NET 5/24

43 www.net-im-web.de 05/24 6. Marktanalyse Gigabit-Anschlusse 2024 Bei denGeschaftskunden steigt in der Band- breitenklasse von 250Mbit/s bis unter 500 Mbit/s die genutzte Anschlusszahl um +27 Tsd. Anschlusse (+0,6%-Punkte), wahrend in der „langsamen“ Klasse mit weniger als 250 Mbit/s die Anzahl der genutzten Anschlusse um −63 Tsd. abnimmt (−4,5 %-Punkte). In den schnellen Bandbreiten- klassen von 500 Mbit/s bis unter 1 Gbit/s kommen +55Tsd. Anschlusse hinzu (+2,6 %-Punkte), in der Klasse mit 1 Gbit/s bis unter 2,5 Gbit/s kommen +33Tsd. Nutzer hinzu (+1,3%-Punkte). In den sehr schnel- len Bandbreitenklassen von 2,5 Gbit/s und mehr liegt die Nutzung bei unter 50 Tsd. Anschlussen. Das uber Gigabit-Anschlusse ubertragene Datenvolumen liegt im ers- ten Halbjahr 2024 bei 29,7 EB (1 Exabyte = 1 Mrd. GB). Das entspricht mehr als der Halfte des Volumens, das uber alle Breitbandanschlusse ubertragen wird. Das ubertragene Datenvolumen steigt um 3,7 EB. Pro Anschluss und Monat werden somit 435 GB ubertragen – Ende 2023 lag dieser Wert noch bei 404 GB. Fordermaßnahmen Bis zum 22. Marz 2024 hat das Bundes- ministerium fur Digitales und Verkehr (BMDV) den Betrag von 6,4 Mrd. Euro an Zuwendungen zur Unterstutzung von 1.278 Glasfaserausbauprojekten bewil- ligt. Empfanger der Zuwendungen sind Gebietskorperschaften, die bei denBaumaß- nahmenmit einem oder mehreren Carriern zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit erfolgt entweder mit einem einzelnen Car- rier, mit mehreren Carriern, auf die die Mittel in unterschiedlichen Los-Anzahlen verteilt wurden, oder mit Bietergemein- schaften, die aus unterschiedlichen Mit- gliedern bestehen. Empfanger imBundeslandNord- rhein-Westfalen konnten mit 20,3 % den großten Anteil der bis dahin zugeteilten BMDV-Glasfaserfordermittel gewinnen. Zusammenmit den Bundeslandern Sachsen (19,2%),Mecklenburg-Vorpommern (14,5 %), Niedersachsen (11,2 %) und Branden- burg (9,5 %) konnen Empfanger in diesen funf Bundeslandern knapp drei Viertel (74,7%) der BMDV-Glasfaserfordermittel gewinnen (s. Bild 7). Bei Zuschlagen fur mehrere Antragsteller wurden diese nach Anzahl der erhaltenen Lose gleichverteilt. Bei der Bewertung der ab- soluten Verteilung dieser BMDV- Glasfaserfordermittel mussen jedoch zahl- reiche Faktoren berucksichtigt werden. Kriterien fur hohe Fordersummen sind (a) eine hohe Haushaltszahl und (b) viele dunn besiedelte Flachen, wahrend in der Vergangenheit bereits verteilte Fordermittel zum Beispiel auf Landerebene hohen Forderbeträgen aus Bundesmitteln ent- gegenlaufen. Dies erklart auch die relativ geringen Zuwendungen fur Empfanger im Bundesland Bayern, welche nur 4,0 % der BMDV-Glasfaserfordermittel erhalten. 28%der Zuwendungen enthalten Empfanger, die auf dieTD als ausbauendes Unternehmen setzen. Empfanger, die auf Wettbewerbsunternehmen setzen, erhalten 72 % der Fordermittel. Somit bauen die Wettbewerber mit großem Abstand am meisten in schwer versorgbaren Gebieten. Am 30. April 2024 begann das BMDV mit neuen Forderaufrufen – be- fristet bis zum 30. September 2024 – seine Gigabitforderung 2.0, um den Ausbau von Randgebieten weiter voranzutreiben und Glasfaser bis 2030 in jedes Haus zu bringen. Ausblick fur Ende 2024 Die Zahl der mit Gigabit-Netzen ver- sorgbaren Haushalte und KMU in Deutschland wird Ende 2024 bei uber 80 % liegen. Die Zahl der FTTB/H- Anschlusse in Deutschland wird Ende 2024 bei 8,5–9,0 Mio. liegen. 57 % der privaten Haushalte und KMU nutzen diese FTTB/H-Anschlusse auch. Die Glas- faserversorgungsquote wird bis Ende 2024 auf 18,5–19,0 % zunehmen. Ende 2024 werden uber 5Mio. Haushalte FTTB/H- Glasfaseranschlusse aktiv nutzen. Bild 7: Breitbandforderung des BMDV nach Bundeslandern und nach Zuwendung. Anteil Zuwendung fur endgultig bewilligte Forderprojekte in Euro (Grafik: BMDV, Dialog Consult/VATM)

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