NET 05/2023

24 www.net-im-web.de 5/23 Wolfram Rinner ist Geschäftsführer bei der GasLINE GmbH & Co. KG Herausforderungen Energiewende und Digitalisierung Digitale Geschäftsmodelle der Energieversorger bedingen digitale Infrastrukturen Wolfram Rinner Energieversorger (EVU), große Konzerne, regionale EVUs und Stadtwerke befinden sich in einem gewaltigen Veränderungs- modus. Der Drang und zugleich auch ein externer Zwang durch Wettbewerbsdruck, eigene Ge - schäftsmodellinnovation konstant umzusetzen, ist nicht nur in der Wirtschaft deutlich wahrnehm- bar. Für Energieversorger und Stadtwerke ist eine epochale Veränderung im Gang. Die Ener- giewende und Digitalisierung sind die großen Herausforderungen für diese Branche. Stadtwerke werden zu digitalisierten Energie - dienstleistungsunternehmen. Ihre Zielgruppe, die Abnehmer, werden durch die neuen Möglichkeiten zu Kunden mit einer Erweiterung des Nutzens. D I G I TA L E GE S CHÄF T SMODE L L E Digitale Dienste für Smart Meetering und Produkte werden angeboten und genutzt. Bei den Stadtwerken, die bereits Telekommunikationsanbieter geworden sind und sich frühzeitig neue Geschäftsfel- der erschlossen haben, eröffnen sich weitere Möglichkeiten. Als Anbieter digitaler Infra- strukturen, wie der bisherigen Bereitstellung vonGlasfaseranschlüssen, können Stadtwerke als Rechenzentrumsbetreiber zukünftig auch Colocation, Serverkapazitäten und Cloud-Lö- sungen an ihre Geschäftskunden vermarkten. Seit einigen Jahren digitalisieren Energieversorger und Stadtwerke ihre Or- ganisation und die Prozesse intern. Große Energiekonzerne, regionale Energieversorger und Stadtwerke erleben ebenso eine Verän- derung der Rahmenbedingungen, und das hat auch Einfluss auf derenWertschöpfungs- ketten. Über Jahrzehnte konnten sie sich mit einemetabliertenGeschäftsmodell, gesicherter Nachfrage, da es umGrundversorgung für die Bevölkerung undWirtschaft geht, entspannt zurücklehnen. Es kam kaum zu Verände- rungsbedarf in dem Stammgeschäft: Strom zu erzeugen und je nachdemmit Wasser und Gas an Verbraucher zu liefern, und das mit Profit. Der vor Jahren in geringem Maße auftauchende Wettbewerb mit alternativen privaten Stromanbietern war ein kleiner Ein- griff in die Komfortzone. Dann kam viel Bewegung in den Sektor, denn eine große Herausforderung war und bleibt die Energiewende! Der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Umsetzung der Produktion und Verteilung von grünem Strom ist komplex. Die aktuelle Lage, mit den drastisch gestiegenen Strom- und Gaspreisen, gibt dem Bestreben seitens der Politik noch mehr Priorität für die kommenden Jahre. Bei demBereich, grünen Strom zu vermarkten, ist die Digitalisierung in den Unternehmen für das gesamte Management eine notwendige Grundlage. Hier spielen die Glasfasernetze zur Steuerung und auch die Speicherung von Daten der Erzeugung und Verteilung eine wichtige Rolle. Der hohe Grad an dezentraler Energieerzeugung ist die Basis für den Einsatz Stadtwerke werden zu digitalisierten Energiedienstleis- tungsunternehmen. Ihre Zielgruppe, die Abnehmer, werden durch die neuen Möglichkeiten eher zu Kunden mit einer Erweiterung des Nutzens (Foto: PixelAnarchy, pixabay)

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