NET 05/2023
32 www.net-im-web.de 5/23 Dennis Zoppke ist Produktmanager bei intec GPON und XGS-PON-Netze Einfache Glasfasertester für den schnellen Ausbau Dennis Zoppke Alles ist vernetzt. Menschen kom- munizieren mit Menschen, Men- schen mit Maschinen und Maschi- nen mit Maschinen. Jeder soll mit jedem jederzeit in Bruchteilen von Sekunden von jedem Ort – mobil oder nicht – immer größer wer- dende Datenmengen austauschen können. Zum Beispiel hat allein die Integration der KI-Plattform ChatGPT, die durch maschinelles Lernen „Künstliche Intelligenz“ (KI) erschafft, in die Suchmaschine Bing den Traffic derselben um 15 % ansteigen lassen. Und andere Plattformen stehen bereits in den Startlöchern. Das Backbone, an dem am Ende alle angebunden sind, kommt schon lange nicht mehr ohne leistungsstarke Glas- faserverbindungen aus, Geschwin- digkeiten von 100 GigE sind heute keine Besonderheit mehr. NE T ZE Doch wie kommt diese Bandbreite dahin, wo sie gebraucht wird?Wie wer- den kleine Netzwerke, Firmen, Haushalte, WLANs, IoT-Devices, Server, Smartphones, 5G-Mobilfunkmasten etc. an dieses Back- bone angebunden? Die Antwort lautet: durch passive optische Netze (sog. PONs). In den letzten Jahren hat sich diese Art der Anbindung der Teilnehmer via Glasfaser weltweit immer mehr durchgesetzt und wächst inzwischen stark. Das Besondere: Hierbei können 1 GigE-PONs (GPON) und 10 GigE- PONs (XGS-PON) – s. Tabelle 1 – parallel auf den gleichen Glasfaserleitungen betrie- ben werden. Aber genau das bringt neue Herausforderungen mit sich. Was sind passive optische Netze? Es handelt sich bei GPON und XGS-PON um Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen. Via passiven optischen Splittern wird die Strecke kaskadiert, und es können an einen einzigen OLT-Port bis zu 64 Teilnehmer angeschlossen werden. Alle Nutzer an die- sem Splitter teilen sich die Bandbreite, die der OLT zur Verfügung stellt, sie wird per Zeitmultiplexverfahren (TDM) auf die einzelnen Nutzer verteilt. Nach ITU-T G.984.3 (GPON) sind das bis zu 2,5Gbit/s im Down- und 1,25 Gbit/s im Upstream. Eine einzige Single-Mode-Glasfaser über- trägt so gleichzeitig auf einer Wellenlänge von 1.490 nm den Down- und auf 1.310 nm den Upstream. MittelsWellenlängen-Multiplex- verfahren (WDM) können auf dieser Faser nach ITU-T G.9807.1 (XGS-PON) 10 Gbit/s gleichzeitig in beide Richtungen übertragen werden, und das zusätzlich zu Durch PONs werden Teilnehmer an leistungsstarke Glasfa- serverbindungen angebunden. Hierbei können 1 GigE-PONs (GPON) und 10 GigE-PONs (XGS-PON) parallel auf den gleichen Leitungen betrieben werden (Foto: Tim Westerhoff, pixabay)
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