NET 08/2023
Monitoringstelle für Glasfaser-Doppelausbau Vor dem Hintergrund des derzeit dynamischen Glasfaserausbaus konkurrieren Unternehmen zunehmend um die Versorgung der- selben Gebiete. DieserWettbewerb sorgt für eine Beschleunigung des Ausbaus. Er kann jedoch auch dazu führen, dass einzelne Unterneh- men ihre Ausbauplanungen anpassen, wenn ein Konkurrent einen Ausbau in demselben Gebiet anstrebt. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit im derzeit stattfindenden Ausbauwettbewerb Praktiken zur Anwendung kommen, die möglicherweise wettbewerbswidrig sind, weil sie etwa darauf abzielen, Konkurrenten abzuschrecken und so Investitionen in den Glasfaserausbau beeinträchtigen könnten. Mit der Einrichtung einer Monitoringstelle zur Erfassung von doppeltenGlasfaserausbauvorhaben durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird eine fundierte Bewertung des Wettbewerbsgesche- hens, einschließlich etwaiger Beeinträchtigungen, angestrebt. Ziel des Monitorings ist es, möglichst präzise Einblicke in die Planungs- und Ausbauprozesse vor Ort zu erhalten. Die Anforderungen an die Begründung staatlicher Eingriffe in den marktwirtschaftlich organisierten Glasfaserausbau sind aus gutemGrund hoch. Deshalb ist das nun angestoßene Monitoring entscheidend, um zügig eine versachlichte Diskussion über mögliche Schlussfolgerungen führen zu können. Die Monitoringstelle richtet sich insbesondere an zwei Akteursgruppen: zum einen an ausbauendeTK-Unternehmen, zum anderen an kommunale Gebietskörperschaften und ihre Behörden bzw. Entscheidungsträger. www.breitbandkongress-frk.de Der 26. Breitbandkongress des FRK. 2 Tage Vorträge, Podiumsdiskussionen und begleitende Ausstellung. im H4 Hotel Leipzig Schongauerstraße 39, 04329 Leipzig Neue Norm beschleunigt Glasfaserausbau Der Ausschuss Bauwesen des Deutschen Instituts für Normung (DIN) hat die Norm für den sicheren Einsatz von Trenching-, Fräs- und Pflugverfahren für die Legung von Glasfasermedien (DIN 18220) finalisiert. Bei alternativen Legeverfahren wieTrenching-, Fräs- und Pflugverfahren werden – im Gegensatz zum klassischen Tiefbau – Schlitze und Leitungsgräben für Leerrohre und Glasfaserkabel hergestellt. Im Ergebnis sollen dadurch kürzere Bauzeiten und niedrigere Baukosten erreicht werden. Bisher fehlten allerdings verbindliche Vorgaben, was zu Differenzen in Genehmigungsver- fahren und Bauausführung führte und die ohnehin knappen Planungs- und Baukapazitäten unnötig belastete. Die DIN18220 beschreibt verschiedeneVerfahren für die Herstellung der Schlitze und Leitungsgräben in unterschiedlicher Tiefe sowie die Legung von Glasfasermedien. Sie definiert Bedin- gungen für den Einsatz und die Ausführung der Verfahren und enthält zudem Festlegungen zur Planung und Dokumentation. Sie bietet sprachlich und rechtlich kompatible Regelungen für die Projektabwicklung aller Beteiligten. Insbesondere imHinblick auf die Qualität der Bauausführung werden präzise Anforderungen definiert, um eine sichere Infrastruktur zu gewährleisten. Durch die klaren Festlegungen für Bestandsermittlung, Bauplanung und -ausführung sowie die Berücksichtigung vor- handener Leitungsinfrastrukturen wird zudem die Erstellung vollständiger Anträge unterstützt und ein zügiges Genehmi- gungsverfahren durch verantwortliche Behörden gefördert. TRENDS & FAKTEN
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