NET 05/2023

34 www.net-im-web.de 5/23 GPON und XGS-PON-Netze 1000BASE-BX10 auch die Wellenlängen 1.310 nm (TX) und 1.490 nm (RX) ein. In AONs sind wie bei typischen Ethernet-Verbindungen beide Seiten gleich- berechtigt und können permanent senden. Kommt es nun vor, dass ein solcher AON- Port mit einem PON verbunden wird, so wird das Licht den gesamten PON-Zweig stören. Nur ein selektives Optical Power Meter mit Through Mode und zwei ge- trennten Upstream-Filtern wird dies zuver- lässig erkennen und zur Laufzeit anzeigen können. Auslesen und Auflösen der PON-ID Gute 5-fach OPMs (auch 5xOPM oder 5 Lambda-OPMgenannt, mit einemLambda für Wellenlänge) hören aber an der Stelle nicht auf, sie zeigen auch gleich, ob man sich am richtigen OLT-Port befindet. Dazu teilt der OLT jedemONT an diesemZweig seine PON ID mit, eine für diesen OLT individuelle Port-Nummer. Das Auslesen und Anzeigen der PON ID imZusammen- hang mit dem Pegel gibt erst die Sicherheit, ob man wirklich am richtigen Zweig ange- schlossen ist. Gerade inKollokationsräumen oder anderen zentralen Verteilstellen kann es für denTechniker schnell unübersichtlich werden. Schlecht gekennzeichnete Fasern und der Betrieb von Gegenstellen unter- schiedlicher Netzbetreiber am gleichen Ort erhöhen die Komplexität schnell und bereiten Fehlern den Weg. Einemmit vollwertigemGPON- Chip und schnellen, für Datenübertragung geeigneten Dioden ausgestatteten 5xOPM ist es dann sogar möglich, die PON ID zu entschlüsseln und sofort die richtige oder falsche Zuordnung erkennbar zu machen. Das Auslesen liefert zudem die Sendeleistung des OLTs und die Einfüge- dämpfung (Insertion Loss). Damit ergibt sich auch die Dämpfung der Strecke. Auch die ODN-Klasse oder die Nutzung von Repeatern können sichtbar gemacht wer- den. Breitband-OPMs, OTDRs oder auch verschiedene selektive OPMs können dies häufig nicht. Um alle diese Messwerte und In- formationen strukturiert zu erfassen, helfen bei manchen Herstellern sogenannte Mess- assistenten, die je nachKundentopologie die richtigen Fragen stellen und zum Beispiel in Deutschland eine Abnahmemessung (PON-FMT) nach ZTV43 durchführen. Dabei wird alles im Gerät gespeichert und in übersichtlichen Messprotokollen archi- viert, die über verschiedene Wege und in verschiedenen Formaten aus dem Gerät exportiert werden können. ONU ID/PLOAM-Scan Ein besonderer Vorteil von selektiven OPMs, die die PLOAM-Nachrichten auflösen und die Informationen aus dem OMCI-Kanal (ONT Management and Control Interface) auslesen können, ist, dass man auch die dem ONT mitgeteilte ONU ID sieht. Schließt man sich nach erfolgrei- chem Verbindungsaufbau an einem freien Port des Splitters an und erzwingt die Re- synchronisierung des Zweigs, kann man mit einem speziellen PLOAM-Monitor oder Sniffer-Mode sehen, wie vomOLT alle ONU IDs neu an die hinzukommenden ONTs vergeben werden. So kann man erkennen, ob alle ONTs eines Installations- zweigs ordentlich registriert wurden. Ein übersichtliches Trace zeigt dann den Zu- stand aller ONTs in einer Tabelle, falsch verbundene Geräte können erkannt und überprüft werden. Tests direkt an der Glasfaser Hat man den xPON-Anschluss dann soweit getestet und freigegeben, stehen Tests auf höheren Protokollebenen an. Rein funk- tional ist zum einen die Authentifizierung als Teil einer PPP-Verbindung mittels Be- nutzername und Passwort zu überprüfen und zumanderenDienste wieVideo (IPTV) und/oderTelefonie (VoIP) zu testen. Dafür muss der Glasfasertester aber eine vollwer- tige ONT-Simulation unterstützen. Nur so lässt sich die gesamte Konfiguration von OLT und ONT überprüfen, einschließlich Übertragung der Installationskennung und Auslesen der Rufnummer via TR-069. AmEnde ist gerade bei Glasfaser- anschlüssen die Bedeutung hoher Bandbrei- ten besonders wichtig, das lässt sich aber nur mit performanten Speedtests überprüfen. Ein normaler FTP- oder HTTP-Up- oder Download mit mehreren parallelen Instan- zen erlaubt eine erste Aussage, im Idealfall gegen einen eigenen leistungsfähigen Server. Alternativ lassen sich Tests nach iperf oder nach RFC 6349 gegen öffentliche oder dedizierte Server machen. Nur so kann man dem Kunden die Bandbreite garantieren, die er gebucht und bezahlt hat. Immer öfter werden selbst im Privatbereich Anschlüsse von 1 Gbit/s geschaltet, die Zukunft sind 2 Gbit/s, in bestimmten Fällen auch 10 Gbit/s. Nur ein selektives Optical Power Meter mit Through Mode und zwei Upstream-Filtern erkennt Störungen auf AON/PON-Leitungen. Im Bild sind GPON-Down- und Upstream-Pegel sowie Abschnitts- dämpfung inklusive Alien-Erkennung zu sehen (Bild: intec)

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