NET 08/2021
8 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN Highspeed-Netz für den digitalen Bahnverkehr Bis 2026/27 stattet die DB das 33.400 km lange Schienennetz komplett mit Glasfasertechnik aus. Aktuell sind die Glasfaser- kabel bereits an 20.000 km Strecke verlegt. Weil ein Teil der Schienen parallel verläuft und nur einmal mit Glasfaser zu versorgen ist, müssen jetzt noch 8.200 km Kabel eingebaut werden. Dafür hat die Deutsche Bahn (DB) mit Partnern vollkommen neue Kabel entwickelt, die besonders robust und extrem widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse jeglicher Art sind und sich leicht und schnell einbauen lassen. Sie können direkt in die Erde verlegt werden, ein extra Kabelkanal ist nicht mehr nötig. Erstmals kommen die neuen Glasfaserkabel bei der Odenwaldbahn zum Einsatz. Anschließend rollt die DB die Technik als neuen Standard im Bundesgebiet aus. Als nächstes folgt die rund 36 km lange Strecke Lübeck-Ahrensburg. Darüber hinaus planen die DB und die Deutsche Telekom ein lückenloses Handynetz entlang des Schienennetzes. Spätestens 2026 soll es entlang der Strecken im Fern- und Regionalverkehr keine Versorgungslücken geben. Qualität und Leistungsfähigkeit des Mobilfunknetzes sollen spürbar steigen. Auf den 7.800 kmHauptverkehrsstrecken, auf denen alle ICE- und die wichtigsten IC-Züge fahren, sollen bis Ende 2024 Datenraten von mehr als 200 Mbit/s möglich sein, auf weiteren 13.800 km fahrgaststarker Strecken, auf denen pro Tag mehr als 2.000 Fahrgäste unterwegs sind, bis Ende 2025. Alle sonstigen Strecken sollen bis Ende 2026 mit mehr als 100 Mbit/s versorgt werden. Dazu plant die Telekom, in den kommenden Jahren rund 800 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb zu nehmen sowie die Kapazität an mehreren hundert Standorten zu erweitern. www.bahn.de O-RAN Town in Neubrandenburg Die Deutsche Telekom hat ihre „O-RAN Town“ in Neubranden- burg in Betrieb genommen. In einem Open RAN sollen – anders als bisher – Komponenten einer Vielzahl verschiedener Techniklie- feranten zusammen funktionieren. O-RAN Town wird an bis zu 25 Standorten 4G- und 5G-Dienste auf Basis von Open RAN bereitstellen. Die ersten Standorte sind nun in Betrieb und in das Live-Netz der Telekom Deutschland integriert. Dazu gehört die Integration von Massive-MIMO-Funkeinheiten (mMIMO), die über die sog. O-RAN-Open-Fronthaul-Schnittstelle mit der virtualisierten RAN-Software verbunden sind. Die Deutsche Telekom plant, O-RAN Town in diesem und im nächsten Jahr schrittweise auszubauen und dabei mit verschiedenen Anbietern zusammenzuarbeiten. Diese Lösungen werden derzeit im Labor getestet, um die Interoperabilität über alle Komponenten hinweg sicherzustellen. Das SMO-Framework (Service Management and Orchestration), ein herstellerunabhängiges System für die Serviceautomatisierung in allen Netzdomänen, nutzt ONAP Open Source als Grundlage und ist so konzipiert und entwickelt, dass es eine flexible Integration und den Betrieb der Komponenten mit höherer Effizienz und dieses mit schnellerer Time to Market unterstützt. www.telekom.com/de 08/21 1&1-Netz auf Open-RAN-Basis Gemeinsammit Rakutenwird 1&1 das europaweit erste vollständig virtualisierte Mobilfunknetz auf Basis der Open-RAN-Technik bauen, d.h., weg von herkömmlichen proprietären Netzen, die oft insgesamt von nur einem einzigen Netzausrüster bereitgestellt werden, hin zu einer vollständig cloudbasierten herstellerunabhän- gigen Netzarchitektur. Rakuten ist Vorreiter der Open-RAN-Technik. Konkret wird das Unternehmen die Installation des aktiven Netzequip- ments übernehmen und auch für die Gesamt-Performance des 1&1-Mobilfunknetzes verantwortlich sein. 1&1 wird Zugriff auf die Rakuten Communications Platform (RCP) mit ihren Zugangs-, Kern-, Cloud- und Betriebslösungen sowie auf das Partnernetz von Rakuten haben. In diesem Zusammenhang wird Rakuten auch seine speziell entwickelte Orchestrierungssoftware bereitstellen, damit das 1&1-Netz hochautomatisiert betrieben werden kann. Im Unterschied zu traditionellen Netzarchitekturen trennt der Open-RAN-Ansatz konsequent zwischen Soft- und Hardware. Durch die Nutzung marktüblicher Rechner, sog. COTS-Hardware (Commercial off-the-Shelf), können verschiedenste Software- und Antennenhersteller beliebig kombiniert werden. www.1und1.net (Foto: DB)
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