NET 08/2021

32 www.net-im-web.de 08/21 BR E KO Ne t wo r k sieht die Unternehmen aber auch in der Verantwortung, die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen: „Im letzten Jahr habe ich ge- sagt, dass der Glasfaserausbau Fahrt auf- genommen hat. Heute kann ich sagen: Wir haben den Ausbau nochmals deutlich beschleunigt und werden den Fuß auch auf demGaspedal behalten. Deutschlands Wachstumsrate bei Glasfaser ist auch im europäischen Vergleich weit überdurch- schnittlich. Hier liegen wir mittlerweile auf Platz drei. Auch wenn die Glasfaser- quote doppelt so stark gestiegen ist wie im Vorjahr, werden wir uns darauf nicht ausruhen. Wir wollen und werden das Tempo weiter erhöhen. Nadelöhr Genehmigungsverfahren Das können wir aber nicht allein: Schlep- pende Genehmigungsverfahren sind ein Nadelöhr für den Glasfaserausbau, ihre Beschleunigung und Digitalisierung muss vor Ort konsequent umgesetzt werden. In der nächsten Legislatur müssen die Themen mit übergeordneter Bedeutung für die Digitalisierung, zu denen auch die digitale Infrastruktur gehört, in einemDi- gitalministerium gebündelt werden.“ Mit Blick auf die weiter steigende Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen steht für den BREKO-Präsidenten fest: „Ganz wichtig ist für uns die stetig wachsende Nachfrage der Kunden: Dort wo Glasfaseranschlüsse verfügbar sind, werden diese auch immer stärker gebucht.“ Hohe Investitionsbereitschaft Die Investitionsbereitschaft der Unter- nehmen ist hoch, genauso wie die Markt- dynamik – eine Reihe neuer Unterneh- men und Investoren beteiligen sich am Glasfaserausbau. Die Investitionen in die digitale Infrastruktur sind im Jahr 2020 auf insgesamt 10,5 Mrd. € und damit auf Rekordniveau gestiegen. Hier dominieren ebenfalls die alternativen Netzbetreiber. Ihre Investitionen in Höhe von 5,9 Mrd. € entsprechen 56 Prozent des gesamten In- vestitionsvolumens. Die Finanzierung des Glasfaserausbaus ist auch in den kommen- den Jahren gesichert. Allein für die nächsten fünf Jahre stehen nach einer Prognose der BREKO Marktanalyse mindestens 43 Mrd. € für den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Glasfasernetze in Deutschland zur Verfügung. BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers sieht einen Paradigmen- wechsel beim Ausbau der digitalen Infra- struktur: „Der Glasfasermarkt hat sich so weit entwickelt, dass er inzwischen auf eigenen Füßen steht und immer mehr Bürger:innen und Unternehmen in Deutschland ein echter Glasfaseranschluss angeboten werden kann. Ein Großteil davon ist eigenwirtschaftlich erschließbar. Bezogen auf das „Geschäftsfeld Glasfaser“ hat sich der Telekommunikationsmarkt grundlegend verändert. Die Platzhirsche Treiber für Privatkunden sind IPTV und Streaming-Dienste, für Geschäftskunden die Umsetzung von Cloud-Architekturen. Diesen Trend spiegelt auch die weiter steigende Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen wider Prof. Dr. Jens Böcker Die Nachfrage nach Internetanschlüssen mit hohen Bandbreiten ist drastisch gestiegen, die Geschäftsmo- delle der Unternehmen funktionieren und Unterneh- men sowie Investoren stellen sehr viel Kapital bereit.

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