NET 6-7 2023

35 www.net-im-web.de 6-7/23 NE T ZE Optimierung des Edge PON-Zugangsnetze auf der letzten Meile um Business-Services erweitern Jon Baldry ist Leiter Metro-Marketing bei Infinera Jon Baldry Die sich schnell entwickelnde, bandbreitenhungrige und tech- nologiegetriebene Welt fordert immer höhere Übertragungs- raten für Büros und Wohnungen gleichermaßen. Dabei wird leicht vergessen, wie schnell sich die Dinge verändert haben. Welche Bandbreite steht heute zur Verfü- gung im Vergleich zu der von vor 10 Jahren? Und wer alt genug ist, um sich daran zu erinnern: Welche Bandbreite stand vor 20 Jahren bereit, als die ersten Breitband- netze aufkamen und der Internet- zugang über Wählverbindungen abgelöst wurde? Und tatsächlich gibt es keine Anzeichen für eine Verlangsamung dieses gewaltigen Zuwachses. Da die Kapazitätsnachfra- ge in den Haushalten die Möglichkeiten der älteren kupferbasierten digitalen Teilnehmeran- schlusstechnologie (DSL) übersteigt, ent- wickelt sich das auf Glasfaser (FTTH) basie- rende passive optische Netzwerk (PON) für Privathaushalte weltweit schnell zur Zugangs- technologie der Wahl. Branchenanalysten vonOmdia prognostizieren, dass FTTH-ba- sierte PON-Netzwerke bis 2027 in West- und Osteuropa eine Marktdurchdringung von 57 % bzw. 66 % erreichen werden. In Nordamerika wird die Marktdurchdringung auf 35 % steigen, während der Anteil der HFC-basierten Kabelanschlüsse stark bleibt und in diesem Zeitraum voraussichtlich bei 49 % liegen wird. Kapital aus PON-Investitionen Dieses Wachstum der PON-Infrastruktur wird durch dieMilliardenDollar angetrieben, die weltweit in die FTTH-PON-Infrastruk- tur investiert werden, und zwar sowohl durch strategische nationale Investitionsprogramme der Regierungen als auch durch umfang- reiche private Investitionen. Veröffentlichte Analysen von Netzbetreibern zeigen, dass bis zu 90 % der Investitionen in ein PON-Zu- gangsnetz in die SFW-Infrastruktur (Sing- le-Fiber-Working) über Tiefbauarbeiten, Leerrohre, Kabel und passive Splitter fließen. Nur 10 % fließen in die aktive PON-Hard- ware. Die SFW-Infrastruktur am Rande des optischen Netzes, die durch die Zunahme der PON-Implementierungen entstanden ist, wird sich auf Dauer durchsetzen, und die Netzbetreiber müssen in der Lage sein, diese Zugangsinfrastruktur für alle Dienste zu nutzen, nicht nur für Privatkunden. Aufgrund der Verwendung von SFW innerhalb des PON-Zugangsnetzes wird diese Domäne vom Transportteam eines Betreibers im Allgemeinen als eine vom übrigen DWDM-basierten optischen Transportnetz getrennte Zugangsdomäne betrachtet. Diese PON-Zugangsdomänen werden in ähnlicher Weise wie ein Funk- zugangsnetz gesehen. Die Hauptaufgabe des Das glasfaserbasierte passive optische Netz (PON) entwickelt sich für Privathaushalte weltweit zu der Zugangstechnik. Netz- betreiber sollten aber dafür sorgen, diese Zugangsinfrastruktur für alle Dienste zu nutzen (Foto: Gerd Altmann, pixabay)

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