NET 09/2021
47 www.net-im-web.de 09/21 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Brigitte Kasper Stand heute verpflichten sich 56 Cloud-Infrastrukturanbieter und Rechenzentrumsbetreiber sowie 22 Verbände aus ganz Europa im Rahmen des Climate Neutral Data Centre Pact, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Rechenzentren (RZ) bis 2030 klimaneutral zu betreiben. Engagement im Climate Neutral Data Center Pact Rechenzentren bis 2030 energieeffizient betreiben Brigitte Kasper ist Chefredakteurin der NET Die Vereinigung unter- stützt damit die Ziele des EU Green Deal, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt machen will. Rechen- zentren spielen dabei eine wesentliche Rolle. Seit Juli 2021 engagiert sich nun auch die PfalzkomGmbH für die Ziele der Initiative. Für den technischen Geschäfts- führer der Pfalzkom, Jürgen Beyer, führt die Teilnahme das bisherige Engagement nahtlos fort: „Klimaneutralität und Nach- haltigkeit sind Themen, die bei unseren Rechenzentren schon immer einen hohen Stellenwert hatten. Heute schon bieten wir unseren Geschäftspartnern einen klima- schonenden und energieeffizienten Rechen- zentrumsbetrieb – ergänzt um TÜV-zerti- fizierte Hochverfügbarkeit, Sicherheit und Datenschutzkonformität.“ Der Climate Neutral Data Centre Pact strebt mehrere Ziele an. So dokumen- tiert etwa die freiwillige Selbstverpflichtung der Unterzeichner, dass sie ihre Rechenzen- tren spätestens 2030 mit sauberer Energie betreiben und bestimmte Energieeffizienz- werte erreichen werden. Zwei erfüllt die Pfalzkom schon heute: Zum einen werden die Rechenzentren der Pfalzkom bereits seit mehreren Jahren ausschließlich mit 100 % Ökostrom aus dem konzerneigenen Ver- sorgungsnetz der Konzernmutter Pfalzwerke AG betrieben. Zum anderen stand auch die Energieeffizienz der Rechenzentren bereits im Fokus des RZ-Betreibers. Die branchenspezifische Kenn- größe für die Energieeffizienz bei Rechen- zentren ist die Power Usage Effectiveness (PUE). Der PUE-Wert setzt die insgesamt im Rechenzentrum verbrauchte Energie (für Server, Kühlung, technische Steuerung, Licht, Videoüberwachung) ins Verhältnis mit der benötigten Energieaufnahme der dort betriebenen Rechner. Ein PUE von nahezu 1 würde bedeuten, dass das Rechenzentrum außer demStrom für die Server keine weitere Energie verbraucht. PUE-Werte bei mo- dernen Kollokationsanbietern liegen heute bei 1,5 und niedriger. Selbst betriebene, firmeneigene Rechenzentren kommenwegen fehlender Skalierung und veralteter Technik meist auf Werte von 3 bis 5. Der Zielwert der Initiative liegt für neue Rechenzentren im Jahr 2030 bei unter 1,3. Diesen Wert erreicht das Datacenter Rhein-Neckar II der Pfalzkom bereits heute, das DCRN I ist mit einem PUE <1,4 bereits nah dran. www.pfalzkom.de Die Geschäftsführer Uwe Burre und Jürgen Beyer im Datacenter Rhein-Neckar II, das schon heute zwei der fünf Ziele der Initiative erreicht (Bild: Hyp Yerlikaya) Fünf Kriterien Insgesamt unterstützen die Unterzeichner des Pakts per Selbstverpflichtung fünf konkrete Anforde- rungskriterien, die bis spätestens 2030 erreicht werden sollen: • messbarer, hoher Energieeffizienzstandard für den RZ-Betrieb; • Stromversorgung durch den Kauf sauberer Energie; • ehrgeizige Wassersparziele; • Wiederverwendung, Reparatur und Recycling von Servern, elektrischen Geräten und ande- ren zugehörigen elektrischen Komponenten; • Untersuchung und anschließende Umsetzung von praktikabler, umweltfreundlicher und kosteneffizienter Abluftnutzung. www.climateneutraldatacentre.net
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