NET 05/2023

8 www.net-im-web.de Trends & Fakten Zwischen DSGVO und AI Act Fünf Jahre ist die DSGVO nun in Kraft, und die Europäische Kommission will die Regelung noch im erstenHalbjahr verbessern. Konkret sollen verbindliche Fristen für die Weiterleitung von Beschwerden und eine generelle Bearbeitungsfrist kompletter Beschwerdeverfahren eingeführt werden. Das Thema KI wird die EU separat im “AI Act” regeln, wobei DSGVO und KI eng verflochten sind, wie der Bann von ChatGPT in Italien zeigt. Wie Firmen das Potenzial von KI für sich nutzen können, unter kon- trolliertem rechtlichen Risiko, erläutert Mark Molyneux, EMEA CTO bei Cohesity, und formuliert vier konkrete Empfehlungen: „ChatGPT hat KI für jeden frei zugänglich gemacht und in den Alltag gebracht. Diesen Januar sollen mehr als 100 Millionen aktive User die KI genutzt haben – zwei Monate nach ihrem Start. Damit ist ChatGPT nach Reuters die am schnellsten gewachsene Consumer-Anwendung der Geschichte. Undmit jeder neuen Version wird diese KI größer und besser. Und mit jeder neuen Version wirft sie mehr Fragen auf - rechtlich, technisch und ethisch. Denn es mangelt an Transparenz, niemand von außen kann in diese Black Box schauen. Die italienische Regierung hat sich entschieden, ChatGPT zu bannen. Die KI verstöße gegen Prinzipien der DSGVO, heißt es von der italienischen Staatsanwaltschaft. Die Europäischen Staaten und ihre Datenschutzbehörden sehen sich in der Pflicht, die KI in den Blick zu nehmen. Es passt ins Bild, dass gegen die Firma für Gesichtserkennung, Clearview AI, im vergangenen Jahr gleich dreimal Strafen von bis zu 20 Millionen Euro ausgespro- chen wurden. Die Datenschützer in Großbritannien, Italien und Griechenland waren der Meinung, diese Firma und ihre AI verletze die Rechte der Bürger. Das Gesamtbild ist unscharf, es sind aber klare Tenden- zen erkennbar, dass der Einsatz von KI mit bestimmten Daten rechtliche Risiken schafft, wenn mit DSGVO-relevanten Daten hantiert wird. Und die Statistiken zeigen, dass die Behörden in Europa weiter hohe Strafen verhängen – insbesondere gegen Big Data. Von Mai 2022 bis Mai dieses Jahres wurden Bußgelder in Höhe von 1,1Milliarden Euro erhoben – neun der zehn höchsten Strafen wurden gegenTech-Giganten aus den USA ausgesprochen. Die EUwill die Rechtslage imAI Act klarer regeln. Das europaweite KI-Gesetz hat am 11. Mai die erste Hürde genom- men und soll Mitte Juni im Plenum verabschiedet werden. Es wird bis 2024 dauern, bis das Gesetz tatsächlich in Kraft tritt. Und erst viel später wird in den ersten Fällen klar, wie es in der Praxis tatsächlich wirkt. Sicher ist, dass auf Firmen und ihre Mitarbeiter aus Compliance-Sicht neue Aufgaben und Pflichten zukommen. www.cohesity.com Premiere der 112RESCUE in Dortmund Die Messe Dortmund lädt kommunale Entscheider und Begeis- terte im Rettungs- und Feuerwehrwesen vom 14. bis 17. Juni 2023 erstmalig zur 112RESCUE ein, einer neuen Branchen- und Handelsplattform, die alle wesentlichen Bereiche der öffentlichen Sicherheit und Gefahrenabwehr unter einem Dach vereint. Die neue, einmal jährlich wiederkehrende 112RESCUE konzentriert sich auf zukunftsweisende Technologien, Anwend- ungen und Produkte bei elementaren Gefahrensituationen. So zeigt die kompakte Produktschau in Dortmund Spezialfahrzeuge, Ausrüstungsoptionen für Feuer- und Rettungswachen sowie Ein- satzstellen, Medizintechnik, Messgeräte, Löschtechnik und -mittel, Kommunikations- und Leitstellentechnik und eine breite Palette an persönlicher Schutzausrüstung. Die neue Drehscheibe richtet sich an Produzenten, Einkäufer sowie praktische Anwender aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern. Ebenfalls angesprochen sind Vertreter aus Kommunen, Wissenschaft und Forschung sowie dem Bereich Fort- undWeiterbildung. Ein starker Kongresspart mit Fachtagungen und Symposien sowie ein facettenreiches Rahmen- programm werden die neue 112RESCUE zusätzlich bereichern. Auf der 112RESCUE finden Entscheider und Anwender umfassende und aktuelle Informationen zu den Themen Rettungs- dienst, Krisenbewältigung, Gesundheitsschutz und Notfallvorsorge für die Zivilbevölkerung. Neben dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen übernimmt auch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW die Schirm- herrschaft der Messe. www.112rescue.de Media Broadcast baut MDRnet 3.0 Der Mitteldeutsche Rundfunk hat Media Broadcast mit der Planung sowie dem Aufbau und Betrieb des MDRnet 3.0, einem Breitband-Kommunikationsnetz zwischen den Produktions- standorten des MDR, beauftragt. Die 3. Generation des All-IP- Netzes ermöglicht dem MDR unter anderem eine transparente Echtzeitübertragung von nativen TV- und Hörfunksignalen mit bis zu 100 Gbit/s. Der Vertrag hat eine Laufzeit von acht Jahren, der Start erfolgt am 1. September 2023. Die Vereinbarung umfasst die sogenannte Schale 1 des Netzes. Es handelt sich dabei um eine Verbindung der sechs Hauptproduktionsstandorte des MDR. Diese Standorte sind bisher über das MDRnet 2.0 verbunden, welches ebenfalls von Media Broadcast betrieben wird und die Grundlage für das neue Übertragungsnetz bildet. Das MDRnet 3.0 ist individuell auf die Anforderungen der Landesrundfunkanstalt angepasst und bietet eine vollständige Redundanz der Standortanbindungen. www.media-broadcast.com 5/23

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