NET 5/24
44 www.net-im-web.de 05/24 NE T ZB E TRE I E B ER UND - D I ENS T E Teresa Monteiro ist Director of Solutions, Software und Automation bei Infinera Teresa Monteiro SDN (Software Defined Net- working) war vor über einem Jahrzehnt ein Trendthema – ein Ansatz zur Netzsteuerung, der einfachere, effizientere, flexiblere und widerstandsfähigere Netze versprach. SDN sollte Einsparun- gen bei den Betriebs- und In- vestitionskosten ermöglichen, den Umsatz steigern und eine bessere Einhaltung von Service -Level-Ver- einbarungen gewährleisten, was zu einer höheren Zufriedenheit der Endkunden führen sollte. Standardisierungsgremien und Branchenforen wie IETF, ONF und OIF arbeiteten fleißig an Konzep- ten und Architekturen für SDN und spezifizierten eine programmier- bare Softwaresteuerungsschicht, die die Netzhardware mithilfe gemeinsamer, herstellerunabhän- giger Modelle abstrahiert und die Netzautomatisierung über stan- dardmäßige offene Anwendungs- programmierschnittstellen (APIs) ermöglicht. SDN auf dem Vormarsch Die Schlüsselrolle der Softwareautomatisierung in offenen optischen Netzen Obwohl alle diese Kon- zepte für Netzbetreiber sehr attraktiv sind und die Grundlagen für ihre Umsetzung ge- schaffen wurden, hat sich die Adaption von SDN und Automatisierung in opti- schen Netzen eher zögerlich entwickelt. Dies könnte sich jedoch bald ändern, da die jüngsten Entwicklungen in der optischen Netzbranche als Katalysator für eine weit verbreitete Netzautomati- sierung dienen. Offene optischeNetze, bei denen optische Signale, die von Transceivern eines beliebigen Geräteherstellers erzeugt werden, über eine Leitungssysteminfra- struktur eines anderen Herstellers bereit- gestellt werden, sind eine Netzarchitektur, die Kommunikationsdienstleistern (Com- munication Service Provider – CSPs) eine größere Auswahl an Geräten und Anbie- tern bietet, eine schnellere Übernahme und Einführung optischer Innovationen in das Netz ermöglicht und insgesamt zu einer verbessertenNetzökonomie beiträgt. Die Produktions- und Lieferschwierigkeiten während des Covid-Lockdowns haben die Bedeutung zweiter Quellen für den Aufbau stabiler Lieferketten deutlich gemacht und den CSPs die Vorteile einer Öffnung ihrer optischen Netze für mehrere Anbieter vor Augen geführt. Gleichzeitig ist die Marktein- führung von kohärenten optischen 400G- ZR/ZR+/XR-Pluggables verschiedener Anbieter, die direkt in eine Vielzahl von Routern oder Servern eingebaut und mit jedem optischen DWDM-Leitungssystem in IP-over-DWDM-Implementierungen (IPoDWDM) verbunden werden kön- nen, die den herkömmlichen Einsatz von Transpondern umgehen und somit die Netzkosten senken, ein weiterer Treiber für die Einführung offener optischer Netze. Doch wie können die Leistung von opti- SDN ist der Weg zu widerstandsfähigeren Netzwerken. Offene optische Netze sind eine Netzarchitektur, die Kommu- nikationsdienstleistern eine schnellere Einführung optischer Innovationen in das Netz ermöglicht (Foto: kalhh, pixabay)
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