NET 6-7 2023
24 www.net-im-web.de 6-7/23 ANGA COM Marc Hankmann Es fielen Worte wie Irrsinn, Prin- zipienreiterei oder Störfeuer. Zwar sind sich alle einig, dass der Glasfaserausbau auf der Über- holspur ist, aber man könnte schneller sein. Auf der ANGA COM erregte vor allem die Diskussion um den strategischen Überbau die Gemüter. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Themen, die der Broadcast- und Broadband-Bran- che unter den Nägeln brennen. Marc Hankmann ist freier Journalist in Sendenhorst Das böse Ü-Wort und das gute K-Wort Herausforderungen im Glasfaserausbau sorgen für hitzige Debatten Dabei begann alles so positiv: „Es gibt keinen Grund zur Schwarzmale- rei", sagte ANGA-PräsidentThomas Braun zur Eröffnung derMesse und der Konferenz. 2022 seien 4,2 Mio. neue Glasfaseran- schlüsse gebaut worden, wodurch sich die Zahl dieser Anschlüsse in den vergangenen beiden Jahren auf 13 Mio. fast verdop- pelt hat. Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staats- kanzlei, wies auf den Mobilfunkpakt 2.0 hin. Mit 7.500 LTE-Maßnahmen und 10.300 neuen 5G-Standorten soll dem Mobilfunk Beine gemacht werden. Aber sowohl Liminski als auch Braun betonten, dass noch viel zu tun sei. So gaben die Teilnehmer des Di- gitalgipfels, mit dem die ANGA COM eröffnet wurde, dem Glasfaserausbau in Deutschland auch nur eine Schulnote zwischen 3 und 4. Für Srini Gopalan, Vorstandsmitglied und Sprecher der Ge- schäftsführung der TelekomDeutschland, könnten die ausbauenden Telekommu- nikationsunternehmen vor allem durch schlankere Genehmigungsverfahren schnel- ler werden. Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), räumte ein, dass beim Glasfaserausbau oftmals der Föderalismus imWeg stehe. Gleichzeitig forderte er mehr Risikobereitschaft ein. Strategischer Überbau Der strategische Überbau von bereits beste- henden Glasfasernetzen ist für Schnorr aber keine Bremse. „Wir haben überhaupt keine Anhaltspunkte für wettbewerbswidrigen Glasfaserüberbau“, sagte der Staatssekretär in Köln. Da lagen dem Ministerium aber bereits 96 Fälle vor, die von verschiedenen TK-Verbänden eingereicht wurden. Insge- samt sollen denVerbänden aus der Branche über 200 Fälle zurückgemeldet worden sein, darunter allerdings auch solche, wo ein Überbau nur angekündigt wurde. BMDV-Staatssekretär Schnorr hielt die Diskussion um den strategischen ANGA-Präsident Thomas Braun sagte in seiner Eröffnungsre- de, es gäbe keinen Grund zur Schwarzmalerei, auch wenn noch viel zu tun sei. Aktuell bekommt der Glasfaserausbau in Deutschland auch nur Schulnoten zwischen 3 und 4
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