NET 8/2022

8 www.net-im-web.de Trends & Fakten 8/22 6G-ANNA Mit dem Verbundprojekt 6G-ANNA, gefördert durch das BMBF, will die Bundesregierung die deutsche und europäische Forschung im Bereich 6G unterstützen, aktiv mitgestalten und in der globalen Vor-Standardisierung zusammen mit anderen europäischen Initia- tiven eine Führungsrolle einnehmen. 6G-ANNA ist Bestandteil der bundesweiten Digitalisierungs- und 6G-Förderinitiative und hat ein Gesamtvolumen von 38,4 Mio. € bei einer Laufzeit von drei Jahren. 6G-ANNA konzentriert sich auf die Entwicklung einer ganzheitlichen 6G-Systemarchitektur und die Erforschung von drei wichtigenTechnologiebereichen: dem 6G-Zugangsnetz (Access), der Integration heterogener Endgeräte und Subnetze mit dem Mobil- funknetz (Netz der Netze) sowie denThemen Automatisierung und Vereinfachung.Wichtige Aspekte ausgewählter Anwendungsfälle wie Subnetze, Extended Reality (XR) und digitale Zwillinge (Digital Twins) in Echtzeit sollen umgesetzt und als Machbarkeitsstudien vorgestellt werden. Die Leitung des zum1. Juli 2022 gestarteten Forschungspro- jekts übernimmt Nokia und wird dabei eng mit demVerbundkonsor- tium zusammenarbeiten, das sich aus renommierten Branchenpart- nern, Fachexperten, Startups, Forschungsinstituten und deutschen Universitäten zusammensetzt. Darüber hinaus wird Nokia mit vielen weiteren Projekten der gesamten 6G-Förderinitiative kooperieren, darunter vier uni- versitäre 6G-Hubs mit mehr als 60 Lehrstühlen. Im internationalen Kontext soll 6G-ANNA die 6G-Förderinitiative maßgeblich darin unterstützen, sich mit 6G-Projekten in Europa und darüber hinaus auszutauschen, Innovationen im Bereich 6G global voranzutreiben und die 6G-Standardisierung zu gestalten. Nach Einschätzung von Nokia wird 6G nicht nur auf bestehenden Techniken und Systemen aufbauen, sondern auch disruptive Innovationen in die Gesamtarchitektur integrieren und somit auch neue Anwendungsfelder erschließen. Zukünftige Netze werden die menschliche, die physische und die digitale Welt zuneh- mend miteinander verschmelzen. Auslaufmodell Schlüssel Der Einsatz von Schlüsseln könnte in vielen Lebensbereichen bald der Vergangenheit angehören. So bringt Infineon eine Lösung auf den Markt, mit der über das Mobiltelefon Schlösser geöffnet und geschlossen werden – ohne den Einsatz von Batterien im Schloss. Die Anwendung zieht die dafür notwendige Energie kontaktlos aus dem Mobiltelefon (Energy Harvesting). Um das intelligente Schloss zu betätigen, muss das Mo- biltelefon direkt an das Schloss gehalten werden. Über eine Nahfeld- kommunikation (NFC) wird geprüft, ob das Gerät auch wirklich zumÖffnen berechtigt ist. Hier kommt Verschlüsselungstechnik zum Einsatz. Gleichzeitig wird Energie drahtlos an einen Kondensator übertragen, der das Schloss öffnet oder schließt. Kern der Lösung ist der programmierbare 32-bit-ARM Cortex-M0-Mikrocontroller mit eingebettetem NFC-Frontend. Mit integrierter Energiegewinnung und H-Brücke ermöglicht der NAC1080 Kunden, miniaturisierte Smart Locks mit sehr wenigen Bauteilen auf denMarkt zu bringen. Zusätzlich verfügt der NAC1080 über einen integrierten AES-128-Beschleuniger und einen echten Zufallsgenerator, um die Ver- und Entschlüsselung von Daten mit extrem niedrigem Stromverbrauch zu ermöglichen. Gleichzeitig kündigt Infineon an, die Lösung zur kontaktlosen Über- tragung und Nutzung von Energie auch in weiteren Anwendungen zum Einsatz zu bringen. www.infineon.io Ausweise auf dem Smartphone Nun soll das Smartphone auch zur elektronischen Gesundheits- karte werden. Dazu bekommen die Chipkarten der gesetzlich Krankenversicherten einen digitalen Zwilling auf dem Handy: Sogenannte digitale Identitäten ermöglichen den Zugriff auf Daten und Anwendungen. Sie dienen wie die Karte auch als Versicherungsnachweis. Bereits 2023müssen Kassen dies anbieten. Grundlage ist das Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Moderni- sierungsgesetz (DVPMG), das im vergangenen Jahr in Kraft trat. In dem Zusammenhang beauftragte die Barmer T-Systems und Verimi, für ihre rund 8,7 Mio. Versicherten digitale Identitäten bereitzustellen und zu verwalten. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Zum Auftragsvolumen machten die Unternehmen keine Angaben. Digitale Identitäten werden über ID-Dienste bereit- gestellt. T-Systems setzt dabei auf die Verimi ID-Wallet. Das BSI hat die ID-Wallet als sicheres Verfahren bereits genehmigt. T-Systems betreibt den Service in ihrer Open Telekom Cloud. Drei Rechenzentren sorgen für Schutz und Ausfallsicherheit des ID-Dienstes. Er entsteht nach den Vorgaben der Gematik. www.telekom.com 1&1 Versatel und Vitronet: Kooperation DerTK-Anbieter 1&1Versatel und der Dienstleister für den Bau von Glasfaser- und Energieinfrastruktur Vitronet haben eine Kooperation zumAusbau vonGlasfaser geschlossen. ImZuge der Partnerschaft wird Vitronet als Generalunternehmer deutschlandweit für 1&1 Versatel im Einsatz sein. Das bedeutet: Vitronet wird von der Planung der Trassen über die Abwicklung der Genehmigungsverfahren bis hin zum Tiefbau sämtliche Schritte verantworten. Das Unternehmen wird im Auftrag von 1&1 Versatel sowohl im ländlichen Bereich als auch in städtischen Ballungszentren Glasfaser ausbauen. www.1und1.net

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