NET 8/2024

8 www.net-im-web.de TRENDS & FAKTEN 08/24 Eurofiber schließt Standorte an Basisnetzwerk an Die Eurofiber Netz GmbH (Eurofiber) hat die beiden letzten vereinbarten Berliner Standorte der Berliner Energie und Wärme (BEW, ehemals Vattenfall Wärme Berlin AG) an ihr inneres Glas­ fasernetzwerk angeschlossen. Durch die hohenAnforderungen an Effizienz und Sicherheit wurde nach den Vorgaben der Eurofiber und der Netztechnikher­ steller ein hybrid-klimatisiertes Outdoor Multifunktionsgehäuse (B-MFG) entwickelt. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit wurden die Stromversorgung und die Klimatechnik redundant ausgelegt sowie die Gehäusesockel mit Stromspeichern ausgestattet. Um den Strombedarf zu reduzieren, verfügen die Gehäuse über eine Frei­ luftkühlung, welche die aktive Klimatisierung nur im Bedarfsfall zuschaltet. In diesen Breitband-Multifunktionsgehäusen (B-MFG) betreibt die Eurofiber kohärente Übertragungstechnik, moderne MetroCore-Router und XGS-PONTechnik der neuestenGeneration. Ein B-MFG beinhaltet somit die aktive Technik für 32.000 Kun­ den, während weitere standardisierte MFG dies für 6.000 Kunden ermöglichen. Der Backhaul dient Eurofiber zur Aggregation der diversen Kundendienste und ist als vermaschtes Netz aufgebaut. www.eurofiber.de Entscheidung zu Leerrohrentgelten Die Bundesnetzagentur hat über die Höhe der Entgelte für die Nutzung baulicher Anlagen der Telekom entschieden. Es wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Entgelte überprüft, die für die Nutzung baulicher Anlagen von der Telekom erhoben werden. Bei der Überprüfung der Entgelte war erstmals eine Regelung anzuwenden, wonach die Folgen für den Geschäftsplan des Unternehmens zu berücksichtigen sind. Hierdurch sollen Investitionsanreize in den Ausbau hochleistungsfähiger Netze erhalten bleiben. Die Telekom hat die Entgelte anhand poten­ zieller Verluste eigener Kunden an Wettbewerber und daraus resultierender Erlöseinbußen ermittelt. Die Bundesnetzagentur ist diesen Überlegungen dem Grunde nach gefolgt. Dabei hat sie zunächst die der Telekom entstehenden Kosten berechnet und einen reduzierten Zuschlag für die Auswirkungen auf den Geschäftsplan bestimmt. Im Ergebnis liegen die Entgelte damit niedriger als beantragt. Zuschläge auf die Kosten sind nur für die­ jenige Infrastruktur gerechtfertigt, in die die Telekom zum Zweck des Glasfaserausbaus in besonderem Maße investiert. Das ist der Fall im Verteilnetz vom Kabelverzweiger, also dem grauen Kasten am Straßenrand, hin zum Kunden. Hier baut die Telekom aktuell gerade erst Glasfaser aus. Die Genehmigung ist daher zunächst auf den kurzen Zeitraum von zwei Jahren befristet. www.bundesnetzagentur.de/bk3-23-079 Nokia unterstützt CERN Dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt steht ein Upgrade bevor. Es geht um riesige Datenmengen und die Erforschung der größten Unbekannten der Physik. Nokia ist Teil eines groß angelegten Forschungsprojekts, um künftig deutlich mehr und schnelleren Datenaustausch zu ermöglichen. Können schnellere Netze der Wissenschaft helfen, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln? Am CERN in Genf befindet sich der größte und leis­ tungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt, der „Large Hadron Collider". Mit diesem prägt die weltweite Wissenschaftsgemeinde unser Verständnis des Universums. Das CERN arbeitet derzeit daran, den Teilchenbeschleuniger zu einem sogenannten Hochlumino- sitäts-Large-Hadron-Collider aufzurüsten, der noch weitergehende Forschung ermöglichen soll und eine um das 5- bis 7,5-fache höhere Datenmenge produzieren wird. Damit die Anlage die benötigten Daten künftig schneller und in größerer Menge transportieren kann, ist ein Netz mit höherer Kapazität nötig. In einem groß angelegten Forschungsprojekt mit der niederländischen Forschungsgemeinschaft SURF hat Nokia über die bestehende, grenzüberschreitende Glasfaserinfrastruktur von SURF eine Übertragungsrate von 800 Gbit/s erreicht. Ermöglicht wird diese extrem schnelle Datenübertragung von der photonischen Service-Engine-Technologie vonNokia. Der Datenaustausch zwischen demCERN-Teilchenbeschleuniger und den Forschungseinrichtungen bei SURF und Nikhef, dem niederländischen Nationalinstitut für Subatomare Physik, soll dadurch wesentlich schneller erfolgen. www.nokia.com Schnelle abhörsichere Datennetze mit Licht Durch die Digitalisierung werden zum Beispiel in Krankenhäu- sern immer mehr Geräte wie Röntgen- oder Ultraschallgeräte ans Netzwerk angeschlossen. Diese müssen im Bedarfsfall in der Klinik beweglich sein. Im Projekt LINCNET übertragen Fraun­ hofer-Forschende Daten mithilfe von Licht auf Maschinen und Roboter inKrankenhäusern und auch in der industriellen Fertigung. Durch die Kombination mit Stromnetzen und dem schnellen 5G-Netz entstehen leistungsstarke, aber günstigere Drahtlosnetze für Gebäude. Der Einsatz in Krankenhäusern bindet die Geräte kabellos ins Netzwerk ein – mit weniger elektromagnetischen Emissionen. Die Industrieproduktion wird deutlich flexibler. Im Projekt LINCNET (LiFi-enabled 5G for INdustrial and MediCal NETworks) nutzen die Fraunhofer-Forschenden die Möglichkeit, Daten durch Modulation von Lichtimpulsen zu übertragen. Als Lichtquelle dienen handelsübliche LEDs und als Empfänger kommen Photodioden zum Einsatz. www.fraunhofer.de

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