NET 8/2022
37 www.net-im-web.de 8/22 vorgelegt hat, wie ein Förderkonzept aussehen könnte, das die Glasfaserförderung auf Basis objektiver Kriterien sinnvoll begrenzt, um die zugesagten Privatinvestitionen von 50 Milliarden Euro in den nächsten Jahren nicht zu verdrängen. Genehmigungsverfahren beschleu- nigen Zu Recht betont die Bundesregierung die Bedeutung und Dringlichkeit der Verein- fachung und Digitalisierung von Geneh- migungsverfahren für die Beschleunigung des Glasfaser- und Mobilfunkausbaus. Die Umsetzung dieses Bereichs liegt jedoch mehr- heitlich bei Bundesländern und Kommunen. Diese stehen jetzt in der Verantwortung und müssen sich daran messen lassen, ob sie hier in den kommenden Monaten, wie beispiels- weise bei der flächendeckenden Umsetzung des Breitbandportals imRahmen des Online- zugangsgesetzes (OZG), in der Ausbaupraxis spürbare Fortschritte erreichen. Ebenfalls zu begrüßen ist das Be- kenntnis der Bundesregierung zumverstärkten Einsatz alternativer Verlegemethoden. Doch auch hier müssen sehr schnell Taten folgen: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) muss auf einen zeitnahen Abschluss der laufenden DIN-Normierung hinwirken und dabei darauf drängen, dass diese Norm auch tatsächlich zu einem deut- lich erweiterten Einsatz alternativer Verlege- methoden führt – was Teile der Bauindustrie augenscheinlich verhindern wollen. Neben der Normierung könnte auch die Einrich- tung eines Haftungsfonds für nicht von der Gewährleistung abgedeckte Folgeschäden helfen, noch bestehende Vorbehalte in den Kommunen abzubauen. Diese Möglichkeit ist in der finalen Fassung der Gigabitstrategie, anders als im Entwurf, allerdings nur noch als Prüfpunkt enthalten. Ein dritter positiv zu bewertender Abschnitt der Gigabitstrategie betrifft den Fachkräftemangel: Fachkräfte fehlen nicht nur imKabelleitungstiefbau, sondern auch in allen anderen Bereichen des Glasfaserausbaus wie der Gebäudeverkabelung sowie der An- tragsbearbeitung auf Seiten der Kommunen. Deshalb begrüßt der BREKO die geplante Entwicklung eines „Gesamtkonzepts zur Fach- kräftegewinnung“ und weitere Initiativen zur Verbesserung der aktuellen Situation.Wichtig ist, dass das Thema ganzheitlich und unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales angegangen wird. Der Verband engagiert sich bereits in der Initiative „Fachkräfte für den Glasfaserausbau“, ist jedoch der Auffassung, dass weitere, darü- berhinausgehende Maßnahmen notwendig sind, bei denen der Verband sich ebenfalls aktiv einbringen wird. Alle Beteiligten an einen Tisch Zur zukünftigen Gestaltung der Zusammen- arbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Telekommunikationsbranche enthält die Gigabitstrategie sowohl Licht als auch Schatten: Einerseits betont die Bundesre- gierung die Intention, alle am Glasfaseraus- bau beteiligten Akteure einzubeziehen, um die bestehenden Ausbauhürden abzubauen. Andererseits setzt die Bundesregierung offen- sichtlich weiter auf parallele Dialogformate zwischen Bund, Ländern und Kommunen auf der einen Seite und Bund und Branche auf der anderen. Um schnell echte Fortschritte zu erzielen, wäre es jedoch wichtig, ein ge- meinsames Austauschformat zu schaffen und alle Beteiligten regelmäßig an einen Tisch zu holen, um gemeinsam daran zu arbeiten, den Glasfaserausbau schnellstmöglich zu den Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen zu bringen. Obwohl das Fazit des BREKO zur Gigabits- trategie in Summe ernüchternd ausfällt, sieht BREKO-Geschäftsführer Albers Potenzial in der praktischen Umsetzung: „Die Giga- bitstrategie ist das Papier, auf dem sie steht, nur dann wert, wenn die Politik in ihrer Umsetzung schnell Wege findet, die Tele- kommunikationsbranche zu einem schnellen Ausbau zu befähigen. Bund, Länder und Kommunen müssen zusammenarbeiten, um unnötige Bürokratie endlich zu beerdigen, Genehmigungsverfahren digital und effizient abzuwickeln, denWeg für alternative Verlege- methoden freizumachen und vor allem dem deutlich schnelleren eigenwirtschaftlichen Ausbau Vorrang einzuräumen. In diesen Ver- änderungen steckt das Potenzial, die Zeit bis zum Abschluss des flächendeckenden Glas- faserausbaus zu verkürzen, um auch in Sachen Digitalisierung und dabei insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz schnell neue Möglichkeiten zu schaffen.“ www.brekoverband.de Aktuelles vom führenden Glasfaserverband Deutschlands BREKO-Mitglieder stellen sich vor: VX Fiber GmbH Glasfaserinfrastruktur Made in Sweden jetzt auch in Deutschland: Der Spezialist für digitale Infrastruk- tur mit über 20 Jahren internationaler Erfahrung treibt seit 2020 auch hierzulande den Glasfaser- ausbau voran. Das Erfolgsrezept von VX Fiber lautet dabei Kooperation und Open Access. Als Partner auf Augenhöhe von Kommunen und Stadtwerken macht VX Fiber den flächendeckenden Glasfaserausbau auch für kleinere bis mittelgroße Städte möglich. Das Konzept des Open Access - eine offene Glasfaserinfra- struktur, die gegen Zahlung eines Entgelts auch von anderen An- bietern genutzt werden kann, ist zudem besonders attraktiv für die Verbraucher. Und die Strategie geht auf: In zwei Städten ist VX Fiber bereits aktiv, weitere Projekte sind bereits im Gespräch. Hauptsitz des Unternehmens ist in Essen. https://vxfiber.com/de/
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