NET 09/2021
37 www.net-im-web.de 09/21 maximal 1,3Mio. 100Mbit/s-Anschlüs- se oder 130.000 1 Gbit/s-Anschlüsse in Deutschland realisieren. Die Upstream- Bitraten entsprechen dabei maximal 30 bis 40 % der Downstream-Bitraten. • Satelliteninternet ist keine Alternative für Glasfaseranschlüsse bis in die Ge- bäude und Wohnungen. Mit Glasfa- seranschlüssen können Bitraten von 1 Gbit/s, 10Gbit/s und künftig sogar noch höhere Bitraten (100Gbit/s, 400Gbit/s) sowohl imUp- als auch imDownstream realisiert werden. • Trotz der Nachteile gegenüber Glas- fasernetzen handelt es sich bei dem Starlink-Netz um ein technisch sehr interessantes Netz, das unter anderem für die folgenden Anwendungsszenarien sehr gut geeignet erscheint: Weltweite und flächendeckende Versorgung von Gegenden mit geringer Bevölkerungs- dichte, zum Beispiel ländliche Gebiete, Weltmeere, Arktis, Antarktis, Wüsten, Steppen, Weideflächen, Gebirge, falls eine Sichtverbindung möglich ist auch Wälder. • Das Starlink-Netz kann auch in Deutschland als Ergänzung zu bestehen- denBreitbandtechniken einenwichtigen Beitrag leisten, mit demHaushalte eine Grundversorgung und digitale Teil- habe erhalten, die ansonsten auch in den nächsten Jahren weder eigenwirt- schaftlich noch mit dem Einsatz von staatlichen Fördermitteln erschlossen werden können. • Die Stärke des Starlink-Netzes liegt weniger in der bereitgestellten Kapazität als vielmehr in der globalen Vernetzung sehr vieler Endgeräte mit moderaten Bitraten, aber geringen Latenzen bei hinreichend großen Entfernungen. Die wirtschaftliche, politische und auch militärische Bedeutung des Satelliten- internet sollte daher nicht unterschätzt werden. • Bei den Ergebnissen der Studie ist zu berücksichtigen, dass derzeit noch nicht absehbar ist, ob und wann Starlink sein Endausbauziel von insgesamt knapp 42.000 Satelliten im Weltall erreichen wird. Dies wird unter anderem von der Verfügbarkeit beziehungsweise Ge- nehmigung der entsprechenden Um- laufbahnen und Frequenzen für die Daten- und Telemetrieverbindungen abhängen. Die Studie geht trotzdem von der Annahme aus, dass es gelingt, die geplanten fast 42.000 Satelliten ins All zu bringen. Kein schnelles Internet ohne Glasfaser „Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass Glasfaser als digitale Infrastruktur alternativlos ist. Der Glasfaserausbau muss deshalb auch weiterhin politisch höchste Priorität haben, um eine zukunftssichere und nachhaltige Basis für dieDigitalisierung Deutschlands zu schaffen. Gleichzeitig lie- fert die Studie wichtige Erkenntnisse, was Satelliteninternet leisten kann. Um auch Bürger:innen in sehr ländlichen und be- sonders dünn besiedeltenGegenden digitale Teilhabe zu ermöglichen, kann das Internet aus dem All sinnvoll als Brückentechnik eingesetzt werden. Auch imKatastrophen- fall, wie jüngst bei der Flutkatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, kann Satelliteninternet schnell helfen, um die Internetanbindung sicherzustellen. Wichtig ist aber auch, dass bei aller Euphorie über Starlink das Thema Nachhaltigkeit im Blick bleibt. Bisher ist unklar, welche Auswirkungen die vielen tausend geplanten Satelliten haben werden und was mit diesen nach deren Betriebszeit passiert“, sagt BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. Prof. Dr. Kristof Obermann von der Technischen Hochschule Mittelhessen erklärt: „Satelliteninternet wie beispielsweise Starlink stellt für das Geschäftsmodell von Telekommunikationsfirmen keine Bedro- hung dar. Die Stärke derartiger Netze liegt weniger in der bereitgestellten Kapazität als vielmehr in der globalen Vernetzung sehr vieler Endgeräte mit moderaten Bitraten, aber geringen Latenzen bei hinreichend großen Entfernungen. Die wirtschaftliche, politische und auchmilitärische Bedeutung des Satelliteninternet sollte daher nicht unterschätzt werden.“ Die komplette Studie der Techni- schen Hochschule Mittelhessen im Auftrag des Bundesverband Breitbandkommunika- tion e. V. (BREKO) finden Sie unter: www.brekoverband.de/schwerpunkte/frequenz-satellit/ www.brekoverband.de Aktuelles vom führenden Glasfaserverband Deutschlands BREKO-Mitglieder stellen sich vor: abl social federation GmbH Die abl social federation GmbH wurde 2013 in Nürnberg gegründet. Ihr Ziel ist es, Kunden einen hochwertigen, zuverlässigen und innovativen WLAN- und Netzdienst anzubieten. Heute ist abl ein Full-Managed-Service-Anbieter von mobilen und stationären WLAN- und Netzinfrastrukturen im öffentlichen Raum (öffentliches WLAN und ÖPNV- Vernetzung), aber auch für unternehmenskritische Netze mit hohen Sicherheitsanforderungen. Weitere Schwerpunkte des abl-Portfolios sind Datenanalyse- konzepte und Moneta- risierungsmodelle unter Verwendung der Omni Channel Management- Plattform (OCMP). abl beschäftigt heute knapp hundert Mitarbeiter verschiedener Nationen, hat Partner in Europa, Asien und den USA, ist DSGVO- konform, bei der Bundesnetzagentur gemeldeter Telekommunikationsdienstanbieter, ein eduro- am-registrierter Anbieter sowie ISO-9001- und ISO-27001-zertifiziert. www.abl-solutions.com
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