NET 5/2022
17 5/22 NEW WORK P L AC E Kai-Oliver Detken Die Corona-Pandemie hat das Arbeitsleben in Deutschland nach- haltig verändert. Hatten früher die Unternehmen ihren Beschäftigten in Ausnahmefällen mobiles Arbei- ten außerhalb der Firma gestat- tet, so ist dies jetzt oftmals der Regelfall. Ein komplettes Zurück in die Unternehmen wird es nach Ansicht einiger Experten wohl nicht mehr geben. Daher wird es immer wichtiger, die IT-Infrastruktur auch auf diese neue Anforderung anzu- passen. So litt bisher die IT-Sicherheit unter der Home - office -Nutzung, und auch die tele - fonische Anbindung war teilweise nur sehr umständlich machbar. Kai-Oliver Detken ist Geschäftsführer der Decoit GmbH in Bremen Homeoffice – aber richtig Die IT-Infrastruktur muss an die neue Anforderung angepasst werden Mobiles Arbeiten war bereits vor Corona bei vielen IT-Unternehmen standardmäßig möglich. Ob auf Geschäfts- reisen, beim Kunden oder nach Feierabend zu Hause, per VPN-Anbindung konnte schnell und flexibel mit dem Geschäftslap- top auf die Unternehmensdaten zugegriffen werden. Deshalb war diese Branche auch auf den Lockdown in Deutschland wohl am besten vorbereitet und konnte nahezu nahtlos weiterarbeiten. Schwieriger ist es hingegen bei Firmen oder Behörden, die normalerweise die Anwesenheit der Arbeit- nehmer voraussetzen. Durch die plötzliche Homeoffice-Pflicht waren diese Mitarbeiter plötzlich von ihremArbeitsplatz abgeschnit- ten, waren telefonisch nicht mehr erreichbar undmussten privates IT-Equipment nutzen, um von zu Hause aus arbeiten zu können. Zusätzlich wurde dadurch eine neue Bedro- hungslage geschaffen, da die Unternehmen und Behörden auf einmal den VPN-Zugriff über fremdes Privat-Equipment zulassen mussten. Hinzu kam, dass dienstliche Dokumente mit privatenDaten vermischt wurden und dass die IT-Administrationen keinen Zugriff auf das private Equipment hatten, dementsprechend auch keine Antivirensoftware oder Firewall- Funktionalität aktivieren konnten. Es kam daher im Jahr 2020 zu einer Flut von Laptop- undTerminal-Server-Bestellungen. Während die Laptop-Fraktion von der Installation der IT-Administratoren abhängig war, konnte man bei einer Terminal-Server-Lösung auch das private bereits einsatzbereite Equipment nutzen, um über RDP-Verbindung auf die Unternehmensdaten zuzugreifen. Die eigent- lichen Daten verbleiben dabei in der Firma. Das Problem der telefonischen Er- reichbarkeit ist damit aber noch nicht gelöst. Und der Datenschutz spielt ebenfalls noch eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wie mobiles Arbeiten realisiert werden soll. Allen Unternehmen sollte bewusst sein, dass es keine fehlerfreie Software gibt und ihre Netze und Systeme auch im Homeoffice permanent geschützt werden müssen (Bild: Mariimaccarii, pixabay) www.net-im-web.de
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