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05/24 www.net-im-web.de 29 Was treibt die Cloud um? Daten näher an den Ort der Erzeugung zu bringen, was zu geringeren Latenzzeiten, verbesserten Reaktionszeiten und einer effizienterenNutzung der Bandbreite führt. Zunehmende Datenmengen erhöhen die Nachfrage nach skalierbaren Speicher-, Rechen- und Analysekapazitäten. Das aber erfordert die Implementation robuster Si- cherheits- und Datenschutzmaßnahmen. Gefahren bei Cloud-Technologien Entscheidend ist eine strategische Her- angehensweise bei der Einführung von Cloud-Technologien. Dabei sind sowohl rechtliche als auch technische Aspekte zu berücksichtigen. Kann man beispielsweise sicherstellen, dass eine deutsche Cloud zu 100 % DSGVO-konform ist, hat man bereits wesentliche Risiken im Blick. Die Cloud stellt grundsätzlich eine sichere und leistungsstarke Lösung dar, da der Anbieter regelmäßige Updates, Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen durchführt. Dagegen erfordern On-Pre- mise-Lösungen mehr manuelle Wartung und Updates seitens des Betreibers. Dies kann zu Sicherheitslücken führen, wenn Updates nicht zeitnah installiert werden. Allerdings haben On-Premise-Lösungen auch Vorteile, beispielsweise wenn strenge Compliance-Anforderungen erfüllt werden müssen oder bestimmte Anwendungen aus technischen Gründen nicht in die Cloud migriert werden können. Zudem sollte man sich Folgendes vergegenwärtigen: Eine Cloud-Umgebung zu nutzen, bedeutet gleichzeitig auch eine gewisse Abhängigkeit von einem externen Anbieter. Wenn dieser aus irgendeinem Grund seine Dienste einstellt oder sich derenQualität deutlich verschlechtert, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die betrof- fenen Unternehmen haben, einschließlich Datenverlust oder einer Downtime von auf der Cloud gehosteten Anwendungen. Im Hinblick auf Wirtschaftlich- keit und Skalierbarkeit gilt es, Ressourcen effizient zu verwalten, da ansonsten die Kosten im Laufe der Zeit steigen können. Eine genaue Überwachung undVerwaltung helfen, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Cloud-Umge- bung wirtschaftlich bleibt. Generell müssen potenzielle Ri- siken und Herausforderungen sorgfältig bewertet werden und umfassende Stra- tegien zur Risikominimierung und zum Compliance-Management vorhanden sein, um die Vorteile der Cloud-Technologie auszuschöpfen. Edge - oder Cloud-Ansatz BeideModelle schließen sich nicht gegensei- tig aus. Edge-Rechenzentren bieten Unter- nehmen, die ihren Hauptsitz außerhalb traditioneller Kernmärkte haben, klare Vorteile. Daher können Unternehmen Edge-Datacenter „ergänzend“ zu ihren Cloud-Umgebungen nutzen, da auch in diesenRechenzentrenCloud-Dienste bereit- gestellt werden können – je nach verfügbarer Kapazität. Es kommt unterm Strich auf die Perspektive und den Anwendungsfall an. Umden Edge-Ansatz einzuordnen, müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden. Zuerst sollte ein Blick auf die Lokalität der Datenverarbeitung geworfen werden: Im Cloud-Ansatz werden Daten zentral in entfernten Rechenzentren verarbeitet, während im Edge-Ansatz die Datenver- arbeitung näher am Ort der Datenerzeu- gung und -verarbeitung stattfindet. Auch Latenz und Bandbreite spielen eine Rolle: Der Edge-Ansatz reduziert die Latenzzeit, da Daten lokal verarbeitet werden; das ist besonders wichtig für Anwendungen, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern, wie etwa IoT, autonomes Fahren oder Aug- mented Reality (AR). Für eine Anwendung, bei der die Latenzzeit nicht die oberste Priorität hat, sondern zum Beispiel eine komplexe Datenverarbeitung im Fokus steht, bietet die Cloud jedoch leistungsstarke Rechen- ressourcen und spezialisierte Dienste, die dieVerarbeitung und Analyse großer Daten- mengen effizienter sowie kostengünstiger machen als lokale Edge-Infrastrukturen. Insgesamt kann Edge Computing als eine Ergänzung zum Cloud-Ansatz be- trachtet werden, da spezifische Anforderun- gen hinsichtlich Latenzzeit, Skalierbarkeit und Datenschutz adressiert werden. In einigen Fällen kann der Edge-Ansatz jedoch auch als Gegenmodell angesehen werden, insbesondere wenn es um die Dezentrali- sierung von Datenverarbeitung und die Betonung lokaler Ressourcen geht. Letzt- endlich hängt die Wahl zwischen Cloud- und Edge-Computing von den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab. KI und Cloud-Management Künstliche Intelligenz (KI) kann einen be- deutendenTeil des Cloud-Managements er- leichtern, insbesondere bei der Bewältigung von Engpässen und der Automatisierung wiederkehrender Aufgaben. Durch KI ist es möglich, präziser zu simulieren, wie viele Cloud-Ressourcen Unternehmen zu- künftig benötigen, um ihre Anwendungen effektiv für ihre Nutzer bereitzustellen und zu orchestrieren. Angenommen ein Einzelhändler steht vor einer saisonalen Nachfrage, wie zum Beispiel während der Feiertagssaison. Durch den Einsatz von KI kann das Unter- nehmen historische Daten sowie aktuelle Trends analysieren, um präzise Vorhersagen darüber zu treffen, wie stark die Nach- frage nach seinen Online-Diensten und Anwendungen während der Feiertage sein wird. Basierend auf diesen Prognosen kann das Unternehmen Cloud-Ressourcen ent- sprechend skalieren, um sicherzustellen, dass seine Online-Plattformen und An- wendungen selbst bei einem plötzlichen Anstieg der Nutzeraktivität reibungslos funktionieren. https://firstcolo.net/

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