NET 5/24
41 www.net-im-web.de 05/24 6. Marktanalyse Gigabit-Anschlusse 2024 Arbeiten am Anschluss auf ein Zugangs- produkt mit einer Downlink-Bandbreite von mind. 1 Gbit/s umgebucht werden. Mit 8,6 Mio. sind knapp zwei Drittel dieser Anschlusse in HFC-Netzen geschaltet, wahrend mit 4,6 Mio. gut ein Drittel dieser Anschlusse auf FTTB/H- Netzen basieren. Wahrend die Nachfrage auf der HFC-Plattform nicht mehr zu- genommen hat, wuchs die Nachfrage auf der FTTB/H-Plattform im erstenHalbjahr 2024 stark um +9,5 %. Die TD leistet jedoch nur einen sehr geringen Beitrag zur Befriedigung dieser Nachfrage. Mit 1,2 Mio. Kunden bedient die TD auf Basis von FTTB/H- Netzen nur 9,1 % der Nachfrage nach gigabitfahigen Anschlussen. 90,9 % der Nachfrage wird von denWettbewerbsunter- nehmen bedient, die im ersten Halbjahr 2024 um 0,2 Mio. zulegen konnten (+2,5 %). Glasfaserangebot und -nachfrage Bei den 18,9 Mio. mit FTTB/H-Netzen versorgbaren Haushalten/KMU sind nur bei 42,9 % die Anschlusse komplett fertig- gestellt. Das liegt zum einen daran, dass zunachst die Anschlussleitungen verlegt wer- den und anschließend die Hausanschlusse gebaut werden. Zum Stichtag sind dann etliche Anschlusse noch nicht fertigge- stellt. Zum anderen konnen nicht weni- ge Hausanschlusse nicht gebaut werden, da keine Einverstandniserklarung des Grundstuckseigentumers vorliegt. Im Er- gebnis sind bei 57,1 % der mit FTTB/H- Netzen versorgbaren Haushalte/KMU die Anschlusse nicht gebaut, das sind 10,8Mio. Haushalte (s. Bild 3). Die 8,1 Mio. Haus- halte, bei denen die Anschlusse fertiggestellt sind, werden als HC bezeichnet. Bei diesen kann ein Kunde ohne weitere technische Arbeiten am offentlichen Netz einen An- schluss geschaltet bekommen. Nur kompletteGlasfaseranschlusse (HC) konnen an Kunden vermarktet wer- den und einen Umsatzbeitrag fur die Car- rier liefern. Von den 8,1 Mio. FTTB/H- Anschlussen Mitte 2024 werden 4,6 Mio. von Kunden genutzt. Die hohe Zahl an nicht fertig- gestellten Anschlussen wird insbesondere durch die TD getrieben. Nachdem sie sich bis Ende der 2010er Jahre sehr intensiv um den Ausbau ihres Kupferdoppelader- netzes mit VDSL-Vectoring bemuht hat, versucht sie nun, im landlichen Bereich den Ruckstand auf glasfaserausbauende Wettbewerber wie die Deutsche Glasfaser oder dieDeutscheGiganetz aufzuholen. Um mit hoher Geschwindigkeit viele landliche Regionen besetzen zu konnen und damit fur Wettbewerbsunternehmen zu blockieren, (a) verlegt sie ihre Leerrohrsysteme bzw. Glasfaseranschlusskabel nur in den Kern- bereichen der Gemeinden und (b) verzichtet großtenteils auf eine Fertigstellung der Anschlusse. Dieses tut sie aus einer un- gleich vorteilhafteren Position heraus im Vergleich zu Wettbewerbsunternehmen. Die TD hat nahezu jede Gemeinde in Deutschlandmit Glasfaser an ihr Backbone angeschlossen, und auch der Großteil der Kabelverzweiger (KVz) in den Straßen wird bereits mit Glasfaser erreicht. Sie muss also „nur“ von ihren KVz aus die Glasfaserkabel in die Straßenzuge legen, wahrend dieWett- bewerbsunternehmen die Gemeinden an- schließen, ausreichende Kollokations- und Konzentrationspunkte errichten und diese mit passiven und aktiven Netzelementen ausstatten mussen, um dann auch Glasfa- seranschlusskabel in die Straßenzuge legen zu konnen. Von den 9,2Mio. HaushaltenHP, die von derTDMitte 2024 mit FTTH ver- Bild 4: Glasfaserversorgungsquote HC (Grafik: Unternehmensangaben, Statistisches Bundesamt, Dialog Consult/VATM) Bild 5: Endkunden-Marktanteile auf dem TD CuDA- und FTTH-Anschlussnetz. HA, jeweils zum (Halb-) Jahresende (Grafik: Unternehmensangaben, Dialog Consult/VATM)
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