NET 08/2023

10 www.net-im-web.de 08/23 Das Maximum herausholen zwar wichtig, um vollumfänglich von den Vorteilen des Systems zu profitieren. Doch wollen Unternehmen ihr UEM optimieren, steht am Anfang des wieder- kehrenden Prozesses ein Bedarfs-Check, bei demdie IT-Abteilung – beispielsweise einmal pro Jahr im Zuge der Budgetpla- nung – die eigenen Anforderungen an ein UEM-System kritisch hinterfragt. Denn der Bedarf entwickelt sich – genau wie die Funktionen der UEM-Plattformen – ständig weiter. Dabei ist es sinnvoll, sich folgende vier Fragen zu stellen: • Gibt es neue Anforderungen – jetzt oder in Zukunft, die noch nicht erfasst sind und definiert werden müssen? • Bieten die Systeme neue Möglich- keiten, die nützlich sind? • Gibt es Richtlinien, Apps und Kon- figurationen, die nicht mehr benö- tigt werden und entschlackt werden können? • Können entsprechende Änderungen im System vorgenommen werden oder muss gegebenenfalls ein System- wechsel in Betracht gezogen werden? Es ist zwar oft nicht ganz einfach für die IT-Abteilung, neben dem Tagesgeschäft die Anforderungen an das UEM-System regelmäßig zu überdenken, den Über- blick über amMarkt befindliche Systeme zu behalten und diese miteinander zu vergleichen. Doch der Aufwand lohnt sich, denn der Mehrwert kann beträcht- lich sein, wenn Unternehmen das volle Potenzial des bestehenden Systems nutzen oder zu einem neuen System wechseln. Um zu überprüfen, inwieweit der Bedarf durch ein Ausreizen der tech- nischenMöglichkeiten des UEM-Systems gedeckt werden kann, bietet sich eine Ist-Analyse an. Folgende Fragen sollten sich IT-Fachkräfte im Zuge dieser Be- trachtung stellen: • Verwalte ich bereits alle Geräte wie Laptops, Desktop-Geräte, Rugged Devices und Wearables über das System? • Nutze ich – gerade für das Verwal- ten mobiler Endgeräte – zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie Mobile- Threat-Defense-Lösungen (MTD- Lösungen) zum besseren Erkennen von Bedrohungen? • Setze ich Conditional Access (einen kontextabhängigen Zugriff) für eine gleichzeitig sichere und nutzer- freundliche Authentifizierung ein? • Lässt sich das UEM nicht durch die bessere Nutzung des bestehenden Systems optimieren, ist es Zeit, über einen Wechsel nachzudenken. Gründe für einen Systemwechsel Die Bedarfs- und Ist-Analyse deckt auf, ob und wann einWechsel erforderlich ist. Die wichtigsten Gründe sind folgende: • Die technischen Möglichkeiten des UEMs sind ausgeschöpft, reichen aber zur Umsetzung der individuellen Anforderungen des Unternehmens nicht aus. • Der Hersteller unterstützt das ge- nutzte Altsystem nicht länger. • Zwei oder mehr Systeme sind auf- grund von Umstrukturierungen par- allel imEinsatz, so dass die Entschei- dung für eines der Systeme oder eine komplett neue Plattform ansteht. Der erste Punkt ist meist der häufigste Grund für einen Systemwechsel: Die An- forderungen, die Unternehmen an das System stellen, haben sich verändert und neue Use-Cases sind hinzukommen. Bei- spielsweise, wenn Unternehmen zusätzlich zu iOS- undAndroid-Geräten künftig auch macOS-Systeme oder Rugged Devices verwalten möchten. Ein weiterer Auslöser für einen Umstieg: Der Arbeitgeber stellt zwar standardmäßig die Endgeräte für die Mitarbeiter, doch diese dürfen mit dem Ziel einer stärkerenNutzerzentrierung und höheren Zufriedenheit selbst entscheiden, mit welchem Betriebssystem sie arbeiten möchten. Daraus ergibt sich eine neue Anforderung an die IT, die dann eine viel- fältigere Gerätelandschaft verwalten muss. Aufgrund verschiedener, ex- terner Faktoren wie etwa geopolitischer Spannungen und Lieferengpässen ist auch der Kostendruck in Unternehmen und ihren IT-Abteilungen spürbar gestiegen. Bei der Wahl eines neuen Systems steht daher häufig der Preis im Vordergrund, was oft mit dem Wechsel in die Cloud und einer Fokussierung auf einen Her- steller einhergeht, von dem auch weitere Lizenzen gekauft werden. EBF-interne Anwendungsbereiche für UEM-Systeme: Leider schöpfen viele Unternehmen die Möglichkeiten des von ihnen genutzten UEM-Systems nicht aus, insbesondere beim Management aller Endgeräte

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