NET 08/2023

42 www.net-im-web.de 08/23 Unternehmensziel Sustainability zu räumen. Ebenso wurde die Geschäfts- führung, insbesondere CEO und CFO, in Sitzungen des Lenkungsausschusses eng mit einbezogen. Das ESG-Projekt kam auf die Tagesordnung bei Vorstandssitzungen. In einer ersten Phase ermittelte Amadys die ESG-Position für jeden Geschäftsbe- reich und identifizierte die wichtigsten ESG-Themen – darunter die Kreislauf- wirtschaft, Treibhausgasemissionen in al- len Geschäftsbereichen und entlang der gesamtenWertschöpfungskette, Diversität und Inklusion sowie Produktqualität und -sicherheit. Dabei bezog Amadys externe Stakeholder wie Kunden und Lieferanten in den ESG-Prozess mit ein. Konkrete Ziele In der nächsten Phase beschloss Amadys konkrete Ziele für die zuvor festgelegten Schwerpunktbereiche. Dafür definierte der Systemintegrator Leistungskennzahlen (KPI = Key Performance Indicators), legte quantitative und qualitative Zielvorgaben fest und entwickelte Aktionspläne, wie diese Ziele erreicht werden können. Ein Beispiel: Um die Intensität ihrer Scope -1- und -2-Emissionen bis 2025 um 25 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, beschloss Amadys, Solaranlagen zu installieren, auf Ökostrom umzustellen und den Anteil von Elektrofahrzeugen zu erhöhen. Fortschritts-Monitoring KPIs und Ziele nützen nichts, wenn sie nicht in angemessener Zeit umgesetzt und weiterverfolgt werden. Deshalb schuf Ama- dys eine neue ESG-Managementstruktur mit klaren Verantwortlichkeiten auf Vor- standsebene, der operativen Ebene sowie der Geschäftsbereiche. Zusätzlich optimier- te der Systemintegrator seine konzernwei- ten Richtlinien und Berichtsprozesse für ESG-Daten. Um die Nachhaltigkeitsziele besser umsetzen zu können und Daten effizienter zu erfassen, entwickelte Amadys auch ein neues Reporting-Tool. Zentrale Voraussetzung: Die Lösung sollte sich im Tagesgeschäft leicht in die Verwaltung implementieren lassen. Im März 2023 erhielt Amadys in ihrem ersten Nachhaltigkeitsranking die Gold-Medaille und gehört damit zu den besten fünf Prozent aller teilnehmen- den Unternehmen der Branche. Bis 2030 hat der Systemintegrator ambitionierte ökologisch-nachhaltige Ziele und plant unter anderem, komplett auf zirkuläres Wirtschaften umzustellen. Im unabhän- gigen ESG-Risk-Rating kam Amadys im Mai 2023 als zweitnachhaltigstes Unter- nehmen in der Kategorie „Händler und Distributoren“ mit einem Wert von 13,0 auf einen Spitzenplatz. Diese Auswertung erfolgte auf der Basis von Sekundärdaten, die der Systemintegrator mit Hilfe von Tools und Schätzungen gesammelt hatte. In den nächsten Monaten setzt Amadys gezielt imBereich der Scope-3-Emissionen an und wird sich auf Produkte im Umfeld der Upstream-Emissionen konzentrieren, da diese zu fast 70 Prozent der vorgelagerten Emissionen beitragen. Empfehlung: Nicht warten Aus ihren Erfahrungen mit demThemen Nachhaltigkeit und ESG kann Amadys konkrete Handlungsempfehlungen ablei- ten: Dazu gehört, die ESG-Strategie von Anfang an auch in Geschäftsbereiche, die neu hinzukommen, zu implementieren und damit das Mitarbeiter-Engagement zu steigern. Denn die Datenerfassung ist der entscheidende Hebel: Liegen entspre- chende Daten vor und werden diese regel- mäßig erhoben, wissenUnternehmen, ob sie auf dem richtigen Weg sind oder an welcher Stelle sie nachjustieren müssen. Generell sollten Unternehmen nicht mit einer ESG-Zertifizierung warten, bis diese verpflichtend sein wird. Denn auch wenn damit sehr viel Arbeit verbunden ist, so bieten die Zahlen auch Aufschluss darüber, wo das Unternehmen etwa im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens steht. Und nicht zuletzt tragen ESG und Sustaina- bility auch dazu bei, den Markenkern von Unternehmen zu stärken, den Wert ihres Produktportfolios zu steigern und sich damit langfristig Wachstum und Umsatz zu sichern. www.amadys.de In den nächsten Monaten setzt Amadys im Bereich der Scope- 3-Emissionen an und konzentriert sich auf Produkte im Umfeld der Upstream-Emissionen, da diese zu fast 70 Prozent der vorgelagerten Emissionen beitragen (Grafik: Amadys)