen sich somit Blitzströme und Teilblitzströme in der Anlage messen. In Verbindung mit der BLIDS-Schnellauskunft des Verbandes Deutscher Blitzschutzfirmen e.V. lassen sich Rückschlüsse auf die Blitzstromaufteilung zie- hen und somit Funktion und Effektivität der Erdungsanlage und des Potenzialausgleichs überprüfen. Aber auch Spannungstransienten aufgrund von Schalthandlungen können aufgezeichnet werden. Diese können, je nach Komplexität der Anlage, auch zu Störungen an Einzelkomponenten führen. Einweiterer Anwendungsfall ist eine Analyse auf der -48-V-Gleichstromseite. Hier können Informationen über Teilblitzströme auf den Leitern und Kabelschirmen eine hilfreiche Unterstützung bei der Auswahl der Überspannungsschutzgeräte sein. Die Daten, die in der Cloud ausgewertete werden, stehen amGerät über Modbus/TCP oder RESTful Web Service zur Verfügung und können in vorhandene Leit- und Überwachungssysteme integriert werden. Fazit ImpulseCheck bietet tiefgreifende Analyse- möglichkeiten im Hinblick auf die elektro- magnetische Verträglichkeit innerhalb einer Anlage. Die Option zu handeln, noch bevor es zum Ausfall einer Komponente kommt – und damit die erhebliche Steigerung von Verfügbarkeit und Effizienz – sind das Er- gebnis. www.phoenixcontact.de/ue-schutz Bild 2: Integration in eine Kundenanlage mit SPD vom Typ 1 und 2: Durch den geringen Platzbedarf lässt sich ImpulseCheck einfach in die vorhandene Anlage integrieren (unten zwischen Überspannungsschutz Flashtrab und Stromversorgung Quint Power) Bild 3: „Stand-alone“-Lösung mit ImpulseCheck, Strom- versorgung und LTE-Modem: Lediglich die Verbindung zur vorhanden 48-V-Gleichstromanlage und zum Mobilfunknetz müssen umgesetzt werden (Bilder: Phoenix Contact)
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