NET 8/2024
12 www.net-im-web.de 08/24 Controlware Network Day & OT-Forum 2024 Michael Sicklinger von Arista verwies dar auf, dass KI ein nützliches Hilfsmittel sein kann, um die tägliche Arbeit zu erleichtern und die Hände für neue Konzepte und Verbesserungen freizubekommen, also für die Weiterentwicklung von Netzfunk tionen und Verbesserungen, die im Alltag oft nicht angegangen werden, wenn das „Daily Business“ zu viel Zeit benötigt und zu wenig Zeit für solche Aufgaben übrig bleibt. Die Support-Abteilungen der großen Hersteller haben inzwischen genügend Daten über sicherheitsrelevante Vorfälle und andere Störungen imNetz gesammelt. Damit kann eine KI sinnvoll trainiert und Automatismen ins Netz integriert werden. Diese können dafür sorgen, dass sich Netze mit weniger Aufwand warten lassen. Eine wichtige Frage bleibt unbeantwortet: Darf man der KI Arbeiten für dieDatensicherheit automatisiert überlassen oder braucht es noch immer einenmenschlichen Aufpasser? Netzsteuerung mit KI Andreas Helling von Extreme Networks verwies darauf, dass das Unternehmen die Steuerung von Netzen via KI schon im vergangenen Jahr auf der Agenda hatte. Schon damals ging es vorrangig darum, die Administration von Standard-Auf gaben zu entlasten und diese schneller und zuverlässiger zu erledigen. Allerdings steht bei Extreme nicht nur das Kernnetz im Fokus, sondern auch die gefährdeten WLAN-Verbindungen. Immerhin gilt die bislang gängigste Verschlüsselung WPA2 auch als nicht hundertprozentig sicher. WPA3 hingegen ist bislang offenbar vor Angriffen – weitgehend – sicher. Controlware nutzt die unter schiedlichenHerangehensweisen, ummaß geschneiderte Lösungen für seine Kunden zusammenzustellen. JensMüller,Teamleiter Business Development Network Solutions bei Controlware, sieht weiterhin nicht KI als solche als das Megathema, sondern die Sicherheit der Netze. In diesem Bereich ist dann auch KI ein wichtiger Baustein zur Lösung des Automatisierungsproblems. Allerdings muss auch das Personal, das diese Technik einsetzt, gut ausgebildet werden. Klar ist also – sowohl bei den Herstellern, mit denen Controlware be sonders eng zusammenarbeitet, wie auch im Haus Controlware selbst, dass KI eine wichtige Rolle in den nächsten Jahren inner halb von Firmennetzen einnehmen wird. Insbesondere beim Schutz der wertvollen Firmendaten wird dieseTechnik schon bald unverzichtbar sein, weil sie „nie wegsieht“, was menschliche Kollegen eben doch tun. Und: Die Schwelle zum Erkennen von Angriffen von innen oder außen liegt für KI-gestützte Technik niedriger als bei der Beobachtung der Vorgänge imNetz durch einen Menschen. Ein weiteres Diskussionsthema war der neu hinzugekommene Teil des Network Day: OT, die Technik, welche Produktions- und Logistik-Anlagen steuert. Längst ist sie an die IT angebunden, damit stets erkennbar ist, wie weit beispielsweise ein Auftrag abgearbeitet ist und wie lange es noch bis zur Auslieferung dauern wird. Damit gehört aber OT zu den gefährdeten Unternehmensbereichen, weil Angriffe auf diesemWeg die Produktion gefährden. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, da gerade in der OT immer noch veraltete Geräte und Software eingesetzt werden: Windows-95- oder auch -NT-3.1-Maschinen gehören hier durchaus zum Alltag, weil die zu einer Produktionsanlage gehörige Steuerungssoft ware nur auf eben diesem Betriebssystem funktioniert und dieses dafür zwingend benötigt wird, wenn man nicht die gesamte Anlage auf einen aktuelleren Stand bringen will – bei Produktionsanlagen ist die hierfür erforderliche Investition häufig nicht oder jetzt bnicht zu stemmen. In der Runde war man sich da bei einig, dass man solche Netzbereiche möglichst zusätzlich vor unberechtigten Zugriffen abschotten und schützen muss. Die Zuverlässigkeit vonComputersystemen in der Produktion ist für Firmen lebens wichtig, weil jede Standzeit einen teuren Produktionsausfall bedeutet. Ein echtes Patentrezept hat für diesenThemenbereich noch niemand entwickelt, daher braucht es im jeweiligen Anwendungsfall maß geschneiderte und individuell entwickelte Lösungen. www.controlware.de Parallel zu den Vorträgen konnten die Besucher eine begleitende Partnerausstellung besuchen, um sich über die wichtigsten Neuheiten im Produkt- und Lösungsangebot zu informieren und über konkrete Projekte auszutauschen (Fotos: Mayer)
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