NET 05/2023
36 www.net-im-web.de 5/23 NE T ZE Blitz- und Überspannungsschutz Rechenzentren vor Schäden bewahren Andreas Fink Rechenzentren sind Eckpfeiler unseres Alltags und Grundlage der Digitalisierung. Mit ihrer wach- senden Bedeutung wird auch der Schutz der dazugehörigen Infra- struktur immer wichtiger, um den Datenfluss sicherzustellen. Andreas Fink ist Global Business Development Manager Gebäudetechnik bei Dehn SE Gefahren durch Blitz- und Überspannungseinwir- kungen sind signifikante und oftmals übersehene Risiken. Fehlende Vorkehrungen können zu weitreichenden Folgen wie Bränden, Ausfallzeiten wichtiger Systeme bis hin zum Verlust von Daten führen. Ein leistungsstarker Blitz- undÜber- spannungsschutz ist daher ein essenzieller Baustein im Sicherheitskonzept von Re- chenzentren. Er minimiert Risiken, sorgt für einen konstantenDatenfluss, verhindert kostspielige Schäden oder sogar Ausfall- zeiten an kritischen Systemen. Zudem sind Schutzvorkehrungen gesetzlich, normativ oder im Rahmen einer Zertifizierung ge- fordert. Denn Rechenzentren sind weit mehr als nur Gebäude: Sie bestehen aus einer Vielzahl von elektrischen und mit- einander verbundenen Systemen, die alle darauf ausgelegt sind, den Informationsfluss aufrechtzuerhalten, indem sie online und jederzeit verfügbar sind. Funktionsfähigkeit und ein reibungsloses Zusammenspiel aller Systeme und Komponenten sind für den ungestörten Betrieb entscheidend. Risiken minimieren Ein vorausschauendes Risikomanagement liefert die Entscheidungsgrundlage, um vor- handene Risiken zu begrenzen. Ziel der Be- wertung ist es, das Risiko für bauliche Anlagen und deren Inhalte durch direkte und indi- rekte Blitzeinschläge zu objektivieren und zu quantifizieren. Die in der DIN EN 62305-2 vorgegebene Risikoanalyse stellt dabei sicher, dass ein für alle Beteiligten nachvollziehbares Blitzschutzkonzept erstellt werden kann. Dies ist technisch und wirtschaftlich optimiert, so dass mit überschaubarem Aufwand der bestmögliche Schutz erreicht wird. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) orientiert sich an den Vorgaben der VDS 2010 und fordert für Rechenzentren mit erhöhtem Verfügbarkeitsbedarf die Blitzschutzklasse I (LPL I – Lightning Protection Level I) nach Blitzschutznorm DIN EN 62305. Wichtig: Bild 1: Bei der Realisierung eines Blitzschutzzonenkonzepts (Lightning Protection Zone – LPZ) nach DIN EN 62305-4 ist die zu schützende bauliche Anlage in äußere (LPZ 0A, LPZ 0B) und innere Blitzschutzzonen (LPZ 1 – n) zu unterteilen
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