NET 8/2024

43 www.net-im-web.de 08/24 Glasfaserausbau und Open Access Bevölkerung gegenüber der neuenTechno­ logie fällt angesichts aufgerissener Straßen, Vorgärten und Treppenhäuser auf einen reichhaltigen Nährboden. Nur wenn die Endverbraucher sehen, dass neue Netze auch neue Produkte und Dienste mit sich bringen und sich ein Umstieg auf Glas­ faser lohnt, werden sie die Bauarbeiten akzeptieren. Das erfordert jedoch Klarheit über die einzelnen Bauphasen und dieMit­ wirkungsnotwendigkeiten der Kommunen und der Hauseigentümer. Dazu gehört, dass Eigentümer der Glasfaser den Zutritt zum Grund­ stück und ins Haus gewähren und diese nicht auf der Straße amHaus vorbeiziehen lassen. Eine positive Grundeinstellung gegenüber dieser neuen Infrastruktur ist die Grundlage dafür, dass Open Access überhaupt möglich wird. Bis zu 49MillionenWohn- und Gewerbeeinheiten gilt es, in Deutsch­ land mit Glasfaser zu versorgen. Laut Branchenverband VATM sind rund 40 % davon bislang mit „Homes Passed“ oder besser versorgt. Doch was bedeutet das im Detail? Homes Passed galt noch bis vor kurzemals Kennzahl für den Fortschritt im Glasfaserausbau in der Telekommunika­ tionsbranche. Nur sagt diese Zahl rein gar nichts über die tatsächlich angeschlossenen und zahlendenKunden aus. Homes Passed besagt lediglich, an wie vielenWohnungen die Glasfaser an der Straße entlang vorbei­ geführt wurde. Viel wichtiger ist jedoch die Kennzahl der „Homes Connected“, also der tatsächlich an das Glasfasernetz angeschlossenen Haushalte. Aktuell wird der Ausbaustatus „Connected“ nur teilweise erreicht. Die meisten Netze reichen nur bis zu den Grundstücksgrenzen oder bis in denKeller der Gebäude, so dass für die eigentlichen FTTH-Anschlüsse wieder Baumaßnah­ men auf öffentlichemGrund oder zumin­ dest im Gebäude nötig sind. Das heißt, um die Messgröße des Erfolgs – „Homes Connected“ – zu steigern, muss insgesamt der Ausbauumfang inklusive der Qualität der Dokumentation verbessert werden. Transformation bedeutet aber nicht nur neue Netze, sondern vor al­ lem auch moderne und vollständig auto­ matisierte IT-Systeme und Prozesse im Hintergrund, die eine Leistung innerhalb von Sekunden oder wenigen Minuten bereitstellen. Open Access auf langwieri­ gen und fehleranfälligen Prozessen alter IT-Systeme bedient die Kundenwünsche nur eingeschränkt. Somit ist Open Access auch verbunden mit Digitalisierungsvor­ haben bei Infrastrukturanbietern und Service Providern. Netbridge der Plusnet folgt der ODA. Eine offene Architektur für Skalierbarkeit und operative/geschäftliche Exzellenz von Kunden zu den Netzen und zurück (Ende zu Ende) mittels Microservices und klaren, standardisierten APIs

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