NET 05/2023
47 www.net-im-web.de 5/23 Neue VATM-Studie zum deutschen Festnetzmarkt risikofreudigenWettbewerbern bestimmt wurde, kontinuierlich aufholt. Angesichts der angekündigtenmassiven Ausbaupläne der Telekom mit 10 Mio. FTTH-An- schlüssen bis Ende 2024, ist es darüber hinaus absehbar, dass dieTelekom inner- halb der nächsten Jahre auch diesenMarkt dominieren wird. Denn auch wenn man alle Breitbandanschlüsse (inkl. HFC/ Kabel + FTTH/B) betrachtet, kann die Telekom ihre Marktanteile zumindest stabilisieren beziehungsweise sogar leicht verbessern. Dieses Zementieren einer marktbeherrschenden Stellung des In- cumbents Telekom stellt einen „Son- derfall“ im EU-Vergleich dar, da in den meisten EU-TK-Märkten die Ex-Mono- polisten – bei einem funktionierenden Wettbewerb – stetig Marktanteile ver- lieren. Der hohe Marktanteil bei DSL und die hohen Überrenditen versetzen die Telekom zudem in die Lage, mit stra- tegischem und gezielt nur punktuellem Überbau von Wettbewerbernetzen das Risiko für Investitionen in Deutschlands Infrastruktur enorm zu erhöhen. Auf den einschlägigen Preisportalen, welche die primäre Informationsquelle für wechsel- willige (Privat-)Kunden darstellen, ist die Telekom derzeit mit Abstand der preis- aggressivste Anbieter imDSL-Markt. Bei den DSL-Anschlüssen mit (mindestens) 100Mbit/s (Download-)Geschwindigkeit liegt der Effektivpreis des günstigsten Wettbewerbers (im Frühjahr 2023) zirka 19 bis 24 % über dem entsprechenden preisaggressivsten Angebot der Telekom. „Die Regulierung des Kupfer- Netzes der Telekom muss von der Bun- desnetzagentur ganzheitlich mit ihren Auswirkungen auf den Glasfaserausbau betrachtet werden“, fordert Dr. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM. „An- sonsten wird die Dynamik beim Glasfa- serausbau sehenden Auges ausgebremst.“ www.vatm.de
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