NET 08/2021

6 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN 08/21 Cybersicherheit für die EU Mit der Unterschrift Irlands haben sich nun alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation eine sichere Quanten- kommunikationsinfrastruktur (EuroQCI – European Quantum Communication Infrastructure Initiative) zum Schutz der sensiblen Kommunikation und Daten in der EU und zum Schutz kritischer Infrastrukturen für die gesamte EU aufzubauen. Die EuroQCI wird die Quantenkryptografie und innovative und sichere quantenbasierte Systeme in herkömmliche Kommunika- tionsinfrastrukturen integrieren und diese durch eine zusätzliche, auf der Quantenphysik basierende Sicherheitsebene ergänzen. Auf diese Weise wird die Datenübertragung zwischen europäischen Re- gierungseinrichtungen, Gemeinden und Botschaften sowie wichtigen Standorten wie Krankenhäusern und Energienetzen geschützt. EuroQCI besteht aus einem terrestrischen Segment, in dem Glasfaserkommunikationsnetze strategische Standorte auf na- tionaler und grenzüberschreitender Ebene miteinander verbinden, und einem satellitengestütztenWeltraumsegment, das die nationalen Quantenkommunikationsnetze in der gesamten EU und weltweit miteinander verbindet. Die nächsten Schritte für die EuroQCI: In diesem und dem nächsten Jahr werden Maßnahmen des Programms „Digitales Europa“ und der Fazilität „Connecting Europe“ die Entwicklung nationaler und grenzüberschreitender Quantenkommunikationsne- tze, die Entwicklung europäischer Geräte und Systeme sowie eine Test- und Zertifizierungsinfrastruktur unterstützen, um den Einsatz neuer Techniken im EuroQCI vorzubereiten. In der Zwischenzeit erörtern die Kommission, die teilnehmenden Mitgliedstaaten und die ESA die Entwicklung und den Einsatz des Weltraumsegments der Initiative, der EuropäischenWeltraumorganisation, imHinblick auf die Entwicklung einer Quantenkommunikationsinfrastruktur für die gesamte EU. Fünf Szenarien Die Bundesnetzagentur (BNetzA) veröffentlichte am 22. Juni „Grundsätze und Szenarien zur Bereitstellung von Frequenzen in den Bereichen 800MHz, 1,8 GHz und 2,6 GHz“. Ausgangspunkt ist das Auslaufen dieser Frequenznutzungsrechte zum Ende 2025. Dabei werden insbesondere die Instrumente in den Blick genom- men, die die Versorgung der Bevölkerung verbessern. Schließlich tragen gerade die Frequenzen unterhalb 1 GHz wesentlich zur Breitbandversorgung in der Fläche bei. Das „Szenarienpapier“ enthält auchÜberlegungen zu einer Negativauktion. Hierbei erhält derjenige Bieter den Zuschlag, der den geringsten Förderbedarf für den Mobilfunkausbau in bislang nicht lukrativen Gebieten hat. www.bundesnetzagentur.de Nutzung von Cloud-Computing ImCorona-Jahr 2020 hat die Nutzung von Cloud-Computing noch einmal deutlich angezogen. Acht von zehn Unterneh- men (82 %) nutzen inzwischen die Rechenleistung aus der Cloud – imVorjahr waren es erst 76 %, vor fünf Jahren lag der Anteil sogar erst bei 65 %. Weitere 15 % der Unternehmen diskutieren aktuell über den Cloud-Einsatz oder haben ihn bereits fest geplant. Nur noch 3 % sagen, dass die Cloud auch weiterhin kein Thema für sie ist. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG unter 556 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland. Cloud-Computing bezeichnet aus Sicht der anwendenden Unternehmen die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Das Datennetz kann ein unternehmens- bzw. organisationsinternes Intranet (Private Cloud) oder das öffen- tliche Internet (Public Cloud) sein. So nutzten im vergangenen Jahr fast zwei Drittel der Unternehmen (63 %; 2019: 58 %) Private-Cloud-Anwendungen, rund die Hälfte (46 %; 2019: 38 %) setzten auf Public-Cloud-Lösungen. Schon 2025 wollen die bestehenden Cloud-Nut- zer im Durchschnitt rund die Hälfte (52 %) ihrer Anwen- dungen aus der Cloud betreiben, unter Großunternehmen ab 2.000 Beschäftigten sind es sogar 74 % aller Anwendungen. Rund jeder dritte Cloud-Nutzer (31 %) verfolgt aktuell eine Cloud-First-Strategie, bei der Cloud-Lösungen den Vorrang vor Alternativen haben. 5 % setzen sogar auf eine Cloud-on- ly-Strategie, d.h., alle Systeme werden langfristig in die Cloud migriert. Unter den Großunternehmen ab 2.000 Beschäftigten verfolgt die Hälfte (52 %) eine Cloud-First-Strategie, sogar jedes Vierte (25 %) eine Cloud-only-Strategie. www.bitkom.org (Bild: Bitkom)

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