NET 6-7 2023

48 www.net-im-web.de 6-7/23 Entwicklung des Telekommunikationsmarktes die die DSL-Zugänge zumeist auf Basis von spezifischen Vorleistungsprodukten der Deutschen Telekom AG oder alternativer Carrier gegenüber Endkunden vermarkteten. Auf Grundlage dieser Zahlen erreichten die Wettbewerber der Deutschen Telekom AG im DSL-Segment zum Jahresende 2022 einen Vermarktungsanteil von rund 44 %. Im Jahr 2022 wurde in Deutsch- land ein Datenvolumen von insgesamt 121 Mrd. Gbyte in Festnetzen übertragen. Seit 2019 ist in etwa ein Anstieg von rund 20 Mrd. Gbyte pro Jahr zu verzeichnen. Mobilfunk Zum Ende des Jahres 2022 wurden nach Erhebungen der BNetzA 104,4 Mio. SIM- Karten (ohne M2M) aktiv genutzt. Damit entfallen auf jede Einwohnerin bzw. jeden Einwohner etwa 1,2 Karten. Die Verteilung der SIM-Karten auf Netzbetreiber und Service Provider/MVNO blieb gegenüber 2021 konstant. Die Netz- betreiber hatten einen Anteil von 77 % der Karten (80,5 Mio.), die Service Provider/ MVNO von 23 % (23,9 Mio.) im Einsatz. Auf M2M entfielen 58,3 Mio. Karten zum Ende des Jahres 2022 (Ende 2021: 45,6 Mio.). Im LTE-Netz waren 74,5 Mio. der aktiv genutzten SIM-Karten Ende 2022 eingesetzt (+5 %). Das genutzte mobile Datenvolu- men steigt weiter an. Während zum Jahres- ende 2021 das Datenvolumen 5.457 Mio. Gbyte betrug, lag es Ende 2022 bei 6.714 Mio. Gbyte (+23 %). Der überwiegende Teil (94 %) des Datenverkehrs wurde über LTE realisiert. Im Jahr 2022 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte undMonat gegenüber dem Vorjahr um etwa 23 % auf 5,3 Gbyte erhöht. Die Nutzung von SMS ist nach einem Corona-bedingten Anstieg im Jahr 2021 auf 7,8 Mrd. SMS wieder rückläufig. Die Anzahl der gesendeten SMS sank auf 5,8 Mrd., das sind rund fünf SMS imMonat je aktiver SIM-Karte (2021: rund sechs SMS). Insgesamt ist zu beobachten, dass die Bedeu- tung der klassischenTK-Dienste zugunsten vonMessenger- und Videokonferenzdiens- ten zurückgeht. Messenger- und Videokonferenz In diesem Jahr liegen erstmalig anbieterseitig erhobene Daten zur Marktentwicklung für den Bereich sog. nummernunabhängiger interpersonellerTelekommunikationsdienste NI-ICS (Number-Independent Interpersonal Communication Services) wie beispielsweise Messenger- undVideokonferenzdienste oder auch E-Mail-Dienste vor. Zu den inDeutsch- land am stärksten genutzten Diensten dieser Kategorie zählen u.a. WhatsApp, Facebook Messenger, Skype und Zoom sowie Gmail, GMX undWeb.de. Eine repräsentative Ver- braucherbefragung von 2021 ergab, dass fast 90 % der Bevölkerung in Deutschland (ab 16 Jahren) regelmäßig NI-ICS nutzen. Im Jahr 2022 wurden von deutschen Nut- zernmindestens 121Mrd. Sprachtelefonie- minuten sowie 143 Mrd. Videotelefonie- minuten über diese Dienste geführt. Damit übersteigt das Volumen in diesen Bereichen jeweils das Telefonievolumen im Festnetz. Die Beliebtheit dieserDienste zeigt sich nicht nur an den Gesprächsminuten, sondern auch anhand der Nutzerzahlen. Im Jahr 2022 meldeten die Anbieter von Messenger- und Videokonferenzdiensten ca. 225 Mio. monatlich aktive Nutzer in Deutschland. Das entspricht rechnerisch in etwa 3,5 parallel verwendeten Diensten pro Nutzer. Zudem haben im Jahr 2022 die monatlich aktiven Nutzer in Deutschland insgesamt 805,39 Mrd. Sofortnachrichten versendet. Dies entspricht imDurchschnitt etwa zwölf versendeten Sofortnachrichten am Tag. www.bundesnetzagentur.de/berichte Erstmals ermittelt: monatlich aktive Nutzer von NI-ICS in Deutschland im Jahr 2022 (Angaben in Mio.) (Bilder: Jahresbericht Telekommunikation 2022/Bundesnetzagentur)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=